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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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verlassen hatte.
    »Sein Name ist Lucas. Er ist in meinem Wirtschaftskurs. Und er zeichnet so Zeug.«
    Maggie begann zu kichern und schlug mit einer Hand auf den Ledersitz. »Er zeichnet so Zeug? Was denn für Zeug? Nackte Frauen? Darauf beschränken sich doch die künstlerischen Ambitionen der meisten Typen. Und im Allgemeinen nicht einmal ganze Frauen. Nur Titten .«
    Erin und ich fielen in ihr Lachen mit ein. »Ich weiß nicht, was er zeichnet. In der Vorlesung am Freitag hat er nur so … gekritzelt. Ich glaube, er hat dem Vortrag überhaupt nicht zugehört.«
    »Oh nein, Erin!« Maggie beugte sich so weit vor, wie es ihr Gurt zuließ. »Klingt, als ob dieser Gott von einem Mann ein schlechter Student ist. Und wir wissen ja, was das für Jacqueline heißt.«
    Ich legte die Stirn in Falten. »Was heißt es denn?«
    Erin schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich bitte dich, J – hast du dich je in deinem Leben zu einem bösen Jungen hingezogen gefühlt? Oder zu einem Jungen, der, äh, akademisch unterbelichtet ist? Mit anderen Worten, einem Jungen, der kein – stöhn! – Superhirn ist?«
    Mir klappte der Kiefer herunter. »Halt den Mund! Willst du etwa sagen, ich bin ein intellektueller Snob?«
    »Nein! Das haben wir nicht gesagt – das haben wir nicht gemeint. Wir meinen nur … du sahst heute Abend mit Sicherheit nicht so aus, als ob dir dieser Lucas gleichgültig ist, während ihr zwei eine Ewigkeit zusammen getanzt habt, und es klingt, als ob er vielleicht nicht dein üblicher Typ ist …«
    »Mein einziger ›Typ‹ in den letzten drei Jahren war Kennedy! Woher wollt ihr wissen, was mein Typ ist?«
    »Jetzt sei nicht gleich eingeschnappt. Du weißt, was ich meine – du schwärmst doch nicht einmal für dumme Typen!«
    »Na ja, wer tut das schon?« Ich rebellierte gegen die Unterstellung, dass Lucas dumm war. Vielleicht war er in Wirtschaft unmotiviert, aber nichts an ihm schien unintelligent.
    »Hallo?«, rief Maggie. » Kennt ihr überhaupt Will?« Wir alle prusteten los. Maggies Freund war ein süßer Kerl, und er könnte beim Bankdrücken vermutlich einen kleinen Honda stemmen, aber für seinen Notenschnitt würde er niemals Preise einheimsen.
    »Chaz ist cleverer als ich – aber das will nicht viel heißen«, warf Erin ein.
    Ich hatte ihr schon öfter auszureden versucht, ihren Intellekt so herunterzumachen, aber irgendwann in ihrem Leben wurde sie offenbar überzeugt, dass sie keine große Leuchte ist. Ich knuffte sie in den Arm, so wie jedes Mal, wenn sie diesen selbstkritischen Unsinn von sich gab.
    »Autsch! Ich bin nur ehrlich!«
    »Nein, das bist du nicht.«
    » Jedenfalls «, fuhr Erin fort, »ich habe mich bekanntlich auch schon in der Abteilung mit den supersexy Exemplaren umgesehen, die man in den Wind schießen kann, sobald sie den Mund aufmachen … ob ihr’s glaubt oder nicht.« Maggie lachte hinter uns schallend auf, während Erin weiterplapperte. »Habt ihr nicht den Macker gesehen, der mit mir zum Abschlussball gegangen ist?« Wir alle hatten die Fotos von diesem Typen gesehen – ein Adonis im Smoking, den Arm um ihre in Seide gehüllte Taille gelegt. »Was für ein Körper – großer Gott, ich wollte nur noch seine Bauchmuskeln lecken. Er hatte Förderunterricht, aber ich kann euch sagen, er war begabt und talentiert, was etliche nichtakademische Tätigkeiten betraf.«
    Ich war mir ziemlich sicher, dass mein Gesicht glühte – wie immer, wenn meine Mitbewohnerin sich so freizügig äußerte, während Maggie so heftig lachte, dass sie kaum noch Luft bekam. Sie waren beide als Singles und sexuell erfahren aufs College gekommen. Kennedy und ich hatten seit den Winterferien unseres letzten Highschooljahres zusammen geschlafen, aber ich war nie mit irgendjemand anderem zusammen gewesen. Ich konnte mich nicht über unser Liebesleben beschweren, auch wenn ich hin und wieder bei einem Zeitschriftenartikel oder einer von Erins Bemerkungen ins Grübeln kam, ob es da vielleicht noch mehr gab, als ich wusste.
    »Und all das beweist …?«
    Erin grinste mich an. »Es beweist, dass du reif bist für eine längst überfällige Bad-Boy -Phase.«
    »Ooohhh«, jauchzte Maggie.
    »Ähm. Ich denke nicht …«
    » Genau . Denk nicht. Du wirst diesen Lucas verführen und als Lückenbüßer benutzen. Genau darum geht es bei Bad Boys – sie haben keine Bedenken, den Lückenbüßer zu spielen, denn sie bleiben sowieso nicht lange. Vermutlich lebt er dafür, der Lückenbüßer zu sein – vor allem in einer

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