Einem Tag in Paris
ihrer Mutter gelassen, und als sie mit Cole vom Strand zurückkam, war Gabi durchnässt und schmutzig gewesen. »Ich dachte, die Windeln wären heutzutage stärker«, hatte ihre Mutter gesagt, unbeirrt von dem Schmutz. »Nächstes Mal passt du auf das Baby auf, und ich gehe mit dem Kleinen an den Strand.« Rileys Mom mag Cole lieber als Gabi, und sie hat nie versucht, einen Hehl daraus zu machen.
Im Aufzug die Luft anzuhalten hat also nichts geholfen. Jetzt sind Gabi und Cole und ihre Mutter alle in ihrem Kopf lebendig. Geht weg, will sie schreien. In diesem Bett ist kein Platz für euch!
Das Bett erweist sich als ein Futon, und ein ungemachter noch dazu. Philippe reißt die Tür zu seiner Wohnung auf, und Riley sieht sofort, dass sie einen schrecklichen Fehler begangen hat. An einem Loser ist nichts Romantisches. Und Philippe muss ein Loser sein – wer sonst könnte so leben? Da ist dieser erbsengrüne Futon, die Bierdosen (warum trinkt irgendjemand im Land des Burgunder und Bordeaux überhaupt Bier?), die überall auf dem Boden verstreut liegen, das Poster von Angelina Jolie, die Gitarre mitten auf dem Boden. Wenigstens ist das ein Zeichen von Kultur. Der Typ klimpert auf seiner Gitarre herum und lässt sie dann fallen wie einen Sack Kartoffeln.
Philippe wirft seine Jacke auf den Boden und geht in die Küche. Riley steht da, wartet auf einen passenden Augenblick, um zu flüchten. Es ist ganz leicht, denkt sie. Dreh dich um, geh zur Tür hinaus. Schick der Sprachenschule einen Scheck. Sieh diesen Mann nie wieder.
Aber er kommt wieder, mit zwei Gläsern Champagner in den Händen.
Sie nimmt ein Glas und trinkt einen Schluck. Er ist schal und warm, aber er schmeckt wundervoll. Sie nimmt noch einen Schluck.
Als sie zu Philippe hochsieht, beugt er sich zu ihr vor und küsst sie, ein langer Kuss, der den Austausch von Champagner aus seinem Mund in ihren zu beinhalten scheint. Es ist widerlich, und sie muss fast würgen, aber dann fasst seine Hand unter ihre Bluse und berührt ihre Haut. Sie ist schon lange nicht mehr berührt worden. Ihr Verstand verstummt, und ihr Körper verflüssigt sich.
Er hebt sie hoch und trägt sie zum Bett. Sie purzeln hin – ist er über eine Bierdose gestolpert, oder ist sie ihm auf einmal zu schwer geworden? – und landen mit verhedderten Armen und Beinen auf dem dünnen Futon. Riley schlägt sich den Ellenbogen hart an, aber Philippe küsst ihren Nacken, und der Schmerz verliert sich in der Hitze, die durch ihren Körper strömt. Riley zerrt an Philippes Kleidern, reißt sie ihm vom Leib. Er bleibt an einem ihrer Knöpfe hängen, und sie schiebt ihn ein Stück zurück und reißt sich dann die Bluse herunter. Er stößt einen tiefen, animalischen Laut beim Anblick ihrer Brüste aus und vergräbt sich darin.
Philippe gleitet mit der Hand in ihren Schlüpfer, und sie wimmert.
Riley beißt ihn in den Nacken, und er stöhnt auf.
Philippes Finger rutscht in sie hinein – sie ist schon nass, obwohl sie monatelang dachte, sie wäre irgendwann nach Gabis Geburt frigide geworden –, und Riley seufzt auf.
Rileys Hand greift nach seinem Schwanz – seit wann hat er eigentlich keine Hose mehr an? –, und er keucht.
Philippes Finger presst sich tief in sie hinein, sein Mund saugt an ihrer Brust, sein Schwanz schwillt in ihrer Hand. Riley stöhnt, aber das liegt an dem Geräusch seines schweren Atems in ihrem Ohr, und dann sorgt dieses Geräusch dafür, dass sie die Beine um ihn schlingt, ihn in sich hineinzieht und dann wieder hinausschiebt. »Kondom«, sagt sie.
»Quoi?«
»Egal«, sagt sie. »Zieh einfach eins über.«
Philippe streckt die Hand neben den Futon aus, und natürlich hat er da eine Schale mit Kondomen oder wie immer die Dinger hier heißen, und ruck, zuck ist sein entzückender Penis – ein prächtiges Stück – in Latex gehüllt und ragt über ihr auf und zeigt in seiner wundervollen Erregung in jede erdenkliche Richtung, bis er den Weg ins Ziel findet.
Sie seufzen beide auf – tiefe, lange, genießerische Seufzer.
Und dann beginnen sie, sich zusammen zu bewegen, und das Lied in Rileys Kopf, das Lied, das sie seit ihrer Kindheit summt, sprudelt aus ihr hervor, ein Kinderreim, ein russisches Volkslied, irgendetwas, das ihre Großmutter ihrer Mutter beigebracht hat, etwas, das ihre Mutter ihr vorgesummt hat, während sie sie badete und anzog und zur Schule brachte, und während Philippe sie mit seinem Schwanz hämmert, ihr in die Brüste beißt, an ihren
Weitere Kostenlose Bücher