Eingesperrt mit der Versuchung
Blackstones und den Hammonds gehabt hatte. Nicht nur geschäftlich, sondern auch privat. Erst hatte er mit Matt und den vier Blackstone-Diamanten zu tun, dann kam die mehr oder weniger erzwungene Zusammenarbeit mit Danielle Hammond. Und privat? Er brauchte nur an den verlangenden Ausdruck in ihren Augen zu denken und an ihre dunkle rauchige Stimme, und schon war er aufs Heftigste erregt.
Er musste Danielle Hammond haben, beschloss er. Das würde ihm die Zeit versüßen, die er in Port Douglas mit seinen unerträglichen Sauna-Temperaturen verbringen musste.
Er grinste, während er sich auszog und zwischen die kühlen Betttücher schlüpfte. Den Schützling von Howard zu verführen würde ihm ein besonderes Vergnügen bereiten. Damit streckte er dem alten Mann, auch wenn er tot war, sozusagen noch einmal die Zunge heraus, ein sehr befriedigendes Gefühl. Howard hatte sicher im Grab rotiert, als die vier Diamanten seinem Erzfeind Matt Hammond übergeben worden waren.
4. KAPITEL
Schon kurz nach sechs Uhr morgens, was eine ungewöhnliche Zeit für sie war, verließ Dani leise das Haus, um den Sonnenaufgang über dem Meer zu erleben. Immer wieder gähnend, schlenderte sie durch das kleine Wäldchen, das den Strand säumte, und zog dann die Sandalen aus, um die Temperatur des Wassers zu testen.
Dass sie körperlich so stark auf Quinn reagierte, hatte sie die ganze Nacht wach gehalten. Und dass er praktisch mit einem einzigen Blick hatte feststellen können, was in ihr vorging, machte das Ganze noch schlimmer.
Dieser Mann war ihr alles andere als freundschaftlich gesinnt. Mehr noch, er war auch in festen Händen. Auf alle Fälle hatte er eine Freundin, die ihm im wahrsten Sinn lieb und teuer war, wenn man bedachte, was für ein kostbares Geschenk er ihr machen wollte. Aber warum musste gerade er so unwiderstehlich sein? Wie sollte sie es die nächsten zwei oder drei Wochen hier in einem Haus mit ihm aushalten, ohne seinem Charme zu erliegen?
Sie wusste, was passieren konnte. Zu genau erinnerte sie sich noch an die Affäre mit Nick und das Gefühl der Demütigung, das sie danach empfunden hatte.
Das Wasser, das ihre nackten Füße umspülte, war erstaunlich kühl. Der Winter war nah. Es war jetzt etwas mehr als zwei Jahre her, dass sie an einem kühlen Wintermorgen hier am Strand entlanggelaufen war, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. Sie hatte nicht mehr leben wollen, Nick hatte sie entsetzlich gedemütigt.
Dabei hätte sie es besser wissen sollen, denn mit fünfundzwanzig sollte man schließlich trocken hinter den Ohren sein. Nick hatte sie nach allen Regeln der Kunst umworben, und sie war voll auf ihn hereingefallen. Er hatte von Liebe gesprochen, davon, dass er sie heiraten und immer mit ihr zusammenleben wollte. Und sie hatte ihr gesundes Misstrauen über Bord geworfen und Nick vertraut.
Bis zu dem Tag, an dem sie das Haus verließ, weil sie einen Termin bei ihrer Schneiderin wegen des Hochzeitskleids hatte. Zu ihrer Überraschung war das Gartentor trotz strömenden Regens von Journalisten umlagert. Seitdem hasste Dani schwarze Regenschirme, die sie an Geier erinnerten, die auf eine Beute lauerten.
Voller Schadenfreude hatten die Reporter sie mit den Einzelheiten vertraut gemacht. Während sie zu Hause saß und ihre Hochzeit plante, hatte Nick in einer Seitenstraße neben einem bekannten Nachtclub mit einem berühmten Fernsehstar herumgeknutscht. Die Bilder waren eindeutig. Als Dani ihn damit konfrontierte, hatte dieser Mistkerl nur gelacht und gemeint, sie wäre daran schuld, denn sie hätte ihm etwas vorgemacht. Sie hätte ihre Position in der Blackstone-Familie immer vollkommen falsch dargestellt. Erst jetzt begriff sie, dass er nur die reiche Erbin hatte heiraten wollen und trotz ihrer Beteuerungen nie geglaubt hatte, dass sie nicht erbberechtigt war.
Wieder war Howard ihr zu Hilfe gekommen, so wie vor vielen Jahren auch ihrer Mutter. Dani hatte nur den einen Wunsch, sie wollte verschwinden, unsichtbar sein. Ein paar Monate war sie nur mit einem Rucksack durch Asien gereist, was ihr gutgetan, ihre Mutter aber zu Tode geängstigt hatte. Auch danach war Dani nicht bereit, sich wieder dem Klatsch der Gesellschaft von Sydney auszusetzen, was Howard verstand. Er hatte sie finanziell dabei unterstützt, in Port Douglas ihre eigene Werkstatt aufzumachen, in einer Stadt, in der sie keiner kannte und niemand etwas von ihrer Verbindung zu den berühmten Blackstones wusste.
Der Sonnenaufgang war
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