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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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ohnmächtiger Wut getrieben, schüttelte Ben seinen Informanten.
    »Mann, pass doch auf den Anzug auf! Die Nähte rei-ßen.«
    Ben schüttelte ihn erneut, und die Umstehenden an der Bar wichen zurück.
    »Ist eben billiger Schund. Und jetzt erzähl mir, was du weißt, sonst erwischt es nicht nur den Anzug.«
    Spazels Blick schoss durch das Lokal. »Aber draußen. Lass uns draußen reden.«
    Nach einigem Hin und Her lockerte Ben seinen Griff. Sobald er wieder auf festem Boden stand, lief der Ganove durch eine Hintertür ins Freie. Die schmale Seitengasse vermittelte Ben so etwas wie ein Déjà-vu-Erlebnis. Er empfand keine Angst, sondern den mörderischen Drang, sich Klarheit zu verschaffen. Spaz hatte das wohl gemerkt, denn er plauderte, wie ihm der Schnabel gewachsen war.
    »Ich weiß echt nichts, Mann. Aber wer auch immer Henry auf dem Gewissen hat, er hat nicht nach den Regeln gespielt.«
    »In diesem Metier gibt es keine Regeln.«
    »Na logo, als wenn du sie nicht kennen würdest. Das mit dem Mord war einfach übertrieben. Sagt übrigens jeder. Viel zu brutal, und jetzt sind alle nervös. Obwohl Henry sich das selbst zuzuschreiben hatte. Er war nämlich dumm und unvorsichtig.«
    Eine leise Vorahnung jagte Ben einen eisigen Schauer über den Rücken.
    »Wie kommst du auf dumm und unvorsichtig?«
    »Weil er Morales’ Stil kopiert hat. Nach allem, was ich mitbekommen habe, ging Henry damit hausieren, dass er das spanischsprachige Viertel unter Kontrolle hätte. Also Morales’ Territorium. Jeder weiß, dass Morales in dieser Stadt das Sagen hat, vor allem im Barrio. Henry hätte es ebenfalls wissen müssen und scherte sich nicht darum.«
    Ben ließ die Information auf sich wirken. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Morales zu einem brutalen Mord griff, um einen unbequemen Dealer loszuwerden. Aber wenn er in dem Dealer einen ernsthaften Konkurrenten witterte, sah die Sache natürlich ganz anders aus. Ben eilte in Richtung der beleuchteten Hauptstraße.
    »An deiner Stelle wäre ich vorsichtig, Amigo «, rief Spaz ihm nach.
    Grinsend kehrte Ben noch einmal um. »Du bist aber nicht ich.« Er schob dem Typen einen Fünfziger in die Brusttasche. »Und bestimmt nicht mein Freund.«
    Ben bog aus der Gasse, die Nerven zum Zerreißen gespannt. Er wusste, was er als Nächstes zu tun hatte: Taggart davon zu überzeugen, dass er Morales aufsuchen musste. Dann würde er in die geheime Kommandozentrale vordringen und dem Drogenbaron gehörig auf den Zahn fühlen.
    An: Ben Prescott
    Von: [email protected]
    Thema: Morales
    Ben, der Chef hat deinem Plan zugestimmt, Morales’ Hazienda aufzusuchen. Aber erst mal nur, um die Lage zu peilen und um zu sehen, ob der Typ sich zu dem Mord an Henry äußert.
    Ruf mich an, wenn du Zeit hast, dann informiere ich dich über die näheren Einzelheiten.
    Tag

13
     
    Freitag, 19. November.
    Es war fast Mittag, und die Vorbereitungen zu Primitivling liefen auf Hochtouren. Todd hatte über das Thanksgiving-Wochenende schulfrei und sollte um Punkt eins mit Rob und Rocco eintreffen, um die erste Folge von Primitivling abzudrehen.
    Sonja, die Friseurin, wollte ins Studio kommen und dem Kandidaten die Haare schneiden. Julia hatte im Internet gesurft und Magazine durchgeblättert, auf der ständigen Suche nach dem perfekten Stil für Roccos blonde Langhaarmähne. Er sollte weiterhin sexy aussehen, aber gleichzeitig seriös und solide. Und sie hatte das Optimum gefunden – eine Mischung zwischen dem jungen Pierce Brosnan und einem nicht ganz so lässigen Tom Cruise. Nur eben blond.
    Sie war auch schon im Fashion Place gewesen und hatte jede Menge Herrensachen abgestaubt.
    Julia ging nervös auf und ab, sie wollte endlich anfangen. Als es klingelte, rannte sie zur Tür und riss sie hektisch auf.
     
    Ben legte den Hörer auf. Es war alles geklärt. Er beabsichtigte, am Samstagabend in Morales’ Haus vorzudringen. Geplant war, dass sich seine Kollegen vom Sicherheitsdienst um 20 Uhr dort einfänden, Ben sollte kurze Zeit später eintreffen.
    Momentan konnte er nichts weiter tun, als sich wieder seiner Online-Recherche zu widmen.
    In der darauffolgenden Stunde überflog Ben mehr als fünfzig Antwort-Mails auf seine Partnersuchanzeige im Web. Einige waren witzig, andere rührend und ein paar geradezu abstoßend. Bei manchen hielt er eine intensivere Prüfung für notwendig – wenn auch nicht zwangsläufig im Hinblick auf Henrys Mörder.
    Ben schickte die besagten E-Mails an einen

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