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Eine von Zweien (German Edition)

Eine von Zweien (German Edition)

Titel: Eine von Zweien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Albrecht
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miteinander
geteilt. Er war der Einzige, der mit meinem Lego spielen durfte. Ich war die Einzige,
mit der er seine Süßigkeiten teilte. Wir waren immer schon unzertrennlich. Er
hatte mich auch immer unterstützt, ich selbst zu sein. Er war mein größter Fan!
Er liebte meine Bilder und unterstützte mich immer darin, meinen Traum, Malerin
zu werden, zu verfolgen. Irgendwann in der elften Klasse war das, da sind wir
zusammengekommen. Für alle war es klar und nur eine Frage der Zeit gewesen,
dass wir ein Paar werden würden. Wir waren die Letzten, die es dann auch
merkten. Es war anfangs alles noch sehr vorsichtig und unschuldig gewesen. Aber
es war ja für alle klar, dass wir zusammengehörten. Ich konnte mir auch nie ein
Leben ohne ihn vorstellen. Er war schon immer die Stütze in meinem Leben
gewesen. Wir wollten nach der Schule zusammen die Welt erleben. Wir hatten
große Pläne und wollten erst einmal herausfinden, was wir wirklich mit unserem
Leben vorhatten. Es kam alles anders. Er ist alleine die Welt erkunden gefahren
und wir haben uns nie wieder gesehen. Ich habe mich nach Berlin aufgemacht und
habe mein heutiges Leben begonnen. Ich mache meinen Job gut, bin in einer
Beziehung, bin sportlich und gesund – alles, was sich ein Mensch nur
wünschen kann. Wenn man jung ist, hat man noch viele dumme und naive Träume im
Kopf. Wenn man dann aber älter wird, merkt man schnell, dass fürs Träumen in
der Realität kein Platz ist. Das habe ich damals erfahren und mir bis heute zum
Leitsatz gemacht.
    „Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht angreifen. Das war
heute wahrscheinlich alles ein wenig zu viel für mich!“ Beth sah geknickt aus.
Es tat ihr wohl leid, so indiskret gewesen zu sein und mir tat es leid, sie so
angefahren zu haben. Ich versuchte einen versöhnlichen Ton anzuschlagen, aber
es wollte mir nicht gleich gelingen. Denn eigentlich wollte ich nur noch, dass sie
geht. Dahin zurück, wo sie hergekommen war.
    „Ich muss sowieso noch arbeiten, ich muss das für Montag
fertig machen. Ich habe jetzt schon zu viel Zeit mit diesem Mist hier
vergeudet“, grummelte ich nur.
    „Bis später!“ sagte Beth mit einem Grinsen auf ihrem Gesicht.
Sie dachte gar nicht daran so schnell wieder dahin zurückzugehen, wo sie
hergekommen war.   Sie konnte sich
wohl vorstellen, dass ich nicht so erfreut über ihre Ankündigung war. Ich
nickte nur und ging schnell in meine Wohnung hinüber. Einfach nur schnell
entkommen.
    Am liebsten wäre ich gleich sofort wieder losgelaufen und
hätte etwas unternommen, aber ich war dazu einfach nicht in der Lage. Ich hatte
Lust, mich einfach in mein Bett zu verkriechen und nur so dazuliegen. Was war
denn heute passiert? Wie konnte das sein? Ich als fremde Person wohne mir
gegenüber und sage mir, ich solle mal tiefer graben. Gut, wenn ich es selber
bin, bin ich mir nicht ganz fremd, aber sicher war, es war alles sehr
ungewöhnlich.
    Also, warum passierte es? Ich ging ins Wohnzimmer und schaute
mich um. Ben hatte seine Bücher einfach so ins Regal getan. Warum war mir das
erst jetzt aufgefallen? Eigentlich wäre ich stinksauer, aber jetzt gerade war
ich nur dankbar. Ich fing an das Regal zu ordnen. Normalerweise war das die
beste Methode um mich von Gedanken abzulenken, nur heute nicht.
    Lukas! Ich hatte ein komisches Gefühl im Magen. Es fühlte
sich merkwürdig an, über Lukas und damals nachzudenken. Ich hatte mich nie
wieder gefragt, was aus ihm wohl geworden ist. Das ist jetzt auch schon fast 15
Jahre her. Warum aufrollen, was so lange her ist? Aber die Gedanken wollten
nicht so schnell ruhig werden wie es mir lieb gewesen wäre. Dann fiel mir ein,
ich hatte heute doch noch familiäre Verpflichtungen.
    Es war ja Samstag und ich sollte eigentlich meine Mutter
anrufen. Wir hatten das so vereinbart, als ich nach Berlin gegangen war.   Am Anfang hielt ich mich noch regelmäßig
daran. Mit den Jahren hielt ich es immer seltener ein. Ich hatte immer zu viel
zu tun, zu viel Arbeit. Das musste sie verstehen und das verstand sie sicher
auch. Sie lebte doch mit ihrem Mann, mit meinem Vater, zusammen. Bei ihm war es
doch auch nicht anders. Heute war außerdem meine perfekte Schwester mit ihrer perfekten?
kleinen Töchterlein zu Besuch, da fiel es sicher nicht auf, wenn ich nicht
anrief. So, damit hatte ich mein Gewissen beruhigt und eine unangenehme Sache
von meiner To -do-Liste verbannt. Das Regal war
endlich fertig. Ich hatte das Gefühl, dass es Stunden gedauert hatte. Ich
setzte mich

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