Eingesperrt mit der Versuchung
war mit den Hartleys befreundet. Nachdem er dank meiner fehlenden Stimme nicht in die World Assocation of Diamonds gewählt worden war, hat er alles getan, um meinen Namen in den Dreck zu ziehen und mir zu schaden. Mir machte das nichts aus, ich konnte damit umgehen. Für Laura war die Situation anders. Sie hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass ihre Familie mich und unsere Ehe eines Tages akzeptieren würde. Aber da Blackstone die schlimmsten Dinge über mich verbreitete, wandten sich die Hartleys endgültig von ihrer Tochter ab. Und das, obgleich sie todkrank war. Was sie auch wussten.“
Dani krampfte sich das Herz zusammen, und die Tränen traten ihr in die Augen, als sie Quinn ansah. Er sah, was in ihr vorging. Tja, dachte er, das tut weh. Eine Illusion weniger. Sie hatte wohl geglaubt, Howard sei eine Art Heiliger gewesen. Jetzt wusste sie es besser.
„Als jegliche Hoffnung verloren war, weil der Tumor wieder anfing zu wachsen, bin ich zu Lauras Eltern gegangen und habe sie angefleht zu kommen. Nicht, dass Laura jemals die Hoffnung aufgegeben hätte, sie könnte den Krebs besiegen. Sie wollte auch nicht, dass wir den Mut verloren. Aber ihre Eltern ließen mich noch nicht einmal ins Haus. Sie sagten, Howard hätte ihnen die Augen geöffnet, sie wüssten jetzt, was für ein Mensch ich sei. Dass man mir nicht trauen könnte und ich nur hinter ihrem Geld her wäre. Dass ich hoffte, durch sie aus meinen miesen Lebensverhältnissen herauszukommen.“
Langsam legte er den Kopf zurück und starrte in die Luft. „Noch nicht einmal am Ende ihres Lebens konnten sie Laura ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen und sich mit ihr versöhnen.“
„Oh … das wusste ich nicht.“
Wie sollte sie auch?
Nachdem er seinen Zorn herausgelassen hatte, wurde er ruhiger. Blackstone war ein herzloser Schuft, und das war nicht Danis Schuld. Aber selbst tot und begraben besaß Howard noch Einfluss und stiftete Unfrieden.
„Die Eltern haben eine solche Tochter nicht verdient“, sagte Dani leise. „Aber du, Quinn, du hattest Laura verdient.“
„Danke.“ Unwillkürlich ging ihm durch den Kopf, dass Dani eine Menge eigener Probleme hatte. Er hatte wenigstens eine Familie, die ihn liebte und unterstützte. Sie dagegen hatte nie eine richtige Familie gehabt, und er hatte bemerkt, dass sie verletzlich und unsicher war, was wahrscheinlich mit dieser Situation zusammenhing. Früher war er sensibel genug gewesen, die Probleme anderer Menschen zu erkennen, ihre Einsamkeit, den Wunsch dazuzugehören. Nach Lauras Tod hatte er sich abgehärtet gegen diese Empfindsamkeit.
Das war vielleicht auch besser. Zum Teufel mit der Grübelei. Heute war ein schöner Tag, und neben ihm saß eine junge Frau, die witzig, sexy und außerdem sehr talentiert war. Warum quälte er sich mit der Vergangenheit? Andererseits hatte es ihm gutgetan, sich Dani gegenüber zu öffnen. Sie kannte Howard und sollte ruhig wissen, zu was er fähig gewesen war.
Dennoch, es tat ihm leid, dass er sie traurig gemacht hatte. Er sehnte sich nach ihrem warmen Lächeln und danach, sie seinerseits ein wenig „zu wärmen“. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, lächelte sie ihn verständnisvoll an. Spontan wandte er sich ihr zu und küsste sie aufs Ohr. Sofort spürte er, wie sich ihr Puls beschleunigte und sie errötete.
Hier geht es nur um Sex, sagte er sich schnell, um leidenschaftlichen und unkomplizierten Sex. Beide wollten es so, genossen es und erwarteten nichts anderes. Also war alles in Ordnung.
Als er den Kopf hob, sah er, dass sie erwartungsvoll die Lippen geöffnet hatte. Gut, dann war sie also einverstanden.
Ohne ein Wort zu sagen, zog er sie auf die Füße, führte sie die Treppe zur Kabine herunter und streifte ihr bereits währenddessen das kurze Kleid ab. Sie trug keinen BH, sondern nur einen winzigen Slip, den er mit einer einzigen Bewegung herunterzog, während er sich vor sie kniete. Bereitwillig öffnete sie die Beine und stöhnte laut auf, als Quinn sie mit den Fingern liebkoste und dann mit Lippen und Zunge zum Höhepunkt brachte. „Quinn, oh Quinn …“ Sie vergrub die Finger in seinem Haar und warf den Kopf zurück.
Nun hielt auch er es nicht länger aus, drückte sie auf das schmale Bett und drang mit einer geschmeidigen Bewegung in sie ein. Sie kam ihm entgegen, nahm ihn tief in sich auf und sah ihm dabei ernst in die Augen.
Sie waren eins, und das fühlte sich wunderbar an.
„Na, geht’s voran?“
Dani blickte von der Werkbank hoch.
Weitere Kostenlose Bücher