Einladung in den Palast des Scheichs
Schecks?“
„Selbstverständlich.“
Sofort zog er sein Scheckheft aus der Hosentasche, stellte einen Scheck aus und gab ihn ihr. Währenddessen herrschte peinliche Stille. Was hatte er nur angerichtet? Irgendetwas musste er doch sagen oder tun können, um die Situation aufzulockern – oder wenigstens noch etwas länger in ihrer Nähe zu bleiben. Vielleicht würde er dann herausfinden, was ihn an ihr so unbeschreiblich faszinierte.
Doch ein Blick auf seine Uhr zeigte, dass er sie bereits viel zu lange von der Arbeit abgehalten hatte. Unglaublich, wie schnell eine Stunde vergehen konnte!
„Ich schätze, Sie müssen an Ihre Arbeit zurückkehren“, sagte er bedauernd.
„Ja, leider. Ich habe noch unheimlich viel zu tun bis heute Abend. Kommen Sie, ich begleite Sie noch hinaus.“
Höflich hielt sie ihm die Wohnungstür auf. „Ich melde mich“, versprach sie lächelnd.
„Also, Emily! Ich dachte, dieser Spruch wird am Morgen danach nur von Männern benutzt“, knurrte ein blonder Mann, der soeben aus dem Fahrstuhl trat, in unverschämtem Ton. Er war beinahe so groß wie Dan. „Und die arme Elle macht sich Sorgen, dass du nicht zu unserer Hochzeit kommen willst, weil du noch nicht über mich hinweg bist!“ Abschätzig musterte er Madani von oben bis unten.
„Passen Sie auf, was Sie sagen!“, warnte der den Blonden leise. „Wer ist dieser Typ, Emily?“
„Was willst du hier, Reed? Es gibt nichts mehr, das ich mit dir zu besprechen hätte.“
Doch anstatt auf ihre Frage einzugehen, grinste ihr Ex nur dreist. „Willst du mir deinen neuen Freund denn gar nicht vorstellen? Vielleicht kann ich ihm ein paar Tipps geben. Schließlich kennt keiner deine Vorlieben so gut wie ich.“
Sofort machte Madani einen Schritt auf ihn zu, doch Emily hielt ihn am Arm zurück. „Tut mir wirklich leid, Dan. Dieser abscheuliche Mensch ist Reed Benedict. Der Verlobte meiner Schwester.“
Der Verlobte ihrer Schwester? Wieso hatte der Typ dann angedeutet, dass er und Emily ein Paar gewesen waren?
„Ja, ich bin gewissermaßen der Familie treu geblieben“, erläuterte Reed feixend, als er die Verwirrung im Gesicht des anderen Mannes sah. „Sie verstehen schon.“ Damit streckte er Dan die Hand hin.
Emily hatte diesen Typen als abscheulichen Menschen bezeichnet. Ihm selbst fielen noch ein paar weniger höfliche Ausdrücke für ihn ein. Und obwohl er Gewalt jeder Art eigentlich verabscheute, verspürte er plötzlich den inneren Drang, seine Faust mitten in diesem arroganten Gesicht zu platzieren. Schon ballte er die Hände, doch dann beherrschte er sich.
„Sie haben gehört, was Emily gesagt hat. Sie will nicht mit Ihnen sprechen. Ich denke, Sie sollten lieber gehen.“
Überrascht ließ Reed die Hand sinken, die Madani nicht hatte schütteln wollen. „Kleiner Tipp für die Zukunft, Kumpel! Emily hasst es, wenn ihr Mann für sie spricht. Dafür ist sie viel zu emanzipiert .“
So wie er es sagte, schien er dies für etwas Schlechtes zu halten. Ungeduldig wandte sich Dan an Emily: „Soll ich ihn hinauswerfen?“
„Ein sehr verlockendes Angebot! Aber ich gebe ihm fünf Minuten, um mir zu erklären, was er vor meiner Wohnungstür verloren hat. Wir hören uns dann später.“
Wenn sie es so wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu gehen. Aber gern tat er es nicht!
4. KAPITEL
Sobald sie allein waren, konnte Emily ihren Ärger nicht mehr länger unterdrücken: „Was willst du hier, Reed?“, zischte sie. Ohne dass sie ihn hereingebeten hatte, war er ihr ins Apartment gefolgt.
„Elle bat mich, mit dir zu sprechen.“ Wie selbstverständlich schlüpfte er aus seiner Golfjacke und warf sie über die Armlehne des Sofas, als hätte sie ihn gebeten, es sich bei ihr gemütlich zu machen. „Wie ich sehe, hat sich hier einiges verändert, seit ich ausgezogen bin.“
Er grinste, sodass die strahlend weißen Porzellanverblendungen seiner Zähne nur so blitzten. Schon bei ihrem Anblick stieg in Emily die Wut hoch. Immerhin hatte sie mehrere Monate lang sämtliche Rechnungen dafür gezahlt. Nur so hatte er sich diese extravagante Zahnbehandlung überhaupt leisten können.
„Ja, ich habe das Apartment meinen Bedürfnissen angepasst.“
„Deinen Bedürfnissen“, echote er zynisch. „Ich dachte immer, du hättest gar keine Bedürfnisse.“
Klar, dass Reed nicht ohne Schläge unter die Gürtellinie auskam. Schon immer hatte er sie mit Angriffen auf ihre angeblich fehlende Weiblichkeit verletzt. Bloß weil sie sich
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