Einfach. Liebe.
verdrehte entnervt die Augen. Es war klar, warum sie mir ihre Partnerin zugeschoben hatte. »Äh, nein, J wie in Jacqueline.« Einer der Jungen schnappte sich zwei Klappstühle von der Wand und stellte jeweils einen neben Mindi und Maggie. Ich nahm mir den neben Mindi, und Erin ließ sich auf den anderen nieder.
»Oh.« Mindi blinzelte stirnrunzelnd. »Dann kann ich dich einfach Jacqueline nennen?« Mein Name war fast nicht zu verstehen zwischen dem Akzent und dem betrunkenen Lallen.
Maggie begann leise zu grummeln, daher sagte ich: »Na klar, gerne«, und sah in die Runde. »Und, sind wir am Gewinnen?«
Die Jungs auf der anderen Seite grinsten. Wir würden eindeutig nicht gewinnen.
18
Bis unser offizieller Fahrer uns wieder beim Wohnheim absetzte, hatten Erin und ich so lange Quarters und Bier-Pong gespielt, dass im besten Fall nur die Wände wanken und im schlimmsten Fall wir über der Toilette wanken würden. Vor drei Uhr am Sonntagnachmittag sprach keine von uns lauter als im Flüsterton. Vier Stunden später war ein Treffen von Erins Studentinnenverbindung angesetzt, und Erin verfluchte die Person, die diesen Termin am Tag nach der großen Jahresparty in den Kalender eingetragen hatte.
»Wir werden nicht über einen einzigen verdammten Punkt entscheiden können – und mindestens die Hälfte von uns wird die erste Person umbringen, die uns mit diesem Hammer zur Ordnung rufen will.« Wir sprachen noch immer mit halber Lautstärke.
Ich sah zu, wie sie sich einen violetten Schal um den Hals wickelte und dazu passende Handschuhe überstreifte, während ich darauf wartete, dass mein Laptop hochfuhr. »Wenigstens wirst du mit deinem Elend nicht allein sein.«
»Ja.« Sie zog sich eine violette Mütze über ihre wilde rote Mähne und hüllte sich in ihren Mantel. »Wir sehen uns in ein paar elenden Stunden.«
Lucas hatte mir das Arbeitsblatt für Montag bereits geschickt. Noch immer ohne persönliche Nachricht.
Ich verstand, warum er mich nicht sehen konnte, und vielleicht auch, warum das, was wir getan hatten, vorbei war. Aber ich verstand nicht, warum auch unsere E-Mails aufhören mussten. Ich vermisste sie, und ich fragte mich, was er tun würde, wenn ich ihm eine E-Mail zurückschreiben würde. Ich wollte ihm von gestern Abend und von Buck erzählen, davon, dass ich Nein gesagt und mich zu Tode verängstigt und knallhart zugleich gefühlt hatte.
Der Kurs dauerte noch eine Woche, gefolgt von einer Woche Abschlussprüfungen, und dann würde das Semester vorbei sein. Ich hatte keine Ahnung, ob das für ihn irgendetwas ändern würde.
Ich erledigte die Hausaufgabe, die meinem Gehirn am wenigsten abverlangte – eine Sternbildkarte beschriften, die morgen im Astronomielabor eingereicht werden musste –, und hängte die saubere Wäsche in den Schrank, die seit drei … oder vier … oder vielleicht fünf Tagen in einem Korb am Fußende meines Betts lag. Ich hatte das ganze Wochenende keinen Bass geübt und zusätzlich die Ensembleprobe ausfallen lassen, das hieß, ich würde unter der Woche vollauf damit beschäftigt sein, ein paar Stunden extra zu üben.
Bis Erin wiederkam, spielte ich noch ernsthaft mit dem Gedanken, einfach ins Bett zu gehen und die letzten Reste meines Katers auszuschlafen. Gähnend wandte ich mich zur Tür. »Ich habe mir eben überlegt, mich früh in die Falle zu hauen …«
Erin war nicht allein. Bei sich untergehakt hatte sie Mindi, meine Quarters-Partnerin vom Vorabend. Im ersten Augenblick dachte ich, sie sei nur noch schlimmer verkatert als ich – aber dann registrierte ich Erins grimmigen Gesichtsausdruck, und ich bemerkte Mindis rot geränderte, blutunterlaufene Augen. Es ging ihr nicht nur vom Alkohol so beschissen. Sie hatte geweint. Viel geweint. Ich schwang die Beine über die Bettkante.
»Erin?«
»J, wir haben ein Problem.« Die Tür fiel hinter ihnen zu, und Erin zog Mindi zu ihrem Bett, damit sie sich setzte. »Gestern Abend, nachdem wir beide gegangen sind, hat Mindi mit Buck getanzt.« Mindi zuckte zusammen und schloss die Augen, und Tränen flossen ihr übers Gesicht.
Mein Herz begann zu rasen. Ich stellte mir alles vor, was Erin als Nächstes sagen könnte, und nichts davon war gut. Ich hatte schon lange nicht mehr gebetet, aber jetzt hörte ich mich im Stillen flehen: Bitte, Gott, mach, dass es nicht weiter gegangen ist als das, was mir passiert ist. Bitte. Bitte .
»Er hat sie überredet, mit auf sein Zimmer zu kommen.« Bei diesen Worten riss sich Mindi die
Weitere Kostenlose Bücher