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Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Titel: Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Wilkinson
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undfüllte es. Sie trank es in einem Zug leer und füllte es noch einmal. Dann kramte sie in der Schublade unter der Spüle nach Aspirin, nahm drei Tabletten und spülte sie mit einem ganzen Glas Wasser hinunter. Die empfohlene Dosis waren zwei Tabletten, soweit sie sich erinnerte, aber das galt ja wohl nur für stinknormale Kopfschmerzen.
    Sie schleppte sich wieder zurück ins Bett. Es drehte sich immer noch alles, aber nicht mehr so heftig. Von irgendwoher hörte sie ein Summen. Verwirrt sah sie sich um, bevor ihr klar wurde, dass es ihr Handy war, das mit dem Display nach unten auf dem Nachttisch lag. Sie wurde langsam etwas klarer, hatte aber Mühe, das Handy aufzuheben, und wusste nicht, was dieser spezielle Klingelton bedeutete. Es war jedenfalls nicht der Wecker und auch keine SMS. Ihre Finger gehorchten ihr nicht so richtig, aber schließlich gelang es ihr doch, das Display zu entsperren. Sie hatte eine Erinnerung und außerdem auch eine SMS.
    Sie las die SMS zuerst, sie war von Caroline: »Musste dringend zur Arbeit. Bis später. LG.«
    Dann tippte Jessica auf das Eingabefeld, um ihre Nachricht an sich selbst zu lesen.
    Sie hatte die Notiz zwar im Vollrausch geschrieben, aber da sie gerade nichts Besseres vorhatte, wollte sie der Sache nach dem Duschen mal nachgehen, selbst auf die Gefahr hin, sich lächerlich zu machen.

    »Entschuldigung, wer spricht da?«, fragte die verärgerte Stimme am Telefon.
    »Kim, hier ist Detective Sergeant Daniel. Wir haben uns auf der Polizeiwache unterhalten. Können Sie sich noch erinnern?«
    »Was wollen
Sie
denn?« Kim Hogans Ton ließ vermuten, dass sie nicht sehr erfreut war, einen Anruf von der Polizei zu bekommen.
    »Ich habe nur noch ein, zwei Fragen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Ich habe doch gestern gelesen, dass Ihr Verein nichts mehr mit dem Fall zu tun hat. Irgendwelche Superbullen sollen den Karren für Sie aus dem Dreck ziehen und diesen Irren finden.«
    »Das stimmt aber nicht so ganz, Kim.« Natürlich stimmte es doch, aber sie wollte unbedingt, dass Kim ihr noch eine Frage beantwortete.
    »Was wollen Sie denn noch? Ich habe Ihnen doch schon alles erzählt.«
    »Wegen einer Sache muss ich noch mal nachhaken.«
    »Na gut, schießen Sie los.«
    »Sie haben gesagt, wir hätten nichts unternommen, als Ihre Mutter von Kindern terrorisiert wurde. Was meinten Sie damit?«
    »Na ja, Sie haben eben nichts gemacht, nicht einmal eine Streife geschickt.«
    »Was ist denn überhaupt vorgefallen, Kim?«
    »Das ist doch jetzt auch egal, oder?«
    Jessica war jetzt schon genervt und froh, dass sie nicht bei Kim vorbeigefahren war, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatte. Sie hatte vorher noch auf der Wache angerufen und jemanden gebeten, ihr heimlich Kims Adresse und Telefonnummer zu geben. Es gab nur wenige Kollegen, denen sie in solchen Angelegenheiten vertraute.
    »Ich versuche nicht, Sie reinzulegen, Kim. Ich will mich nur vergewissern, dass wir auch jeden Aspekt berücksichtigt haben.«
    »Okay, also es ging eine ganze Weile … Kinder haben an die Tür geklopft und sind weggerannt, haben sie auf der Straße belästigt und so … Und dann, eines Abends hat jemand Klebstoff in das Türschloss geschmiert. Wir mussten aus dem Fenster klettern. Mum hat gar nicht erst die Polizei gerufen. Sie haben ja sowieso nie was gemacht und sie nur immer schikaniert, wenn sie auf der Straße stand. Aber sie ist zu jemandem gegangen … der sich um so was kümmert.«
    Jessicas Herz begann zu rasen und ihr Kater war längst vergessen. »Zu wem denn?«
    »Keine Ahnung, ich war zu dem Zeitpunkt gar nicht da. Es war irgendein Bekannter.«
    Jessica war die Frage unangenehm, sie ließ sich aber nicht vermeiden: »Einer von ihren Freiern?«
    »He, was fällt Ihnen ein, so von ihr zu reden?«
    »Bitte, Kim … ich … hören Sie, es ist vielleicht wichtig.«
    »Okay, aber ich weiß es eben nicht. Es war irgendein Bekannter von ihr …«
    Jessica entschuldigte sich für ihren Anruf, überhörte die Kraftausdrücke, die sie zur Antwort bekam, und legte auf. Sie saß zu Hause im Wohnzimmer auf der Couch, immer noch allein. Sie atmete tief durch. Ihr Herz raste weiter. Sie musste noch mindestens zwei Leute anrufen, zuerst Garry Ashford, um ihn nach Paul Keegans Nummer zu fragen. Sie wollte nicht noch einmal auf der Wache anrufen und um Informationen bitten, zu denen sie eigentlich keinen Zugang mehr hatte. Sie hätte zwar wahrscheinlich keinen Ärger bekommen, es sollte aber niemand

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