Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
Vom Netzwerk:
und
Mary und Helena auch. Aber wir vier, also Pa, Wutz, Gismo
und ich, wir blieben schön in unserer Männer-WG. Dann
lebten wir zusammen unter einem Dach und dennoch blieb
alles so wie immer.
    Ein absolut genialer Hammerplan!
    Eine halbe Stunde später parkte Pa seinen Dienstwagen
vorm Sender. Ich stieg aus und er kam ums Auto herumgesprintet.
    »Nö, lass mal«, murmelte ich. »Ich geh allein rein.«
    Pa schaute verdattert.
    »Aber …«, brachte er schließlich heraus.
    Ich hob lässig die Hand. »Ich kenn mich bei denen doch
schon aus. Du musst nicht mitkommen. Bis später.«
    »Okay«, erwiderte Pa ziemlich enttäuscht. »Aber denk
da ran, keine Sprüche über deine Lehrerin oder sonst jemanden.
«
    Ich nickte. »Kannst dich auf mich verlassen.«
    Dann humpelte ich durchs Tor, die Treppenstufen hinauf
und klingelte seitlich am Eingang. Der Türöffner summte
und ich verschwand ins Innere des Senders.
    Franky höchstpersönlich nahm mich in Empfang. »Hey,
Rick. Wie cool, dass das heute geklappt hat.«
    Ich nickte. Mehr war nicht drin.
    Verdammt! Gerade war ich noch so lässig drauf gewesen
und jetzt kloppte mein Herz wie eine hyperaktive Trommel.
Meine Handflächen waren so glitschig, dass ich mich
nicht traute, Franky die rechte hinzuhalten. Na ja, und
meine Stimme hatte sich auch schon wieder komplett verabschiedet.
    Franky legte mir die Hand auf die Schulter. »Ganz locker.
Mike Leon und Bizkit haben schon gefrühstückt. Und ich
steh auf
vegetarisches
Fast Food.«
    Er lachte. Und ich kam mir noch blöder vor.
    Rick, reiß dich zusammen!, schnauzte ich mich selbst
an. Sonst wird das nichts mit der Moderatorenkarriere.
Und die Millionen kannst du auch vergessen.
    Franky schob mich in den Fahrstuhl. Das Ding setzte
sich kaum merklich in Bewegung. Trotzdem krampfte sich
mein Magen zusammen, und dann spürte ich auch noch,
wie mir ein fetter Schweißtropfen über die Stirn lief.
    El Kacko, wie peinlich war das denn?!
    »Alles gut«, sagte Franky und nickte mir aufmunternd
zu. »Lampenfieber gehört dazu.«
    »Nö, hab kein Lampenfieber. Nur so ’n Drüsenproblem«,
krächzte ich.
    DRÜSENPROBLEM? Hatte ich das wirklich gerade gesagt?
    Ich wollte schnell noch was von Pubertät und so hinterherschieben,
aber Franky kam mir zuvor. »Und diese Frau
Püttelmeyer macht dir also das Leben in der Schule zur
Hölle?«
    Ich nickte.
    »An solche Pauker kann ich mich auch noch erinnern.
Weißt du, was da echt hilfreich sein kann?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wenn sie dich das nächste Mal blöd anmacht, dann stell
sie dir einfach in geblümter Unterwäsche vor. So verliert
sogar das schlimmste Lehrerungeheuer seinen Schrecken«,
schlug er mir augenzwinkernd vor.
    Bah, wie grausam! Die Püttelmeyer in Unterwäsche war
so ziemlich das Letzte, was ich mir vorstellen wollte.
    Ich musste an Chrissy denken und wie wir uns schlapp
gelacht hatten, als er einen schleimigen Popel auf den
Lehrerstuhl geschmiert hatte. Jedes Mal, wenn die Püttelmeyer
uns ihren gewaltigen Hintern zugedreht hatte,
konnten wir uns über das Popelprachtexemplar auf ihrem
hellen Rock beömmeln.
    Das
war ein gutes Bild – aber doch nicht die Püttelkuh in
Unterwäsche.
    Trotzdem nickte ich begeistert. »Guter Plan!«

    Im Studio eins war es so, wie ich es mir nicht besser hätte
vorstellen können. Eine hundertprozentige Männer-WG!
    Franky und ich auf der einen Seite, sein Kollege Mike
Leon auf der anderen. Im Körbchen schnarchte Studiohund
Bizkit, der aber glücklicherweise nicht unter Blähungen
litt, dem Geruch im Studio nach zu urteilen.
    »Lea hat heute Urlaub«, erklärte Franky, nachdem er mir
Mike Leon vorgestellt hatte, und half mir auf den Platz
neben sich.
    Ich schaute Franky beeindruckt dabei zu, wie er zwischen
den irre vielen Knöpfen, Schaltern, Tastaturen und
Bildschirmen herumfingerte.
    »Lass uns kurz die Mods absprechen. Ein paar Minuten
haben wir noch. Dann wird es ernst.« Er lachte, hüpfte
herum, trank Limo, riss ein paar Sprüche und erklärte mir,
wie das gleich ablaufen würde.
    Ich hörte artig nickend zu und war total entspannt.
    Irgendwann richtete sich Frankys wippender Zeigefinger
direkt auf mich. »Jetzt bist du dran. Ich stell dich kurz
vor und dann begrüßt du die Hörer. So wie eben besprochen.
Okay?!«
    Plötzlich hatte sich meine Kehle in die Wüste Gobi verwandelt
– kochend heiß und furztrocken.
    Franky hob die Hand. Ich starrte auf seine Finger. Er
zählte. Ich röchelte nach Luft. Das rote Licht ging an.

Weitere Kostenlose Bücher