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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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– denk nur mal an das, was du unter dem Schreibtisch mit mir gemacht hast -, aber meine Lippen auslässt.«
    »Ich bin nun mal kein Lippenfetischist. Tut mir Leid.«
    »Ich denke eher, du hast Angst vor Intimität.«
    Er hob eine dunkle Braue, es war die mit der Narbe. »Und was war das unter dem Schreibtisch?«
    »Jedenfalls keine Intimität. Es war spaßig, sexy, super! Ein Kuss auf den Mund kann unter Umständen intimer sein als Sex.«
    »Du hast auf diesem Gebiet wohl zu viele Ratgeber gelesen.«
    »Keinen einzigen. Ich habe die Männer nur zufällig genau beobachtet. Du hast Angst davor, Menschen zu nah an dich heranzulassen.«
    »Du spinnst. Ich hab keine Angst vor Nähe oder Intimität.«
    Wer war jetzt der Lügner?, fragte sie sich insgeheim.
    Auf keinen Fall ließ er sich zu irgendetwas zwingen – nicht einmal zu einem Kuss auf den Mund. Er wandte sich zum Gehen, aber vorher gab er ihr einen sanften Nasenstupser – wie einem allzu aufdringlichen Golden Retriever.
     
    Ben biss die Zähne zusammen und stieg ziemlich steifbeinig in seinen Range Rover – es gab schließlich nichts, was er nicht hätte bewältigen können. Dann drehte er in Julias breiter Zufahrt und fuhr Richtung Stadt.
    Nachdem er auf einige Webanzeigen geantwortet hatte, blieb ihm nichts anderes übrig als abzuwarten. Aber Warten war nun mal nicht seine Stärke. Also beschloss er, Spazel Petralis, kurz Spaz, einen Überraschungsbesuch abzustatten.
    Ben war klar, dass er eigentlich noch nicht wieder ans Steuer durfte, aber er hätte den schmierigen Informanten wohl kaum zu Julia einladen können. Und sie zu bitten, ihn in den Süden der Stadt zu fahren, war auch nicht drin.
    Er brauste über die Santo Domingo Avenue zu Pax’s Cantina, wo sich Spaz mit Sicherheit rumtrieb. Der schmächtige Mann mit den dicken Brillengläsern, der gern den betont coolen, starken Typen mimte, fiel Ben gleich beim Eintreten auf.
    »He, Spaz.«
    Sobald er Ben sah, weiteten sich Spaz’ Augen, und er löste sich von einer Gruppe Frauen, denen er zweifellos einen Haufen Lügenmärchen aufgetischt hatte.
    »He, wenn das nicht Benny the Slash ist«, grinste Spaz. »Wie geht’s, Mann? Lange nicht gesehen, was?«
    Das schmuddelige Unterweltmilieu irritierte Ben, obwohl es sein berufliches Umfeld war. Er hatte es geprägt, hier ging er ein und aus, um sich Informationen über die Drogenszene zu besorgen. Bisher hatte er nie sonderlich darüber nachgedacht. Aber heute Abend hatte er das Gefühl, einen Schuh zu tragen, der ihm nicht mehr passte.
    Wahrscheinlich hatte es mit Henry zu tun, dass er sich plötzlich unwohl hier fühlte. Aber das war sicher nur ein Vorwand, redete er sich gut zu. Er fühlte sich fehl am Platz, weil er sechs Wochen lang nicht mehr in der Szene gewesen war. Erst hatte er diese Bodyguard-Nummer durchgezogen, und jetzt wohnte er bei Julia.
    Er hasste die Vorstellung, dass ihm das neue Leben Spaß machen könnte.
    Verdammter Mist.
    »Ich war verhindert«, sagte Ben kühl.
    »Ja, hab davon gehört, dass du mit dem falschen Ende einer Pistola in Berührung gekommen bist. Ich hab jeden Abend gebetet, dass du wieder fit wirst, Mann. Freut mich, dass es gewirkt hat.«
    »Danke«, erwiderte Ben scharf.
    »Okay, was führt dich in meinen Stadtteil, Slash?« Spaz setzte sich auf einen Barstuhl, schlug die Beine übereinander und legte den Arm auf die Lehne.
    »Schon mal was von einem gehört, der sich The Lion nennt?«
    Spaz wirkte ziemlich perplex. »The Lion? Was ist denn das für ein Name?«
    »Reine Geschmacksache. ›Spaz‹ klingt natürlich um ein Vielfaches besser.«
    »He, keine Beleidigungen, Mann.«
    »Scherz beiseite. Ist dir der Name schon mal untergekommen?«
    »Nee, nie gehört.«
    Bei diesem kleinen Gauner, überlegte Ben, konnte er davon ausgehen, dass er nicht bluffte. »Dann spuck doch mal aus, was du über den Killer von Henry Baja weißt.« Henry hatte immer davon geträumt, irgendwann die Baja California zu besuchen, und sich deshalb den Decknamen Baja zugelegt. Dass sein Partner diese Ecke der Welt niemals zu sehen bekommen würde, steigerte Bens Frustration um einiges.
    »Henry, Henry Baja.« Spaz seufzte dramatisch, dann zog er übertrieben die Schultern hoch. »Null Ahnung, Mann.«
    Ben packte ihn bei seinem zerschlissenen Jackett und stemmte ihn gegen die Wand. »Ich wette, du hast davon erfahren. Und ich will alles wissen.«
    »Mach mal halblang, Slash. Ich hab nichts anderes gehört, als dass er dumm war.«
    Von

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