Eine von Zweien (German Edition)
Kathrin, Tina, Georg und Max, das ist Beth, meine
Verwandte aus der Nürnberg.“
Wir waren uns einig, Max und Georg würden in getrennten Teams
spielen und Familie? sollte auch nicht zusammen spielen, damit niemand im
Vorteil sein würde. Also war ich mit Georg, dem Beständigen, in einem Team.
Max, der nicht nur der hinterhältige Schleimer der Firma ist, sondern auch unser
möchte gern Player, bildete natürlich mit der hübschen Tina das zweite Team.
Und Kathrin, die kreativste und mit Abstand entspannteste Person in unsere Firma stellte das dritte Team mit Beth. Die beiden Damen
passten wie die Faust aufs Auge zusammen. Entsprechend ihrer Grundeinstellung und
ihrer Sichtweise des Lebens, waren Beth und Kathrin die Ersten, die auf der
Bank das Spiel beobachten durften. Georg und ich waren in Kampfesstimmung. Wir
waren bereit, Max in seine Schranken zu weisen. Wir hatten vor, haushoch zu
gewinnen. Georg machte den ersten Aufschlag und los ging es! Max´s Hauptanliegen war es, gut auszusehen, was uns unsere
Mission sehr viel leichter machte. Das erste Spiel gewannen wir mit eindeutigem
Punktestand und trafen dann auf die beiden ausgeruhten Gegnerinnen von der Bank.
Beth spielte den Aufschlag. Es war sehr merkwürdig, gegen sich selbst zu
spielen. Wir beide merkten, dass wir genau wussten, was die Andere plante. Ich
wusste genau, wenn Beth vorhatte, einen kurzen Ball ans Netz zu spielen und
konnte früh genug vor Ort sein, um den Ball zu retten. Andersherum war es genau
so. Es gab hier eine Verbindung, die nicht nur uns auffiel. Kathrin und Georg
machten sich ihren Spaß daraus, uns gegeneinander anzustacheln. Es war ein
ehrgeiziges, langes und sehr lustiges Spiel. Am Ende machte Georg den
entscheidenden Punkt, der uns erlöste. Wir waren völlig erledigt und konnten
nur noch zur Bank krauchen .
„Familie tut dir sichtlich gut.“ Georg wies mit rotem Kopf
Richtung Beth. „Wir haben dich, glaube ich, noch nie so ausgelassen erlebt.
Weder bei der Arbeit, noch beim Sport.“
Kathrin, Max und Tina stimmten zu. „Sonst bist du ehrgeizig
und ohne Freude, es war richtig schön, dich so zu sehen“, setzte Kathrin noch
dazu.
Beth und ich sahen uns an und zum ersten Mal hatte ich das
Gefühl, nicht so ganz allein auf dieser Welt zu sein. Wir redeten noch ein
wenig mit den Anderen. Es war nett, nicht gleich nach Hause zu rennen. Ich
genoss es. Auf dem Rückweg redeten wir beide nicht viel. Wir waren müde und
geschafft und froh, bald unsere Füße hochlegen zu können.
„Ich habe noch eine Frage...“, unterbrach Beth die Stille.
„War das heute ein normaler Tag mit deinen Freunden?“
„Beth, das sind nicht meine Freunde. Das sind
Arbeitskollegen, mit denen ich ab und zu mal Tennis spiele. Wir reden nicht
viel, konzentrieren uns auf das Spiel und gehen wieder nach Hause. So mache ich
das zumindest.“
„War es heute anders?“ Beth musterte mich von der Seite.
„Ja, ein wenig. Wir haben uns noch kurz unterhalten, das hat
sich wohl von den anderen Treffen unterschieden, wenn du das einen Unterschied
nennen willst.“
Ich hatte keine Ahnung, worauf sie hinaus wollte. Ich war
auch einfach zu geschafft, um sie zu durchschauen. Was mir ja schon schwer fiel
wenn ich mit meiner Energie auf der Höhe war. Aber Beth ließ nicht locker. War
ja auch nicht anders zu erwarten.
„Lissi, hast du Freunde?“
„Was meinst du damit, ob ich Freunde habe? Menschen, mit
denen ich mich treffe, um Dinge zu tun, Sport zu machen und einkaufen zu gehen?
Dann kann ich sagen: ja, ich habe Menschen, mit denen ich mich zum Sport
treffe!“
„Und, mit wem redest du? Ich meine, nicht übers Wetter? Ich
meine, so wie früher, als du dich mit deinen Mädels getroffen hast und ihr
stundenlang einfach herumgesessen habt und nichts anders getan habt, als miteinander
zu reden?“
„Beth, es kann schon sein, dass ich das früher getan habe.
Aber jetzt muss ich arbeiten, habe meinen Sport, und dann ist noch Ben da. Da
ist kein Raum für solche Dinge.“
Beth nickte und drehte sich zu Ihrer Tür. „Lissi, ich komme
dann morgen rüber oder wenn du willst, komm du. Ich glaube, ich habe eine
Ahnung, warum ich hier bin und was unser Plan sein wird. Ich wünsche dir noch
einen schönen Abend.“
Ich nickte zurück und ging in meine Wohnung. Ich kann es
nicht genau sagen, aber ich glaube schon, dass ich ein wenig neugierig war. Was
hatte sie herausbekommen und wie?
4
Ich telefonierte mit Ben, als Beth am nächsten Morgen an
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