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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hroch
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hätten mich ja auch vorladen oder sogar verhaften können. Ich beschloss cool zu bleiben, denn ich hatte bisher keinen Fehler gemacht. Zumindest keinem, der mir bewusst war.

    Meiner Arbeit und den Lebensgewohnheiten ging ich so normal wie möglich nach. Außerdem beobachtete ich meine Umgebung genau. Am Mittwoch Abend bemerkte ich bei meiner Heimfahrt, dass mir ein Fahrzeug folgte. War das die Polizei, oder ein Privatdetektiv den jemand auf mich angesetzt hatte? Womöglich war es der gleiche Mann, dem ich schon einmal auf dem Friedhof begegnet war? Ich konnte dies jedoch nicht sehen, da er im Auto saß und etwa hundert Meter hinter mir hielt, als ich in die Garageneinfahrt meines Hauses einbog. Nervös war ich jetzt schon, aber auch vorgewarnt und ich wollte der Sache auf den Grund gehen. Möglichst unauffällig natürlich und so zog ich meine Sportsachen an und holte mein Fahrrad aus der Garage, um eine Runde nach Feierabend zu drehen. Das machte ich öfters, wenn auch nicht unbedingt an einem verregneten Novembertag. Ich radelte die Straße herunter und entdeckte das Auto mit meinem Verfolger, der immer noch darin saß. Da es schon dunkel war und das Licht der Straßenlaterne sich in der Windschutzscheibe spiegelte, konnte ich sein Gesicht nicht erkennen. Eine knappe halbe Stunde später war ich von meiner Runde zurück und suchte das Auto mit dem unbekannten Mann. Es war verschwunden. Ich duschte, machte mir dann etwas zu essen und sah noch eine Stunde fern. Ich ging früh ins Bett und ließ mir die Dinge, die in den letzten Tagen vorgefallen waren nochmals durch den Kopf gehen.

    Am Donnerstag erhielt ich Post von der Versicherung. Ich hatte Bettinas Lebensversicherung angeschrieben und gebeten mir den Betrag auf mein Privatkonto zu überweisen. Eine Kopie der Sterbeurkunde hatte ich beigefügt und da die Versicherungssumme mit 150.000.-- Euro verhältnismäßig gering war, befürchtete ich eigentlich keine Komplikationen bei der Auszahlung. Die Versicherung sah das leider etwas anders und teilte mir mit, dass der Vorgang in Bearbeitung sei. Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen polizeitechnischen Untersuchungen, würde man jedoch die Auszahlung aussetzen, bis der Fall abgeschlossen wurde.

    Ich rief Herrn Gruber von der Polizei an und fragte, ob ich heute Nachmittag vorbeikommen und das Protokoll unterschreiben könnte. Vielleicht erfuhr ich ja so mehr vom Stand der Ermittlungen, dachte ich mir.
    Gegen 15.10 Uhr traf in in Traunstein bei der Polizeidirektion ein. Im Revier wartete ich fast eine viertel Stunde, ehe Kommissar Gruber erschien. Er nahm mich mit in sein Büro, wo auch ein Kollege wartete und legte mir das Protokoll vor. ‘Lesen Sie es bitte noch einmal aufmerksam durch, bevor Sie es unterschreiben. Sie können gerne auch noch Änderungen oder Ergänzungen hinzufügen’, belehrte mich Kommissar Gruber.
    Ich laß das kurze Protokoll durch und zeichnete es mit meinem vollen Namen Frank Busse ab. ‘Es ist alles so, wie beschrieben’ gab ich kurz zur Antwort. ‘Kann ich dann jetzt wieder fahren, denn ich habe seit dem Tod meines Geschäftspartners und meiner Frau wirklich viel um die Ohren?’, fragte ich.

    ‘ Noch nicht, Herr Busse’, antwortete diesmal sein Kollege. ‘Hauptkommissar Leitner, Mordkommission’, stellte er sich vor und gab mir die Hand. Er war einige Jahre älter als sein Kollege und machte auf mich einen wesentlich cleveren und intelligenteren Eindruck. Plötzlich wurde mir sehr unwohl, aber ich versuchte ruhig zu bleiben. ‘Was kann ich für Sie tun?, fragte ich cool. Kommissar Gruber erklärte mir, dass die unfallpolizeiliche Auswertung und die Untersuchung von Stefan Müllers Porsche ergäben hatten, dass die Unfallursache mit großer Wahrscheinlichkeit auf einem Bremsdefekt zurückzuführen sei. Die unregelmäßigen Bremsspuren am Unfallort hatten zu diesem Verdacht geführt. Die genaue Untersuchung des Wagens durch einen Gerichts-Gutachter hatten außerdem ergeben, dass die vordere linke Bremse versagt hatte, da dort Bremsflüssigkeit ausgetreten war. Die Porsche-Werkstatt, die den Wagen wartete und der Reifenhändler, bei dem Stefan noch am Freitag vor dem Unfall besucht hatte, waren bereits befragt worden. In beiden Fällen wurde nachweislich beim letzten Aufenthalt nicht an der Bremse gearbeitet. Auch einen Montagefehler beim Räderwechsel, der die Entlüftungsschraube beschädigt haben könnte, sollte ausgeschlossen werden, denn die Schraube war nicht abgeschert,

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