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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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reichte Eve die Schale, setzte sich auf den Rand des Bettes und stellte ihre Tasche in ihren Schoß. Mit gespitzten Lippen betrachtete sie Eves Gesicht. »Aua.«
    »Ist das Ihre Meinung als Ärztin?«
    »Ein vorläufiges Urteil. So, wie Sie aussehen, ist es ein Riesenglück, dass er Ihnen nicht den Wangenknochen zertrümmert hat.«
    »Wusste ich es doch, dass dies mein Glückstag ist. Aber so schlimm ist es gar nicht mehr«, fügte sie, den Mund voll Schokolade, beschwichtigend hinzu. »Diese Kühlbeutel brennen zwar ein bisschen, scheinen aber dafür wenigstens zu wirken. Roarke stellt sich ein bisschen an. Er will nicht eher Ruhe geben, als bis ich offiziell gesundgeschrieben bin. Wenn Sie mir also bitte einfach attestieren würden, dass ich wieder fit bin, könnte ich endlich dieses Bett verlassen und ein bisschen arbeiten.«

    »Sicher.« Die Ärztin bedeutete ihr lässig aufzustehen.
    Argwöhnisch, aber folgsam, schwang Eve die Beine aus dem Bett und schaffte es tatsächlich, ungefähr drei Sekunden stehen zu bleiben, bevor ihr Schädel explodierte und sie nur noch Sterne sah. Als sie auf das Bett zurückfiel, fing Louise die Schüssel mit der Eiscreme unbekümmert auf.
    »Sie sind ja eine tolle Ärztin.«
    »Ja, das bin ich, und vor allem bin ich effizient. Diese kleine Übung hat uns einen langen Streit und somit jede Menge Zeit erspart.«
    Eve zog einen Schmollmund. »Ich glaube nicht, dass ich Sie jetzt noch mag.«
    »Ich weiß nicht, wie ich mit diesem Wissen weiterleben soll. Bis ich sage, dass Sie aufstehen können, bleiben Sie im Bett.« Sie zog einen Handcomputer aus der Tasche und rief eine Kopie von Eves Krankenakte auf. »Sie wissen nicht, wie lange Sie bewusstlos waren?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen? Schließlich war ich bewusstlos.«
    »Da haben Sie natürlich Recht. Ich werde ein paar kleinere Untersuchungen durchführen, Ihnen neue Kühlbeutel auf die geschwollenen Stellen legen, und dann kann ich Ihnen noch was zur Linderung Ihrer Schmerzen geben.«
    »Verschonen Sie mich bloß mit irgendwelchen Chemikalien. Sobald Sie eine Spritze aus der Tasche ziehen, gilt unsere Abmachung nicht mehr.«
    »Meinetwegen. Bei der Gehirnerschütterung gebe ich Ihnen sowieso lieber erst mal nichts. Wir werden also einfach externe Schmerzmittel verwenden, damit das Schädelbrummen, das Sie sicher haben, etwas besser wird.«
    Sie kehrte zurück zu ihrer Tasche und rief, als jemand klopfte, gut gelaunt: »Herein.«
    »Entschuldigung.« Sam trat vorsichtig über die Schwelle. »Roarke meinte, ich sollte mal nach Ihnen sehen und gucken, ob ich Ihnen vielleicht ein wenig helfen kann.«
    »Sind Sie Arzt?«, fragte Louise.
    »Nein, ich bin kein Arzt. Ich bin Delias Vater, Sam.«
    »Wir kommen auch so bestens zurecht«, erklärte Eve ihm vorsichtig und stellte die Schale mit dem Eis neben sich ab. »Sie tut, was sie tun muss.«
    »Ja, natürlich.« Er machte unbehaglich einen Schritt zurück.
    »Dann sind Sie ein Heiler?« Louise bedachte ihn mit einem interessierten Blick.
    »Ich bin ein Medium.« Wieder fiel sein Blick auf Eves Gesicht, und die Schmerzen, die sie haben musste, riefen Mitleid in ihm wach.
    »Sie verfügen also über ein besonderes Einfühlungsvermögen?«
    »So könnte man es nennen.« Er lenkte seinen sanften Blick auf Louise und erklärte lächelnd: »Die meisten Ärzte halten nicht allzu viel davon.«
    »Ich ziehe es vor, mir eine eigene Meinung von Menschen und Dingen zu bilden. Ich bin Louise Dimatto.« Sie trat auf ihn zu und reichte ihm die Hand. »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sam.«
    »Warum gehen Sie beide nicht einfach auf einen Drink nach unten, damit Sie sich ein bisschen besser kennen lernen können«, ertönte Eves trockener Vorschlag vom Bett her.
    »Unglücklicherweise«, Louise warf einen Blick über ihre Schulter, »kann ich nicht behaupten, dass sie nur
wegen ihrer Blessuren derart unhöflich ist. Sie wurde so geboren. Offensichtlich ein genetischer Defekt, gegen den wir Mediziner machtlos sind.«
    »Wenn man nicht einmal in seinem eigenen Schlafzimmer unhöflich sein darf, wo denn bitte dann?« Beleidigt griff Eve wieder nach der Schüssel mit dem Eis.
    »Könnte ich wohl kurz unter vier Augen mit ihr sprechen?«, fragte Sam Louise.
    »Sicher. Ich warte einfach draußen.«
    Als sie alleine waren, trat Sam neben das Bett. »Sie haben ziemlich große Schmerzen.«
    »Ich habe schon Schlimmeres erlebt.«
    »Ja, das haben Sie bestimmt.« Er nahm auf dem Rand des

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