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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Anfangs war das total aufregend für mich, aber, meine Güte, wenn meine Ma uns auf die Schliche gekommen wäre, hätte sie mir bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren gezogen. Und, verdammt, ich war erst sechzehn, und da waren all die anderen tollen Mädchen, und ich hätte mich gern ein bisschen unter ihnen umgesehen. Julianna ließ mir kaum genügend Raum zum Atmen, und das machte mich langsam nervös.«
    »Also haben Sie sich von ihr getrennt.«
    »Ich habe es einmal versucht, und sie hat sich wie eine Wildkatze auf mich gestürzt.« Er hob den Kopf und sah Eve reglos ins Gesicht. »Hat gebissen und gekratzt. Niemand schöbe sie einfach so ab, hat sie mich angebrüllt. Sie hat mir eine Heidenangst gemacht, denn sie wirkte halb verrückt. Dann fing sie an zu weinen und mich anzuflehen und, tja, eins führte zum anderen und wir landeten erneut im Bett. Und am nächsten Tag kommt Julianna geradewegs in unser Haus marschiert, baut sich in der Küche vor meiner Mutter auf und behauptet steif und fest, ich hätte ihr nachgestellt. Und wenn sie mich nicht auf der Stelle wegschicken würde, ginge sie zu ihrem Stiefvater und würde dafür sorgen, dass er meinen Dad entlässt.«
    Er machte eine Pause und überraschte Eve mit einem leisen Lächeln. »Aber meine Ma, sie hat sich nie ein X für ein U vormachen lassen, auch nicht, wenn die, die es versuchte, die Tochter ihres Bosses war. Sie hat Julianna erklärt, sie solle es nie wieder wagen, ohne vorherige Einladung bei ihr in der Küche zu erscheinen, und sie ließe es sich ganz bestimmt nicht bieten, dass eine kleine Schlampe - so hat sie sie tatsächlich genannt - ihrer Familie
droht. Hat gesagt, sie solle verschwinden, und falls jemals irgendetwas zwischen ihr und mir gelaufen wäre, würde sie persönlich dafür sorgen, dass es nicht noch einmal dazu kommt. Meinte, sie würde mit Juliannas Ma darüber sprechen.«
    »Und, hat sie das getan?«
    »Wenn meine Ma sagt, dass sie etwas tut, kann man sich drauf verlassen, dass es auch passiert. Ich denke also, ja. Sie hat mir nie erzählt, was damals gesprochen wurde, aber Julianna tauchte in dem Sommer nicht noch einmal in den Ställen oder bei uns auf. In der Tat habe ich sie überhaupt nicht mehr gesehen. Aber ich hatte selber einen verdammten Monat Hausarrest und meine Mutter hat mir eine Strafpredigt gehalten, von der mir fast die Ohren abgefallen sind.«
    »Und nach Ende jenes Sommers?«
    »Ich habe nie wieder allein mit ihr geredet. Sie kam einmal auf mich zu, als ich mit einem anderen Mädchen aus war, und hat beleidigende Dinge über einen bestimmten Körperteil von mir gemacht. Mit leiser, ruhiger, völlig kalter Stimme und einem bösen Grinsen im Gesicht. Und einmal habe ich ein totes Stinktier in meinem Bett gefunden - ich ging damals davon aus, dass das ihr Werk gewesen ist. Und …«
    »Und?«
    »Das habe ich bisher niemandem erzählt.« Er trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen, biss die Zähne aufeinander, fuhr dann aber entschieden fort. »Am Abend vor meiner Hochzeit - das ist jetzt sechs Jahre und einen Monat her - rief sie bei mir an. Meinte, sie wollte mir alles Gute wünschen. Aber so, wie sie es gesagt hat, hat es eher geklungen, als ob ich zur Hölle
fahren soll. Dann hat sie noch gesagt, sie wüsste, dass ich in meiner Hochzeitsnacht an sie denken würde, denn sie dächte auch an mich. Und vielleicht käme sie mich eines Tages mal besuchen, und dann könnten wir uns über die alten Zeiten unterhalten. Ich wusste, dass sie im Gefängnis war. Das Gespräch hat mich ziemlich erschüttert, aber ich hätte keinen Sinn darin gesehen, irgendjemandem etwas davon zu sagen. Schließlich wollte ich am nächsten Tag ja heiraten, da hätte es einfach nicht gepasst.«
    »Hat sie Sie seitdem irgendwann noch einmal kontaktiert?«
    »Nein, aber dieses Jahr habe ich am Valentinstag ein Päckchen mit der Post bekommen, in dem eine tote Ratte lag. Sah aus, als hätte jemand sie vergiftet. Auch davon habe ich keinem Menschen erzählt. Ich habe das Paket einfach entsorgt. Ma’am, ich war damals sechzehn. Wir haben einfach einen Sommer lang Spaß miteinander gehabt. Ich habe eine Frau, einen Sohn, und das zweite Kind ist unterwegs. Weshalb in aller Welt will sie mir jetzt noch Ärger machen, jetzt, nach all der Zeit?«
     
    »Er hat sie zurückgewiesen«, sagte Eve zu Roarke, als sie wieder in ihrem eigenen Wagen saßen. »Sie hatte es damals auf einen Jungen in ihrem eigenen Alter abgesehen, und er hörte auf

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