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Einklang der Herzen

Einklang der Herzen

Titel: Einklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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solche Farbe gesehen. Sie muss sehr stolz darauf sein.«
    Trish lachte, bis ihr Tränen über die Wangen liefen. »Ach, Dee, Sie sind fantastisch! Kommen Sie, wir besorgen jetzt Handcreme, und dann lade ich Sie auf eine Tasse Tee ein.«
    Während Adelia geduldig wartete, dass ihre Beraterin die Vor- und Nachteile verschiedener Lotionen abwog, dachte sie über Laura Bowers Worte nach. Margot, dachte sie, nervös an der Unterlippe nagend. Wer ist diese Margot und was bedeutet sie Travis? Kurz musste sie gegen das Bedürfnis ankämpfen, Trish zu fragen, beschloss dann aber, zu schweigen. Vielleicht liebt er sie. Dieser Gedanke bereitete ihr einen so unerwarteten, scharfen Schmerz, dass sie beinah aufgestöhnt hätte. Aber das kann nicht sein, überlegte sie dann. Travis Grant würde eine Frau, die er liebte, niemals gehen lassen. Er würde bis ans Ende der Welt reisen, um sie zurückzuholen. Es sei denn, er hatte eine Abfuhr erhalten. Dann wäre er bestimmt viel zu stolz, einer Frau hinterherzulaufen. Doch welche Frau würde so einen Mann zurückweisen? Geht mich nichts an, sagte sie sich streng und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Trishs detaillierte Beschreibung von verschiedenen Handcremes.
    Endlich war Trish zufrieden. Mit Tüten bepackt liefen die beiden Frauen zurück zum Wagen. Während Trish rasant über die kurvige Landstraße fuhr, saß Adelia aufrecht auf dem Beifahrersitz. Sie war sogar zu aufgeregt, um die sanft geschwungenen Hügel und die grasenden Pferde zu bewundern, die sich gegen die untergehende Sonne abzeichneten.
    Als Paddy die Tür öffnete, stürmte Adelia mit ihren neuen Schätzen an ihm vorbei.
    »Kleine Dee, du siehst genauso glücklich aus wie an dem Tag, als du zum ersten Mal Majesty geritten bist.« Er musterte ihr gerötetes Gesicht.
    »Es war auch fast so spannend, Onkel Paddy.« Sie lachte. »Noch nie habe ich so viele Kleidungsstücke oder Menschen auf einen Haufen gesehen. Weißt du, ich glaube, alle Amerikaner haben es ständig eilig. Sie fahren schnell, hetzen durch die Läden – niemand scheint sich einmal langsam zu bewegen. Dieses Einkaufszentrum, in das Trish mich gebracht hat, war einfach unglaublich – die vielen Geschäfte in einem einzigen Gebäude, es gab darin sogar einen Brunnen.« Sie seufzte, dann zuckte sie schmunzelnd die Schultern. »Ich sollte mich schämen, so viel Geld verschleudert zu haben, aber das tue ich nicht. Im Gegenteil – ich hatte unglaublich viel Spaß!«
    »Das wurde auch Zeit, Mädchen, das wurde auch Zeit.« Er küsste sie auf die Wange. Gemeinsam betraten sie das Wohnzimmer.
    »Tja, Paddy, jetzt hat sie ihre Unschuld verloren.« Travis erhob sich aus einem Sessel und blickte auf Adelia mit ihren vielen Tüten herab. »Trish hat sie verdorben. Ich hätte sie niemals meiner Schwester überlassen dürfen.«
    »Ihre Schwester ist eine wundervolle Frau, Mr. Grant.« Adelia warf den Kopf zurück, um ihm in die Augen zu sehen. »Sie ist großzügig und freundlich und hat bedeutend bessere Manieren als der eine oder andere hier Anwesende.«
    Travis hob eine Braue und warf Paddy über ihren Kopf hinweg einen Blick zu. »Wie es scheint, hat Trish eine Verbündete gewonnen. Damit kann ich es nicht aufnehmen. Zumindest«, fügte er mit einem rätselhaften Lächeln hinzu, »nicht heute.«

4. K APITEL
    Der Samstag war sonnig und ungewöhnlich warm. Inzwischen erblühten die Bäume in ihrer vollen Pracht, in der Luft lag der süße Duft von Blüten. Adelia sang glücklich vor sich hin, während sie Fortune striegelte, einen robusten dreijährigen Hengst, der erfreut ihrer hohen, trällernden Stimme lauschte.
    »Dee! Dee!« Sie wirbelte herum und sah, wie Mark und Mike in den Stall gestürmt kamen. »Mom sagt, wir dürfen dich besuchen. Und das neue Fohlen auch.«
    »Einen guten Tag, Gentlemen. Ich freue mich sehr über euren Besuch.«
    »Zeigst du uns das Fohlen?« Mike lächelte sie erwartungsvoll an.
    »Das werde ich, Master Michael, sobald ich mit meinem Freund hier fertig bin. Jetzt.« Sie legte den Striegel weg und griff in ihre Gesäßtasche. »Wo habe ich nur den Hufkratzer hingesteckt?« Ihre Tasche war leer. Stirnrunzelnd ließ sie den Blick über den Boden schweifen. »Da war wohl mal wieder das kleine Volk am Werk.«
    »Wir haben ihn nicht genommen«, widersprach Mark.
    »Immer sind Kinder an allem schuld«, beschwerte Mike sich.
    »Aber nein, ich spreche doch nicht von Kindern«, erklärte Adelia. »Ich spreche von Kobolden.«
    »Kobolde?«,

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