Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
könnte diesen Mord noch nicht einmal aufklären, wenn ihr Leben davon abhinge. Obwohl ich froh darüber wäre, denn dann könnten wir endlich wieder unseren Geschäften nachgehen.« Er räusperte sich geräuschvoll. »Also ich war es nicht. Das Ding hatte keine Finesse.«
»Wer war es dann?«
»Keine Ahnung.« Auf einmal wurde er gesprächiger. »Es heißt, dass Henry Baja Probleme mit einer Frau hatte und von einem eifersüchtigen Ehemann umgepustet wurde. Ist das zu fassen! Sie sind nicht der Einzige, der mit der augenblicklichen Situation zu kämpfen hat. Irgendein blödes Arschgesicht macht eine Dummheit, und ich bleibe prompt auf meinem Produkt sitzen!«
Mit mühsam kontrolliertem Zorn starrte Ben Morales an.
»Was ist denn, Mann?«, wollte der Dealer wissen.
»Soweit ich informiert bin, wollte Baja irgendeinen Deal einfädeln. Von einer Frau weiß ich nichts.«
»Da ging kein Deal ab. Würde mich allerdings nicht wundern, wenn ihm bei irgendeiner Nutte einer abgegangen wäre.« Morales lachte anzüglich. »Und jetzt verschwinden Sie, bevor ich stinksauer werde, dass Sie unangemeldet bei mir aufgetaucht sind. Bis sich die Wogen geglättet haben, ruhen die Geschäfte, comprende ?«
Ben atmete erleichtert auf, als sich die schweren Holztore hinter ihm schlossen. Langsam rollte er über den Westside Drive, ließ sein Handy aufschnappen und klinkte sich in das unsichtbare Team ein, das diese Operation beschattet hatte. Er bekam kaum mit, was gesagt wurde. Irgendwie fühlte er sich wie betäubt.
Henry. Was zum Teufel hatte sein Partner bloß getrieben?
Im Geiste kaute er alles noch einmal durch, an der Kreuzung zu Julias Haus bog er rechts ab. Ben überlegte nicht lange, er fuhr. Aus alter Gewohnheit fuhr er zu seinem früheren Apartment, bis ihm schließlich einfiel, dass er dort ja nicht mehr wohnte.
Er steuerte vom Parkplatz und fuhr in Richtung der einsamen Nebenstraße, wo Henry erschossen worden war. Die eingetrocknete Blutlache war noch da – es hatte seit Wochen nicht mehr geregnet. Aber das war auch schon alles. Keine Menschenseele, nichts, was ihm Aufschluss über die fragliche Nacht hätte geben können.
Es war spät, als er schließlich zurückkehrte. Die kleine Lampe über dem Hauseingang brannte noch, wie ein Nachtlicht in der Dunkelheit. Nichts deutete mehr auf Julias Machomacker und die Show hin.
Ben verhielt sich bewusst leise. Er war hundemüde und wollte Julia nicht begegnen. Seine Schussverletzung schmerzte höllisch.
Unter der Dusche drängte sich ihm ein Gedanke immer stärker auf: Konnte es sein, dass hinter dem Mord an Henry mehr steckte als eine Kurzschlusshandlung? Hatte sein Partner womöglich wirklich die Seite gewechselt und war bei irgendeiner illegalen Sache erwischt worden? Wenn das zutraf, überlegte Ben, dann trug er vielleicht eine gewisse Mitschuld dafür, dass sein Kollege ans Messer geliefert worden war.
Julia lief rastlos in ihrem Büro auf und ab. Ständig musste sie daran denken, was Todd gesagt hatte. Sie hatte gehört, wie Ben heimgekommen, leise an ihrem Büro vorbeigeschlichen und im Gästezimmer verschwunden war.
Das Beste wäre, zu Bett zu gehen und am Morgen mit ihm zu reden. Aber ihr Magen schmerzte vor Ärger und Beunruhigung. Und sie war tief enttäuscht, dass Ben sie hinters Licht geführt hatte.
Als sie es nicht mehr aushielt, marschierte sie durch die Eingangshalle in den gegenüberliegenden Flügel. Ohne anzuklopfen betrat sie Bens Zimmer. Was ein Fehler war.
Sie erstarrte bei seinem Anblick. Er sah wild und wütend und höllisch sexy aus. Und noch etwas ließ sie bis zu den Haarwurzeln erröten.
»Du bist nackt«, stellte sie kaum hörbar fest.
Innerhalb von Sekunden hatte er sich wieder im Griff. Zügelte seine Emotionen. So gut es eben ging.
»Normalerweise dusche ich nackt.«
Sie bemerkte die feuchten Schultern und das auf dem Boden liegende Handtuch.
»Was willst du?«, fragte er mürrisch.
»Oh, äh …« Julia war ziemlich perplex. »Wir müssen miteinander reden.«
»Ich hab jetzt keine Lust auf ein Gespräch. Also verschwinde.«
»Geht leider nicht.«
Julia konnte sehen, dass er wütend war. Sein Genital war groß, aber nicht steif, und baumelte zwischen seinen Schenkeln in einem Nest kohlschwarzer Locken. Jeder Zentimeter seines Körpers war muskulös und gut ausgeformt, sein Waschbrettbauch eine wahre Sensation.
Ihr Herz hämmerte, als sie ihn unter gesenkten Wimpern intensiv betrachtete. Sein Blick schweifte von ihrem
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