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Eine Welt für Menschen

Eine Welt für Menschen

Titel: Eine Welt für Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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liegt ein hartes Stück Arbeit. Die Qahiren sind vom bisherigen Verlauf des Spiels enttäuscht. Wir sind ihnen zu schlau. Sie haben inzwischen erkannt, daß wir biologisch mit ihnen verwandt sind, und wissen, daß man mit uns anders verfahren muß als mit den Fremdvölkern, die von anderen Welten der Galaxis kamen. Ihre Herrscherin – Tajsa, die sie ›die Herrliche‹ nennen – hat ihnen versprochen, daß das Spiel interessanter wird. Was bedeutet das für uns? Mehr Qual, mehr Not. Mehr Angst und mehr Unsicherheit. Seid gewarnt! Wenn sich in euren Bewußtseinen neue Furcht bemerkbar macht, dann denkt daran, daß die Qahiren am Werk sind. Laßt euch nicht einschüchtern.«
    Er nickte den Vertretern der ehemaligen Broadway-Bewohnern zu. Auf sie kam es in erster Linie an. Sie waren die schwache Stelle seiner Verteidigungslinie. Wenn sie in Panik gerieten, war alles verloren.
    »Ich kann mich um die alltäglichen Belange unserer Siedlung nicht mehr kümmern«, fuhr er fort. »Ich muß die Mittel, die mir ein gnädiges Schicksal zur Verfügung gestellt hat, nützen, um den Qahiren möglichst viele Vorteile abzugewinnen. Ich übergebe mein Amt daher an Wilson Knowland. Ich stehe Wilson als Berater zur Verfügung. Bob Koenig brauche ich als meinen privaten Helfer. Stellt ihn frei, damit er sich seiner Aufgabe ungehindert widmen kann.«
    Ashley Bannister bekam, was er wollte. Knowland knurrte zwar, aber er nahm das neue Amt an. Bob Koenig wurde von allen Verantwortungen, die mit der Verwaltung der Siedlung Manhattan verbunden waren – der Name hatte sich inzwischen durchgesetzt – befreit und stand Ashley zur Verfügung. Ein Wachpostendienst wurde eingerichtet. Sobald die nächste Phase der »Prüfung« sich bemerkbar machte, würden alle Bewohner der Stadt gewarnt werden.
    Es wurde danach gefragt, was Ashley mit den Moch-Ti vorhätte, die noch während der Nacht eintreffen würden. Er gab darauf die ausweichende Antwort: »Nur vereint sind wir stark.«
     
    »Kepler!«
    »Schrei mich nicht an, ich bin nicht dein Diener.«
    »Ich betrachte dich nicht als einen Diener. Ich nenne dich meinen Freund.«
    »Das ist besser. Was willst du?«
    Bob Koenig saß am Tisch und verfolgte die Unterhaltung mit einer Art amüsierter Langeweile. Er hatte die Hände um einen Becher Kaffee geschlungen. Es war erstaunlich, wieviel Kaffee der Mensch vertrug!
    »Ich brauche ›action‹, Kepler«, sagte Ashley. »Ich will die Neophi, die Moch-Ti, die Baumbewohner und wer sonst noch auf diesem Planeten lebt, aus der Knechtschaft der Qahiren befreien.«
    Ein Laut wie ein ergebungsvolles Seufzen drang aus dem unsichtbaren Empfänger.
    »Ich dachte, ich hätte dir bei deinem letzten Ausflug beigebracht, daß es sinnlos ist, sich gegen die Macht der Qahiren zu stemmen.«
    »Genau das Gegenteil hast du mir gezeigt«, spottete Ashley. »Und du weißt es. Sag mir: Welchen Anschlag hat Tajsa als nächsten vor?«
    »Dir steht es nicht zu, von Tajsa zu sprechen!«
    »Unsinn. Du hast mich in Maronnes Fiktiv-Welt geschickt, wo ich Tajsa zu sehen bekam. Warum sollte ich nicht von ihr sprechen? Was hat sie also vor?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du willst es nicht sagen! Du bist inkonsequent.«
    »Ich weiß es nicht«, beharrte Kepler. »Ich habe keinen Zugriff zum Mcheza-Aspekt der Herrlichen.«
    »Die Qahiren traktieren uns mit mentalen Einflüssen. Wie werden sie übertragen?«
    »Mit Hilfe der Psi-Aspekte.«
    »Das sind Duplex-Kanäle, nicht wahr? Sie übertragen in beide Richtungen?«
    »Du stellst Fragen, die ich nicht …«
    »Antworte!« donnerte Ashley. »Es geht um Leben oder Tod. Jetzt ist nicht die Zeit, sich an kleinliche Vorschriften zu halten.«
    Was er noch vor vierundzwanzig Stunden für unmöglich gehalten hätte, geschah.
    »Es sind Duplex-Kanäle«, gab Kepler zu. »Müssen es sein, sonst könnten die Qahiren eure Reaktion nicht empfangen.«
    Ashley überlegte sich seine nächste Frage mit Bedacht. Er hielt Kepler für seinen Verbündeten; aber er war seiner Sache nicht völlig sicher. Noch war er darauf angewiesen, behutsam vorzugehen.
    »Kepler – ich will den Qahiren eine mentale Botschaft senden«, sagte er. »Werden die Psi-Aspekte sie übertragen?«
    »Wenn du den richtigen Zeitpunkt wählst, ja.«
    »Welches ist der richtige Zeitpunkt?«
    »Es steht mir nicht zu, dir solche Informationen zu geben. Du darfst nicht vergessen, daß ich der Freund und Helfer der Qahiren bin.«
    »Gut, dann will ich es dir sagen«, nickte Ashley.

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