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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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dem Haus stehenblieb. Dann ging ich rasch auf die U-Bahn zu. Ein Schatten fiel über meinen Weg und blieb direkt vor mir stehen. Ohne aufzublicken, wollte ich ihm ausweichen. Da fiel eine Hand auf meinen Arm, und eine wohlbekannte Stimme drang an mein Ohr.
    "Da du wieder zurück bist und dich bereits eingerichtet hast, meint der Boss, daß du ihm einen Besuch schuldig bist." Ich brauchte nicht aufzuschauen, um zu wissen, wer das war. Ich hatte ihn vom Tage meiner Rückkehr an erwartet.
    Spit stand vor mir, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, aber nicht in den Augen. Er sah sehr gepflegt aus in seinem dunklen, offensichtlich teuren Maßartzug und dem frischgewaschenen Hemd. Er war so gut gekleidet, daß ich einen Moment beinahe nicht glauben konnte, daß er es tatsächlich war.
    "Ich hab es eilig", sagte ich und versuchte wieder, um ihn herumzukommen.
    Seine Hand schloß sich fester um meinen Arm, und seine andere Hand bewegte sich leicht in seiner Jackentasche. Ich konnte die stumpfen Umrisse eines Revolvers sehen, den er dort verborgen hielt. "So große Eile hast du doch wohl nicht, Danny, nicht wahr?" fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. "Nein", stimmte ich zu.
    Er zeigte zum Straßenrand. Dort stand ein Wagen mit laufendem Motor. "Steig ein", sagte er scharf.
    Ich öffnete die Tür und setzte mich auf den Rücksitz.    Neben    mir     saß    der
    Inkassant. "Hallo, Danny", sagte er gelassen und stieß     mir     seine Faust    in     den
    Magen.
    Ich fühlte einen entsetzlichen Schmerz, krümmte mich zusammen und stürzte vornüber auf den Boden des Wagens. Ich hörte, wie die Tür hinter mir rasch geschlossen wurde und der Wagen sich gleich darauf in Bewegung setzte.
    Spits Stimme kam wie aus weiter Ferne. "Laß die rohen Scherze! Der Boss wird dir's gehörig übelnehmen."
    Der Inkassant antwortete mürrisch. "Das war ich dem Dreckschwein schuldig."
    Spit packte mich am Kragen und zog mich auf den Sitz neben sich. "Sag dem Boss kein Wort darüber, sonst ergeht's dir beim nächsten mal noch übler."
    Ich nickte und schluckte den Mageninhalt, der mir bis in die Kehle gestiegen war. Einige Minuten vergingen, ehe mir wieder wohl genug war, um zu begreifen, was er gesagt hatte. "Das nächste Mal..." das hieß ja, daß ich aus irgendeinem mir unbekannten Grund diesmal noch davonkommen würde. Ich überlegte, was geschehen sein konnte, denn Fields gehörte nicht zu den Menschen, die verzeihen.
    Das Auto hielt vor dem Geschäft. Spit stieg vor mir aus dem Wagen, der Inkassant hinter mir. So gingen wir gemeinsam durch den schmalen Flur neben dem Geschäft und die Treppe zu Fields' Wohnung hinauf. Spit klopfte an die Tür.
    "Wer ist da?" brüllte Fields durch die Tür.
    "Ich bin's, Boss", antwortete Spit hastig, "ich hab Danny Fisher mitgebracht."
    "Herein mit ihm", schrie Fields.
    Spit öffnete die Tür, stieß mich hinein und folgte mir in das Zimmer. Mein Magen schmerzte mich immer noch, aber ich begann mich doch etwas wohler fühlen. Wenigstens konnte ich wieder aufrecht stehen.
    Maxie Fields erhob sich wie ein gewaltiger Gargantua hinter seinem Schreibisch. Seine Augen glitzerten, als er mich ansah. "Du hast also doch nicht wegbleiben können?" sagte er gewichtig und kam um den Schreibtisch herum auf mich zu. Ich hatte diesmal keine Angst vor ihm. Spit hatte mir, ohne es zu wissen, einen wichtigen Fingerzeig gegeben.
    ich antwortete nicht... ich sah nur, daß Maxie auf mich zukam, und als ich bemerkte, daß er mit der flachen Hand auf mein Gesicht zielte, bückte ich mich instinktiv.
    Ein scharfer spitzer Schmerz in der Nierengegend ließ mich wieder in die Höhe fahren. Spit, der hinter mir stand, hatte mir das stumpfe Ende seines Messers in die Seite gestoßen. Diesmal traf mich Maxies Schlag mitten auf die Wange. ich taumelte auf den Beinen, sagte aber nichts. Worte konnten nicht helfen, ja, sie würden die Dinge nur noch schlimmer machen.
    Fields grinste mich bösartig an. "Du bist nicht der einzige, der nicht wegbleiben konnte." Er drehte sich um und brüllte ins andere Zimmer: "Ronnie, bring mir einen Drink. Ein alter Freund von dir ist gekommen, um uns einen Besuch zu machen."
    Ich wandte mich zur andern Tür. Meine Ohren sausten noch. Sarah stand dort, einen Drink in der Hand, und sah mich mit weitgeöffneten Augen starr an. Eine Sekunde sahen wir uns so in die Augen, dann senkte sie den Blick und schritt langsam quer durch das Zimmer zu Fields. Stumm reichte sie ihm den

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