Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)
Moritz dazu?«, erkundigte sich Stella.
»Er nimmt das Ganze sehr tapfer, wie ich finde«, entgegnete Robert. »Er sagt, dass er sich auf seinen Freund Jan freut. Das ist zumindest schon mal ein Anfang. Natürlich findet er es nicht so toll, dass er die Schule wechseln muss und bald so weit weg von seinen Großeltern wohnt.«
»Du klingst traurig«, konstatierte Stella und wünschte, sie könnte Robert irgendwie helfen.
»Das bin ich auch. Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Andererseits blieb mir fast keine andere Wahl. Wenn ich mir das letzte Monatsergebnis der Praxis ansehe, gibt es eigentlich keinen Grund, noch in Husum zu bleiben. Der Job in der Klinik bietet mir wirklich gute Möglichkeiten, und er sichert uns finanziell ab. Außerdem kann ich mich dann besser um Emma kümmern. Und Moritz sollte in der Nähe seiner kleinen Schwester wohnen. Nur so können die beiden eine Beziehung zueinander aufbauen.«
»Könnt ihr die Husumer Wohnung nicht einfach für die Wochenenden oder die Ferien behalten? Also das ganze Konzept einfach umdrehen?«, fragte Stella, der der Gedanke, Robert bald häufiger um sich zu haben, immer mehr gefiel.
»Mal schauen. Für den Anfang auf jeden Fall. Ich muss ja auch erst einmal den Ausgang der Probezeit abwarten, und bis dahin möchte ich noch nicht alle Brücken abbrechen. Stell dich aber schon mal darauf ein, dass ich in den kommenden Wochen öfter in der Villa sein werde, um die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Es gibt noch einiges zu tun, und ich will alles so machen, dass Moritz sich möglichst schnell zu Hause fühlt.«
»Ich helf dir gern, wenn ich kann. Mit solchen Themen kenne ich mich schließlich bestens aus«, bot Stella an.
»Stimmt, das hatte ich ganz vergessen«, lachte Robert. »Ich fürchte nur, ich kann mir dich nicht leisten.«
»Keine Sorge, für dich mache ich eine Ausnahme«, versicherte Stella und verabschiedete sich von ihm. Der Tag war anstrengend gewesen, und sie hatte viel nachzudenken. Morgen Abend würde Nina ihren Antrittsbesuch bei Ophelia Winter haben. Und dann musste sie sich an den Gedanken gewöhnen, dass der Vater ihres Kindes von nun an Tür an Tür mit ihr wohnen würde.
Kapitel 31
A sterdivaricatus und Alexander Wagenbach sind ein und dieselbe Person?«, fragte Stella und starrte Leonie fassungslos an. Nina war gerade bei einem Termin mit Ophelia Winter. Die beiden Freundinnen saßen bei Stella in der Küche und diskutierten den Fall Schleieraster. Leonie fuchtelte mit einem Gemüsemesser herum und blickte Stella zweifelnd an.
»Ich habe solche Angst, dass Nina verletzt wird. Nach Gerald verkraftet sie keine weitere Enttäuschung.«
»Wer verkraftet schon Enttäuschungen?«, stellte Stella fest und strich sich mit der rechten Hand über den Bauch, der sich allmählich sanft zu wölben begann. Mittlerweile hatte sie nicht mehr so häufig mit Übelkeit zu kämpfen und aß mit gesundem Appetit. Gerade eben hatte sie unter Leonies Anleitung einen Gemüseauflauf zubereitet und wartete gespannt auf das Ergebnis ihres ersten Kochversuches.
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Leonie ratlos. »Sollten wir es ihr nicht sagen? Oder sollen wir uns raushalten?«
»Hm, gute Frage.«
»Ich habe ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung … Alles, was ich weiß, ist, dass Alexander ein toller Mann ist. Was kann Nina Besseres passieren, als dass sie herausfindet, dass er hinter der Schleieraster steckt? Ein so charmanter, gutaussehender und erfolgreicher Geschäftsmann! Und sie mag Alexander doch ganz gern, oder?«
Stella antwortete nicht, und für einen Moment hingen beide ihren Gedanken nach.
Als Leonie kurz ins Bad verschwand, hörte Stella plötzlich Stimmen auf dem Flur. Zuerst Roberts, dann die Kinderstimme von Moritz und zu guter Letzt – sie spitzte, so gut sie konnte, ihre Ohren – eine weibliche. Wer konnte das sein? Neugierig schlich Stella zur Eingangstür. Am liebsten hätte sie durch den Spion geschaut, doch sie hatte Angst, entdeckt zu werden.
»Wie lange bleibst du?«, hörte sie Moritz fragen und presste ihren Kopf ganz dicht an die Tür. »Mal sehen, wie lange dein Vater mich aushält«, kam als Antwort, und Stellas Herz begann so laut zu schlagen, dass sie fürchtete, man würde es bis nach draußen hören. In diesem Moment wurde Roberts Wohnungstür energisch geschlossen, und Stella ging mit zitternden Knien zurück in die Küche. Wer zum Teufel war da zusammen mit Robert und
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