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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Maße, dass er in Sekundenschnelle auf Hochtouren war. Aber er war nicht bereit, sein Leben für eine Frau zu ändern, zumal wenn sie nicht mal richtig wusste, wie sie tickte. Obwohl er zugegebenermaßen beeindruckt war, dass sie konsequent an ihrer Selbstfindung arbeitete. Die meisten blieben, wie sie waren, und gingen den Weg des geringsten Widerstands. Nicht jedoch Julia.
    »Aha, der berühmt-berüchtigte Benny the Slash.«
    Ben ärgerte sich über seine Unkonzentriertheit. Als er sich umsah, bemerkte er, dass sie in einer Art Arbeitszimmer gelandet waren. Ein mit Büchern und Gemälden voll gepfropfter Raum, von künstlichem Licht erhellt, da es kein einziges Fenster gab.
    Morales war ein kleiner Mann mit einem massigen Schädel voll dunkel gewellter Haare. Er saß hinter einem wuchtigen, handgeschnitzten Schreibtisch und grinste, als Ben eintrat. Er hatte den Mann bereits auf den Überwachungsfotos beobachtet, in natura kam er ihm allerdings kleiner vor.
    »Sie müssen sehr dicke Cojones haben oder Sie sind ungemein estúpido «, sagte der Drogenbaron mit einem dröhnenden Lachen.
    Ben zuckte betont lässig die Schultern. »Schätze, das wird sich gegen Ende unseres Gespräches herausstellen, was?«
    Morales lachte noch lauter und erhob sich. Gut und gern zwanzig Zentimeter kleiner als Ben, trug er ein Westernhemd mit Druckknöpfen, die mit Türkisen besetzt waren, dazu eine enge Reithose, die in übermäßig spitzen Cowboystiefeln aus Alligatorleder steckte. Ein Cowboyhut mit passendem Alligatorlederband hing an einem Haken neben der Tür.
    Morales gab Ben nicht die Hand. Er kam hinter dem Schreibtisch hervor und lehnte sich an die Kante. »Was führt Sie zu mir?«
    »Ich möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen.«
    »Was für ein Geschäft?«
    »Ich brauche jemanden, der mein Produkt verkauft.«
    Morales’ Augen funkelten gefährlich. Ben redete jedoch unbeirrt weiter.
    »Ich habe Probleme mit der Logistik. Mein Qualitätsprodukt liegt auf Halde, weil die Straßendealer derzeit nervös sind und der Absatz stagniert. Mir wurde gesagt, dass Sie der Einzige sind, der auf dem Markt noch etwas bewegen kann.«
    Morales kreuzte die Arme vor der Brust und schob die Finger in die Hemdmanschetten. »Soweit ich weiß, sind Sie ziemlich risikofreudig.«
    »Ich bin nicht risikofreudig. Ich bin nichts weiter als ein Händler, dessen Geschäfte stocken, weil Henry Baja erschossen wurde. Seitdem sind die Leute auf der Straße nervös.«
    Der Dealer überlegte, Ben konnte förmlich sehen, wie sein Gehirn arbeitete. Morales war intelligenter als die meisten anderen Dealer und hatte sich zum erfolgreichsten Drogenboss hochgearbeitet. Aber er hatte begonnen, Fehler zu machen, und wusste genau, dass ihn dies um Kopf und Kragen bringen konnte. Ben merkte es seinem verkniffenen Gesichtsausdruck an.
    »Wer interessiert sich schon für einen toten Stümper? Wo der herkam, gibt es noch reichlich andere«, meinte Morales abschätzig.
    Unvermittelt hatte Ben eine Mordswut im Bauch, die zu kontrollieren er sich aber bemühte. Morales’ großspuriger Ton klang aufgesetzt. Und ihm wurde noch etwas klar: Mitten in der Festung eines brutalen Killers begriff Ben, dass Morales keine Ahnung von Henrys Job als verdeckter Ermittler hatte.
    Ben überlegte fieberhaft. »Mag sein, dass er nur ein Anfänger war, der an irgendwelchen Straßenecken Dope verkaufte, aber der Mord wirkt für die Jungs an der Basis so willkürlich. Wenn dieser Typ ohne erkennbaren Grund umgenietet wurde, kann es den anderen genauso passieren. Sie haben die Leute nervös gemacht, Morales. In einem solchen Klima lässt sich schlecht arbeiten. Keiner ist sich mehr sicher, vor wem er mehr Angst haben muss, vor Ihnen oder vor der Polizei.«
    Morales stieß sich vom Schreibtisch ab, seine fast schwarzen Augen flackerten vor Zorn. Die Leibwächter im Raum zogen ihre Waffen.
    Entweder bemerkte Morales es nicht oder es war ihm egal. Jedenfalls wetterte und schimpfte er auf Spanisch. Ben hatte lange genug in Texas gelebt, um das Wichtigste zu verstehen. Der Mann war gar nicht glücklich über den Mord – was Ben verblüffte.
    Morales schlug fluchend mit der Faust auf den Schreibtisch, seine Coolness war wie weggewischt. »Ich weiß, dass diese Sache alles aufgemischt hat. Wenn ich erfahre, wer das war, zahle ich es denen heim.«
    »Dann haben Sie also gar nichts damit zu tun?«
    »Verdammt noch mal, wer sind Sie eigentlich? Die Policía ?« Er schnaubte abfällig. »Die Polizei

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