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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Klassenzimmertür erwartete. Das wahrhaftige Grauen!
Rosalie Püttelmeyer mit mindestens fünf Kisten der
schlimmsten Schülerfolterwerkzeuge bewaffnet. Schlagstocklineale,
Ohrenlangzieher, Nasenumdreher und noch
andere fiese Dinge, von denen ich letzte Nacht geträumt
hatte.
    Aber gerade als ich meine pitschnasse Hand auf die
Klinke legte und ein letztes Mal tief durchatmete, tippte
mir jemand von hinten auf die Schulter.
    Ich fuhr herum. Der Schulleiter, Herr Magma, stand vor
mir. »Wo willst du denn hin?«
    »In-in m-meine K-Klasse«, stammelte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Erst mal folgst du mir in mein
Büro!«
    Na super! Das fing ja gut an. Erst ’nen astreinen Anschiss
vom Schulleiter und anschließend mit der Püttelmeyer in
den Schülerfolterring steigen.
    »Was ist?«, blaffte er mich an, weil ich mich nicht augenblicklich
in Bewegung gesetzt hatte. »Brauchst du eine
Extra-Einladung?«
    Ich schüttelte den Kopf und humpelte dem Schulleiter
hinterher.
    Der Anpfiff dauerte zum Glück nur drei Minuten. Er
handelte von Respekt und was man sonst noch alles vor
Lehrern haben sollte und dann musste ich mich dreimal
hintereinander mit feuriger Glühbirne entschuldigen.
    »So, und jetzt sieh zu, dass du schnell in dein Klassenzimmer
kommst.«
    Damit war ich zu meiner Verwunderung entlassen. Na
gut, der Magma war im Allgemeinen auch als echt okay
bekannt. Das eigentliche Donnerwetter stand mir ja noch
bevor. Und zwar nicht mehr lange, denn das Monster kam,
auweia, genau in diesem Moment um die Ecke gestampft.
    Als die Püttelmeyer mich entdeckte, breitete sie die Arme aus und strahlte mich an.
    »Rick!«, rief sie begeistert.
    HÄ? Die Püttelmeyer hatte mich noch NIE Rick genannt.
NIEMALS! Hier war doch etwas oberfaul?!
    »Da bin ich aber froh, dass es dir schon wieder so gut
geht, dass du in die Schule kommen kannst.«
    Inzwischen hatte sie mich erreicht und presste mein Gesicht
mitten in ihren gewaltigen, bebenden Busen.
    Oh knarrende Himmelspforte, konnte es etwas Grausameres
geben?! Dagegen war Eislauftraining bei Susanna ja
wie eine Currywurst mit ’ner extragroßen Portion Pommes
rot-weiß und Himbeereis mit Marshmallows zum Nachtisch.
    Nach Luft japsend versuchte ich, meinen Kopf zu befreien.
Aber die Püttelmeyer hielt mich fest umschlungen.
Verdammt, das war also ihre Strafe für mich: elender Erstickungstod
verursacht durch Reinpressen in Atombusen.
    Hinter uns räusperte sich jemand – und rettete mir damit
in allerletzter Sekunde das Leben.
    »Hallo, Frau Püttelmeyer«, sagte Finn, als ob es das Normalste
der Welt wäre, dass ich in ihrem Busen meinen letzten
Atemzug tat. »Darf ich Ihnen Rick kurz entführen? Er
benötigt nämlich ganz dringend seine Medikamente.«
    Ruckartig löste sie ihren Griff und schob mich von sich.
Keuchend entfernte ich mich ein paar unsichere Humpelschritte
von ihr. Und wenn Finn mich nicht am Arm festgehalten
hätte, wäre ich bestimmt einfach hintenübergeknallt.
    »Also, Finn, ich muss schon sagen«, zwitscherte die Püttelmeyer
beeindruckt, »wie du dich um deinen zukünftigen
Stiefbruder kümmerst. Alle Achtung!«
    Finn lächelte freundlich und wollte mich mit sich ziehen.
Aber die Püttelmeyer war noch nicht fertig mit mir.
»Halt! Nicht so schnell. Ich habe Rick ja gar nicht richtig
gedankt.«
    Okay, jetzt holt sie die Machete raus und macht das arme
Rickilein einen Kopf kürzer, dachte ich, als sie anfing, in
ihrer Tasche zu wühlen.
    Ich hielt die Luft an, schloss die Augen, dankte dem lieben
Gott im Stillen für ein kurzes, nicht immer leichtes,
aber dennoch schönes Leben und erwartete den Schlag.
    Doch nichts tat sich.
    Also öffnete ich die Augen wieder und glotzte auf etwas
echt … ähm … tja … was war das eigentlich, was die Püttelmeyer
mir da vor die Nase hielt?
    »Du hast ein Tabuthema angesprochen, Rick, das längst
keines mehr sein sollte«, trällerte sie vergnügt weiter. »Ich
habe mich so oft schon über die schreckliche Mode für
Frauen, die ein bisschen mehr zu bieten haben, geärgert.«
    »Wie bitte?«, übernahm Finn das Reden für mich, weil
ich komplett sprachlos war.
    Sie lachte. Hell, schrill und eindeutig plemplem.
    »Seit deiner Moderation im Radio stand bei mir das Telefon
nicht mehr still. Unter anderem hat sich der Inhaber
eines Wäscheladens in der Innenstadt bei mir gemeldet.«
    Ach du Kacke! Bestimmt wollte der meine Adresse in
Erfahrung bringen, um mich zu verklagen, weil ich über
Unterwäsche gelästert

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