Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
sie eindringlich.
Aber sie ließ sich nicht einschüchtern. Trotzig reckte sie ihr Kinn.
»Es wäre klüger, wenn du jetzt gehen würdest«, setzte er mit der gleichen Entschiedenheit hinzu.
Vermutlich hatte er Recht. Aber sie mochte ihn in seinem kritischen Zustand nicht allein lassen.
»Das ist es ja«, erwiderte sie. »Wenn es um dich geht, scheine ich mich nie besonders klug anzustellen.«
»Scheißdreck.«
»He, he«, sagte sie mit einem hinreißenden Lächeln, »ein bisschen zugänglicher könntest du ruhig sein.«
Das ließ er sich nicht zweimal sagen.
Mit einem gedämpften Aufschrei riss Ben sie stürmisch an sich, was Julia völlig überrumpelte und keine Zeit für eine Reaktion ließ. Das Handtuch glitt zu Boden, und er hielt sie fest, sein Gesicht in ihrem Haar vergraben. Als sie etwas sagen wollte, küsste er sie.
Er hatte sie – außer bei ihrem letzen Kuss – nicht auf den Mund geküsst, als wäre er zu dieser Intimität nicht bereit gewesen. Und jetzt verschlang er Julias Lippen förmlich. Nachdem er sich endlich selbst nachgegeben hatte, konnte er nicht genug davon bekommen.
Stöhnend legte er ihre Hand auf seine Brust. Julia hätte sich ihm leicht entziehen können, aber dazu war sie nicht fähig, auch wenn ihr Verstand alle Alarmsignale geschaltet hatte.
Unwillkürlich glitt ihre Hand tiefer. Sie schluckte hörbar, als sie seinen flachen Bauch streifte, und hielt den Atem an, als sie seinem hungrigen Blick begegnete. Er begehrte sie. Das spürte sie ganz deutlich.
Sie fühlte sich wie eine Verdurstende in der Wüste, die endlich Wasser fand. Früher waren ihr die Männer scharenweise nachgelaufen. Aber dann hatte sie keinen mehr gewollt. Es ging auch ohne. Und wie bei einer Radikalkur nicht anders zu erwarten, gab sie der Verlockung nach, die seine glutvollen Augen signalisierten.
Dann presste er seine Hand auf die ihre und führte diese noch tiefer.
Sie atmete tief ein, als ihre Finger ihn umschlossen und er in ihren Händen hart wurde. Sie streichelte ihn, massierte ihn.
»Fühlst du das? Fühlst du, wie sehr ich dich begehre?«, flüsterte er mit rauer Stimme.
Bevor sie antworten konnte, nahm er zärtlich ihre Hand weg und küsste Julia erneut. Erregt und gleichzeitig verwirrt schmiegte sie sich an ihn. Wieso konnte sie ihm einfach nicht widerstehen? Was hatte dieser Mann, dass sie alle ihre guten Vorsätze vergaß?
Aber das war momentan gar nicht wichtig.
Seine Hände glitten von ihren Schultern zu ihrer Taille und umschlangen sie.
Stöhnend schloss sie die Augen. Eine unbekannte Glut flackerte zwischen ihnen auf. Julia klammerte sich an ihn und erwiderte seinen stürmischen Kuss.
Ben verlor den letzten Rest Selbstbeherrschung. Er rieb mit seinem Daumen über ihre Lippen, streichelte ihre Haut, schmeckte sie. Er saugte ihre Unterlippe in seinen Mund, knabberte behutsam mit den Zähnen daran, bevor seine Hände in ihr Haar glitten. Sanft bog er ihren Kopf zurück und entblößte ihren Hals. Sie umschlang ihn, als hätte sie ihr Leben lang auf diesen Augenblick gewartet.
Ihre Erregung wuchs, seine Erektion presste sich fordernd an sie.
»Julia«, raunte er mit brüchiger Stimme.
Unendlich zärtlich küsste er sie wieder, und sie schnurrte wie ein Kätzchen. Sanft schob er ihre Lippen auseinander, bis sich ihre Zungen fanden. Sie wollte, dass er sie liebte. Zum Kuckuck mit den Konsequenzen.
Aber genau dies war das Problem.
So unvermittelt, wie ihr Liebesspiel begonnen hatte, beendete Julia es, indem sie sich von Ben löste.
Sein Blick verdüsterte sich, und er hätte sie gepackt, aber sie hatte sich bereits außer Reichweite geflüchtet.
»Wir müssen damit aufhören.«
»Warum?«
»Darum.«
»Das reicht mir nicht als Begründung.«
Er trat auf sie zu, doch sie streckte abwehrend die Hände aus. »Ich habe mir fest vorgenommen, keine flüchtigen Abenteuer mehr zu haben.« Wie sollte sie ihre Beziehungen mit Männern auch sonst nennen? Sicher, es waren keine Zufallsbekanntschaften gewesen, zumal sie sich ihre Männer sorgfältig ausgesucht hatte. Aber wenn die Sache zu eng wurde, hatte sie das Ganze beendet. Sie hatte keine feste Bindung gewollt. Aber bei Ben dachte und empfand sie irgendwie anders. Trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass es bei ihnen auf Dauer klappen würde. »Oder glaubst du, dass es bei uns mehr wäre als eine flüchtige Affäre?«
Er blieb abrupt stehen.
»Ich jedenfalls nicht«, beteuerte sie und krümmte sich innerlich über seine
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