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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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wurde es ruhiger im Haus, dennoch schien Julia weiterhin zu arbeiten. Er stand auf, reckte sich und beschloss, ihr Gesellschaft zu leisten.
    Um Viertel nach sieben fand er die kleine Crew in dem riesigen Salon, wo sie die Möbel zur Seite geschoben und den Teppich aufgerollt hatten. Julia wirkte erschöpft. Rocco sah aus, als wäre ein Sattelschlepper über ihn hinweggedonnert. Sonjas perfekt gestylte Frisur war ziemlich derangiert. Alle schienen regelrecht erschlagen.
    Ben hatte nicht viel Zeit.
    »Also los, Rocco«, sagte Julia und holte tief Luft. »Ich möchte, dass Sie mir jetzt alles aufzählen, was Sie bei einem typischen Date beachten müssen. Danach werden wir das vertiefen. Und ich werde Ihnen das Tanzen beibringen.«
    »Oh Mann. Ich bin ziemlich kaputt. Können wir das nicht auf einen anderen Tag verschieben?«
    »Nein, können wir nicht. Wir müssen Manieren und Etikette heute abschließen, sonst wird die Show nicht rechtzeitig fertig.«
    Rocco zog ein mürrisches Gesicht und stöhnte aufmüpfig.
    »Lassen Sie endlich das Gestöhne!«, kreischte Julia müde-gereizt.
    Rocco seufzte, dann sagte er in bemüht gewähltem Tonfall: »Bitte entschuldigen Sie, Julia.«
    Julia blieb fast die Luft weg. Sie sprang auf und klatschte in die Hände. »Sehen Sie! Sie können es! Ich wusste es!« Ihre Erschöpfung war wie weggewischt. »Und wie bitten Sie eine Frau um ein Date, na, sagen Sie schon? Womit laden Sie sie ein? Wo gehen Sie hin? Wie beenden Sie den Abend?«
    Rocco zog die Schultern hoch, schob den Kopf vor und schien zu überlegen. Unvermittelt vergaß er seine guten Manieren. »Ich reiß’ne Alte auf und sag: ›Eh, hast du Samstagabend schon was vor?‹ Dann erklär ich ihr, wo sie mich treffen soll. Wir kippen uns ein paar Bier hinter die Binde, und später bring ich sie in meine Hütte, wo wir’ne Runde gemischtes Betthockey spielen.«
    Rocco fand das wohl unheimlich witzig.
    Julia eindeutig nicht. Ben hatte sie noch nie mit einem so fassungslos-verzweifelten Gesicht erlebt.
    » Gemischtes Betthockey spielen ?«, stotterte sie.
    Rob schmunzelte, Todd giggelte »Cool!«, und Sonja unterdrückte ein Kichern.
    »Ja«, sagte Rocco, sichtlich mit sich zufrieden. »Der Ausdruck stammt von mir.«
    »Wär ich nie drauf gekommen«, meinte Julia bewusst sarkastisch. »Leute, es ist schon spät. Wir müssen mit dem Tanzen anfangen.«
    Ben mochte nicht an die Zeit zurückdenken, wo er Sex als Horizontalhockey bezeichnet hatte. Aber es war scherzhaft gemeint gewesen. Wirklich.
    Er wollte weg, zumal er sich wahnsinnig darüber ärgerte, was da gerade abging. Dieser Rocco zerrte einem echt an den Nerven.
    Nein, er war ganz bestimmt nicht so wie dieser Kotzbrocken.
    Die bloße Vorstellung schockierte ihn und gab vermutlich den Ausschlag für das, was dann passierte.
    Als Julia ihn aufforderte, ihr zu zeigen, wie er tanzte, nahm Rocco ihre Hand, riss Julia mit einem dumpfen Klatschen an seine Brust und griff mit der anderen Hand an ihren Po. Eine Sekunde darauf hatte Ben Rocco gegen die Wand gestemmt.
    »Ben! Was soll das?«
    »Heiliges Kanonenrohr!«, entfuhr es Todd aufgeregt.
    »Ich werde dieser Flachpfeife zeigen, wie man mit einer Dame umgeht.«
    » Wie man jemanden gegen eine Wand quetscht steht aber bestimmt nicht im Knigge .«
    Ben ließ Rocco los. Er konnte sich seine Reaktion nicht erklären.
    »Du lieber Himmel, Mann«, ächzte Rocco, »was zum Teufel ist denn in Sie gefahren?«
    Das hätte Ben selber gern gewusst.
    »Er wollte wohl auch mal den bösen Buben raushängen lassen«, tippte Julia.
    »Willst du einen bösen Buben erleben?« Die Worte waren heraus, bevor Ben großartig überlegt hatte, was er da von sich gab und warum.
    Als Julia sich abwandte, fasste er sie am Arm. Völlig perplex öffnete sie die Lippen. Behutsam zog er sie in seine Arme und tanzte mit ihr durch den Raum.
    Er schmiegte sie so eng an seine Brust, dass er sein eigenes aufgewühltes Herzklopfen wahrnehmen konnte, während er sie zu einem gefühlvollen Texas-Blues über den Parkettboden führte. Die Wirklichkeit war wie ausgeblendet, was zählte, war Julia in seinen Armen. Als hätte er nur auf diesen Augenblick gewartet. Und in dem Moment, als Rocco sie berührte, hatte es Klick gemacht.
    Schlagartig erkannte Ben, dass er sich unsagbar zu Julia hingezogen fühlte. Mehr als zu jeder anderen Frau. Er vergaß die Umstehenden, schob sie ein wenig von sich und betrachtete sie. Ihre Blicke verschmolzen, entrückt strich er mit den

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