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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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sie zärtlich, "mir wird's nie, nie leid tun."
    Als wir gerade damit fertig waren, die Vorhänge aufzuhängen, klingelte die Türglocke. "Ich gehe schon aufmachen", sagte ich und ging zur Tür, um sie zu öffnen.
    Nellies Mutter und ein Priester standen vor der Tür. Mrs. Petito hatte eine kleine Einkaufstasche in der Hand. Sie rief lächelnd: "Hallo, Danny."
    "Hallo, Mamma Petito", sagte ich, "komm herein."
    Sie blieb einen Moment zögernd und verlegen stehen. "Ich habe Pater Brennan mitgebracht."
    ich wandte mich dem Geistlichen zu und streckte ihm die Hand entgegen. Bitte treten Sie ein, Pater", sagte ich rasch.
    Ein Ausdrude der Erleichterung trat auf das Gesicht meiner Schwiegermutter, als der Priester meine Hand ergriff. Sein Händedrude war fest und freund-lidi. "Hallo, Danny", sagte er mit berufsmäßiger Herzlichkeit. "Ich freue mich, Sie kennenzulernen."
    Nellie rief aus dem Schlafzimmer: "Wer ist's denn, Danny?"
    "Deine Mutter und Pater Brennan sind hier", rief ich zurück.
    Sie erschien mit leicht gerötetem Gesicht eiligst auf der Türschwelle. Dann lief sie auf ihre Mutter zu und küßte sie. Hierauf wandte sie sich zu dem Priester und reichte ihm die Hand. "Ich freue mich, daß Sie kommen konnten, Pater", sagte sie.
    Er schob ihre Hand freundschaftlich beiseite. "Komm, komm, mein Kind", sagte er lächelnd, "du wirst doch für deinen alten Freund und Bewunderer eine nettere Begrüßung haben!" Damit legte er ihr beide Hände auf die Schultern und gab ihr einen schallenden Kuß auf die Wange.
    Mrs. Petito sah mich besorgt an, dann stellte sie ihre Einkaufstasche auf den Boden. "ich habe Verschiedenes für den Haushalt mitgebracht", sagte sie.
    Nellie öffnete sogleich aufgeregt die Tasche, sah hinein und überschüttete ihre Mutter mit einem temperamentvollen italienischen Wortschwall, den diese ebenso beantwortete. Dann wandte sich Nellie zu mir und erklärte: "Mamma hat uns verschiedene Lebensmittel mitgebracht, damit wir nie im Leben hungrig sind."
    ich wandte mich an Mrs. Petito. Die Leute mögen zwar verschieden sein, aber ihre fundamentalen Sorgen sind dieselben. Ich erinnere mich, daß meine Mutter, als wir in das Haus in Brooklyn einzogen, aus demselben Grund Brot und Salz in das Haus gebracht hatte. "Danke, Mamma", sagte ich und war aufrichtig dankbar.
    Sie strich mir mit der Hand über die Wange. "Keine Ursache, Söhnchen", sagte sie, "ich wollte, wir könnten mehr für euch tun."
    Nellie sah sie an. "Wie wär's mit einer Tasse Kaffee?" fragte sie. "Danny wird rasch hinunterlaufen und etwas Gebäck holen, und wir feiern ein kleines Einstandsfest."
    Mamma Petito schüttelte den Kopf. "Ich muß nach Hause und Nachtmahl kochen. Und Pater Brennan ist nur gekommen, um Nellie Glück zu wünschen."
    Nellie sah den Priester lächelnd an. "Danke, Pater Brennan. Ich bin so froh, daß Sie gekommen sind. Ich hatte schon Angst, Sie könnten..."
    Der Priester unterbrach sie. "O nein, Nellie, nichts dergleichen. Natürlich war ich enttäuscht, daß ich dich nicht trauen konnte, aber so ist's am zweitbesten."
    Ein etwas unsicherer Ausdruck huschte über ihr Gesicht. "Ich dachte, wir können seinetwegen nicht in der Kirche getraut werden."
    Der Geistliche sah mich freundlich lächelnd an. "Hätten Sie etwas dagegen einzuwenden, in der Kirche getraut zu werden, mein Sohn?" fragte er.
    Nellie antwortete rasch, ehe ich zu sprechen vermochte. "Diese Frage ist nicht fair, Pater Brennan", sagte sie, "niemand von uns hat jemals darüber mit ihm gesprochen."
    Er sah sie an, doch das Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden. "Du bist dir natürlich darüber klar, mein Kind, daß deine Ehe von der Kirche wohl zur Kenntnis genommen, aber nicht sanktioniert wird."
    Nellie wurde totenblaß. "Das weiß ich, Pater", antwortete sie leise.
    "Hast du je über die Kinder aus dieser Ehe nachgedacht?" fuhr er fort. "Welcher religiösen Segnungen sie teilhaftig werden könnten, die ihnen aber versagt bleiben müssen?"
    Diesmal antwortete ich. "Wenn ich Sie richtig verstehe, Pater, wird sich die Kirche nicht gegen die Kinder wenden, weil ihre Eltern andern Glaubens sind."
    Er sah mich an. "Soll das heißen, Sie würden gestatten, daß Ihre Kinder im Glauben der katholischen Kirche erzogen werden?"
    "Es soll heißen, Pater Brennan", sagte ich schlicht, "daß es meinen Kindern freistehen wird, den Glauben anzunehmen, den sie sich wählen. Ihr Glaube oder die Ablehnung eines Glaubensbekenntnisses wird Sache ihrer eigenen freien Wahl

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