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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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fassungslos. »Ohne Vorwarnung, ohne jede Diskussion ballert er wie ein Gestörter los. Ich wartete am Ende der Straße, als ich dann aber den Schuss hörte, bin ich in die Richtung gerannt.« Ihre Stimme zitterte, und sie bemühte sich, ihre Waffe ruhig zu halten. »Lionel lag am Boden« – sie musterte den Mann mit zärtlichem Blick – »und Henry hielt die Waffe auf ihn gerichtet. Wenn Sie sein Gesicht gesehen hätten, wäre Ihnen völlig klar gewesen, dass der im nächsten Augenblick abgedrückt hätte. Der wollte schießen. Was blieb mir anderes übrig? Ich hab nur eine einzige Kugel abgefeuert.«
    »Und ihm damit einen Genickschuss verpasst.«
    »Exakt. Und ich bereue nichts«, sagte sie schnell, obwohl es wenig überzeugend klang.
    »Dann war es also keine Hinrichtung.«
    »Wie kommen Sie denn darauf? Ich habe niemanden hingerichtet, sondern Lionel beschützt.«
    Ben rieb sich den verspannten Nacken. »Sie haben Lionel fortgeschafft und verbunden?«
    »Lionel hatte verdammt Glück. Die Kugel hat seine Schulter nur gestreift.« Sie seufzte. »Alles lief wie geschmiert, bis zu dem Abend, an dem Sie mit Ihrer idiotischen Fragerei anfingen und selbst eine Kugel abbekamen. Meine Güte, überall waren Cops und stellten blöde Fragen. Und das alles nur, weil Sie irgendwas über Ihren mit Drogen dealenden Freund Henry erfahren wollten.«
    Nach einem kurzen Seitenblick zu Sonja begriff Ben, dass sie keine Ahnung hatte, dass Henry Polizist gewesen war.
    »Wieso sind Sie nicht zur Polizei gegangen? Die hätten Henry doch kurzerhand eingelocht, oder?«, forschte er. »Weshalb lassen Sie sich von einem Dealer erpressen?«
    Sonja lachte spöttisch. »Was sollte ich denen denn sagen? Da ist so ein Typ, der mischt meine Prostituierten auf und vermiest mir das Geschäft?«
    »Sie hätten anonym Anzeige erstatten können.«
    »Meinen Sie, das hätte ich nicht getan?« Sie war mit ihrer Geduld allmählich am Ende. »Ich hab ihn angezeigt. Zweimal sogar. Beide Male ist er für ein paar Tage verschwunden, dann war er wieder da, dieser Wahnsinnige, und wollte noch mehr Kohle. Als hätte er irgendwelche Connections bei der Polizei oder so. Vielleicht hat er die geschmiert. Nach seinem Tod lief es wieder besser – bis Sie hier auftauchten.«
    »Und deshalb wollten Sie mich ausfindig machen?«, fiel Ben ihr ins Wort.
    Sonja zuckte gleichmütig die Schultern. »Sie zu finden, war ein Kinderspiel. Seit Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus hat Sie einer meiner Leute beschattet. Irgendwann bin ich dann zu der Adresse am Meadowlark Drive gefahren, um zu sehen, wie ich in das Haus kommen könnte. Tja, und dann standen da die Männer bis auf die Straße, die sich für die Show bewerben wollten. Bingo, das war meine Eintrittskarte. Ich war clever genug, meinen Vorteil aus der Situation zu ziehen. Verblüffend, wie schnell so eine Sache außer Kontrolle geraten kann.«
    »Das muss sie ja nicht.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Dann hätten Sie die Finger von dieser Henry-Geschichte lassen sollen. Aber nein, Sie waren wie ein Hund, der einem Knochen nachschnüffelt. Dass Sie hier aufgekreuzt sind, macht die ganze Sache für mich natürlich leichter. Ich habe schließlich ein Geschäft zu verlieren.« Sie spähte zu Lionel, der an der Wand lehnte und seine verletzte Schulter umklammert hielt. »Und ich muss den Mann beschützen, den ich liebe. Au-ßerdem wird man Sie genauso wenig vermissen wie Henry. Was macht das schon, ein Drogendealer mehr oder weniger?«
    »Henry war kein Dealer.«
    Sonjas Brauen schossen nach oben.
    »Und ich bin auch keiner.«
    Sonja warf den Kopf zurück, und die Waffe in ihrer Hand wackelte gefährlich. Noch bevor sie jedoch irgendetwas unternehmen konnte, ging ein Aufschrei durch den Raum.
     
    Julia stand wie vom Donner gerührt. »Was ist denn hier los?«
    Ben und Sonja wirbelten herum. Ben bemerkte Julia und verspürte augenblicklich den Drang, sie zu beschützen. Er war in dem festen Entschluss hergekommen, die Wahrheit zu erfahren. Er trug einen Mikrosender, und seine Deckung wartete nur darauf, das Haus zu stürmen. Es wäre so einfach für seine Leute gewesen – bis zu dem Moment, als Julia auftauchte.
    Die Fragestunde war zu Ende.
    Seine Gelassenheit war dahin. Aber eine Kurzschlusshandlung würde Julia nicht retten. Wochenlang hatte es ihn nicht geschert, ob seine Ermittlungen zu riskant waren. Aber jetzt, da Julia ins Spiel gekommen war, sah die Sache ganz anders aus.
    Das Adrenalin pulste durch

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