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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie.
    »Nach ihrer Verhaftung, während der Verhandlung behauptete sie, Sie hätten sie vergewaltigt und missbraucht, und deshalb fiel die über sie verhängte Strafe deutlich niedriger aus als ursprünglich erwartet. Sie haben keinen Versuch unternommen, sich zu verteidigen und diese Behauptungen zu widerlegen.«
    »Nein, das habe ich nicht.« Er blickte Eve unter der breiten Krempe seines Stetsons hinweg an. »Haben Sie je etwas getan, Lieutenant, etwas, für das Sie sich derart schämen, dass Sie vor lauter Angst eine zugeschnürte Kehle haben und das Gefühl, als hätten Sie Eisklumpen im Bauch?«
    Sie dachte an Dallas und das dort lauernde Grauen. »Ich weiß, wie es ist, wenn man Angst hat, Mr Parker.«
    »Ich hatte Angst vor ihr. Angst vor dem Menschen, der ich durch sie geworden war. Selbst wenn ich ausgesagt hätte, wäre ich doch weiter ein erwachsener Mann geblieben, der mit der minderjährigen Tochter seiner eigenen
Frau ins Bett gegangen war. Fast gleichzeitig mit dem Prozessbeginn hatte ich mit einer psychotherapeutischen Behandlung angefangen und begann zu akzeptieren, wo meine Verantwortung für diese Dinge lag. Für die Männer, die sie ermordet hatte, konnte ich nichts mehr tun. Und Tatsache war, dass ihr Wort gegen meins gestanden hätte. Wenn ich damals nicht selbst in diese Sache verwickelt gewesen wäre, hätte auch ich eher ihr als mir geglaubt.«
    »Hat sie während der Zeit Ihres Zusammenlebens je eine Neigung zu Gewalt gezeigt?«
    »Verdammt.« Er lachte schnaubend auf. »Sie hatte Temperament. Wie mit einer Peitsche hat sie schnell und sicher zugeschlagen und einen immer direkt an seinem wundesten Punkt erwischt. Dann war es auch schon wieder vorbei. Inzwischen ist es leichter zu erkennen, was damals nicht für mich sichtbar war. Dass sie einfach kalt ist, völlig kalt. Sie hat mich seit dem Augenblick gehasst, in dem ich angefangen hatte, mit ihrer Mutter auszugehen. Auch das ist mir inzwischen klar. Hat mich auf die ihr eigene eiskalte Art gehasst, einfach, weil ich ein Mann war, und noch dazu ein Mann, der einfach in ihr Leben treten konnte und die Befugnis hatte, in gewissen Grenzen über sie zu bestimmen. Also hat sie einfach den Spieß umgedreht und ist mir so lange um den Bart gegangen, bis sie es war, die über mich bestimmt hat. Und dann hat sie uns erniedrigt, mich wegen meiner Schwäche und ihre Mutter, weil sie mich geliebt hat. Schließlich ist sie hoch erhobenen Hauptes ausgezogen und ließ uns beide als vollkommene Wracks zurück. Genauso wollte sie es haben, und sie hat dieses Ziel hundertprozentig erreicht.«

    »Aber Sie haben sich wieder aufgerappelt«, antwortete Eve. »Sie haben sich ein neues Leben aufgebaut. Das ist ihr sicherlich bekannt. Seit ihrer Entlassung bringt sie die Dinge zu Ende, für die ihr vor ihrer Verhaftung keine Zeit geblieben ist, und es steht zu befürchten, dass auch Sie auf ihrer Abschussliste stehen.«
    »Sie glauben, sie hat es auf mich abgesehen?«
    »Ja, das glaube ich. Früher oder später wird sie es versuchen. Treffen Sie also am besten entsprechende Vorkehrungen zu Ihrer Sicherheit. Nehmen Sie sämtliche neuen Angestellten sowohl in Ihrem Unternehmen als auch bei sich zu Hause genau unter die Lupe. Außerdem wäre es vernünftig, wenn Sie mit meinen hiesigen Kollegen sprechen würden, damit sie wissen, nach wem und was sie Ausschau halten müssen.«
    »Das Mädchen konnte es doch kaum erwarten, sich endlich den Staub von Texas von den Füßen klopfen zu können.« Er blickte auf die Spitzen seiner Stiefel und schüttelte den Kopf. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie hierher zurückkommt, um zu versuchen einen Mann zu töten, der ihr weniger bedeutet als eben dieser Staub.« Trotzdem atmete er hörbar aus. »Aber ich bin sechsundsechzig Jahre und somit alt genug, um zu wissen, dass man nicht einfach tatenlos herumsitzt und sich am Hintern kratzt, bis einem eine Schlange das Hosenbein heraufgekrochen kommt. Ich hatte sowieso die Absicht, eine Art Arbeitsurlaub in Europa zu verbringen und mir dort ein paar Hengste anzusehen. Vielleicht fliege ich ganz einfach etwas früher als geplant.«
    »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie mich wissen lassen würden, wann und wohin Sie fliegen.«

    Wieder sah er Eve reglos ins Gesicht. »Du Stadtmädel wirst sie erwischen, oder?«
    »Ja, Sir, ich werde sie erwischen.«
    »Das glaube ich tatsächlich. Aber ich habe keine Ahnung, ob irgendwas von dem, was ich Ihnen erzählen konnte,

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