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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Verwirrung. »Ich bin nie in New York gewesen.«
    »Sie stecken nicht in Schwierigkeiten, Mr Springer, aber vielleicht können Sie mir bei meinen momentanen Ermittlungen behilflich sein.« Doch wie zum Teufel sollte sie den Kerl vernehmen, während er dort oben auf dem Rücken dieses Pferdes saß? »Vielleicht hätten Sie also ein paar Minuten für mich Zeit.«
    »Tja.« Er rutschte in seinem Sattel hin und her. »Wenn der Boss es sagt …«
    Damit saß er ab, und auch wenn der Sattel dabei hörbar knirschte, war seine Bewegung derart fließend, dass sie Eve an Wasser denken ließ, das einen glatten Fels hinunterlief. Er hielt die Zügel in der rechten Hand und das Tier beugte den Kopf und zupfte zufrieden an dem gelben Gras.
    »Es geht um Julianna Dunne.«
    »Ich habe gehört, dass sie aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Sie haben gesagt, sie hätte wieder einen Mann getötet.«
    »Inzwischen sogar drei«, korrigierte Eve. »Sie haben sie gekannt, als sie noch hier lebte.«
    »Ja.«
    »Hatten Sie, nachdem sie von hier fortgegangen ist, irgendwann noch mal Kontakt?«
    »Nein.«
    »Als sie hier gelebt hat, waren Sie mit ihr befreundet.«
    »Nicht wirklich.«

    Eve wartete ab. Der Gesprächsrhythmus in Texas, merkte sie, war völlig anders als der in New York. »Was hatten Sie dann für ein Verhältnis zueinander, Mr Springer?«
    »Ich habe sie gekannt. Sie war die Stieftochter des Bosses meines Dads, der inzwischen auch mein Boss ist. Seit sie von hier verduftet ist, habe ich nichts mehr von ihr gesehen oder gehört. Aber es hätte auch keinen Grund gegeben, sie noch einmal zu sehen. Boss, ich muss allmählich weiter. Gucken, ob der Zaun in Ordnung ist.«
    »Chuck, Lieutenant Dallas versucht nur ihren Job zu machen. Falls du denkst, ich würde sauer wegen irgendwas, was damals vielleicht zwischen euch beiden gelaufen ist, vergiss es. Du kennst mich und weißt auch darüber, was mir passiert ist, ziemlich gut Bescheid.« Er machte eine Pause, während der der arme Chuck stirnrunzelnd auf seine Stiefel sah. »Ich nehme an, dass du mir deshalb keinen Vorwurf machst. Andersherum gilt genau dasselbe. Der Lieutenant hier will wissen, ob du mit Julianna im Bett gewesen bist.«
    Eve verfolgte fasziniert, wie eine dunkle Röte das gebräunte Gesicht des jungen Mannes überzog. »Ah, Jake T., über solche Sachen kann ich nicht mit’ner Frau reden.«
    Eve zog ihre Dienstmarke hervor. »Dann reden Sie nicht mit mir als Frau, sondern als Polizistin.«
    »Mr Parker«, fing Roarke an. »Ich frage mich, ob wir beide uns vielleicht ein bisschen umsehen könnten. Ich habe selber eine Ranch oben in Montana und bin deshalb ziemlich an der Arbeitsweise anderer Rancher interessiert.«
    »Passen Sie auf, wohin Sie treten«, riet ihm Parker
und die beiden stiegen aus. »Chuck, tu du währenddessen, was richtig ist.«
    Da sie sich ein wenig dämlich vorkam, allein im Jeep sitzen zu bleiben, kletterte Eve langsam und vorsichtig aus dem Wagen, und sofort hob das Pferd den Kopf. Als es sie auch noch an der Schulter anstieß, ballte sie vor Schreck die Faust und hätte ihm beinahe einen unsanften Nasenstüber verpasst.
    »Er will nur sehen, ob Sie vielleicht was Interessanteres als Gras zum Fressen für ihn haben.« Chuck streichelte dem Tier liebevoll den Kopf. »Er ist ständig auf der Suche nach irgendetwas Feinem.«
    »Sagen Sie ihm, ich habe nichts dabei.« Eve trat eilig einen Schritt zur Seite, sodass Chuck zwischen ihr und diesem Monstrum stand. Als es leise wieherte, klang es wie Gelächter. »Erzählen Sie mir von Julianna, Chuck.«
    »Himmel. Ich war damals gerade sechzehn Jahre alt.« Er schob seinen Hut zurück, zog ein Halstuch aus der Tasche und wischte sich damit den Schweiß von der Stirn. »Mit sechzehn denkt ein Junge nicht mit seinem Hirn. Falls Sie wissen, was ich damit meine.«
    »Sie haben also mit ihr geschlafen.«
    »Sie kam immer wieder rüber in den Stall. Das Ausmisten war Teil von meinem Job. Sie hat wunderbar gerochen und trug nichts als ein enges T-Shirt und superkurze Shorts. Großer Gott, sie sah wirklich fantastisch aus. Wir haben angefangen uns zu balgen, wie es Kinder tun. Und dann wurde langsam mehr daraus.« Wieder starrte er auf seine Stiefelspitzen. »Wir haben uns in dem Sommer ziemlich oft hinausgeschlichen und uns in einer der Pferdeboxen geliebt. Ich hatte immer extra vorher frisches Heu dort ausgelegt. Dann fing sie an und kam
zu uns ins Haus. Sie ist immer durch mein Fenster reingeklettert.

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