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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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genug vom Tisch zurück, dass das Wasserglas umfiel, und erklärte Peabody entschieden: »Boyd hätte ihr nie auch nur ein Haar gekrümmt. Er würde niemals einem Menschen irgendetwas antun. Er ist ein sanfter, ein anständiger Mann.«
    »Auch ein anständiger Mann ist zu vielem in der Lage, wenn er dahinterkommt, dass die Frau, die er liebt, sich in seinem Bett von einem anderen vögeln lässt.«
    »Er hätte niemals Hand an Marsha gelegt oder jemand anderem gestattet, so etwas zu tun.«
    »Vielleicht hat er ja im Affekt gehandelt, in einem Augenblick des Zorns, als er die Briefe fand.«
    »Wie hätte er sie finden sollen? Schließlich waren sie
ja gar nicht da«, stieß sie mit einem wilden Keuchen aus.
    Kühle Entschlossenheit wogte in Peabody auf.
    »Nein, die Briefe waren gar nicht da, denn Sie haben sie erst, nachdem Sie sie getötet hatten, geschrieben und in der Kommodenschublade versteckt. Sie haben Marsha Stibbs getötet, weil sie Ihrem Glück im Weg gestanden hat. Sie hat den Mann, den Sie für sich selber wollten, eindeutig nicht genug geschätzt. Sie wollten Marshas Ehe, Marshas Leben, Marshas Mann und haben sich all das am Schluss einfach genommen.«
    »Nein.« Maureen hob die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. »Nein. Nein. Nein.«
    »Sie hatte ihn nicht verdient.« Wie mit einem Hammer drosch Peabody schnell und hart auf ihr Gegenüber ein. »Aber Sie hatten ihn verdient. Er brauchte Sie, brauchte jemanden wie Sie, der ihn so umsorgt, wie sie es nie getan hat. Im Gegensatz zu Ihnen hat sie ihn nicht geliebt.«
    »Sie hat ihn nicht gebraucht. Sie hat niemanden gebraucht.«
    »Haben Sie ihr diese Dinge an den Kopf geworfen, als Boyd geschäftlich unterwegs war? Haben Sie ihr gesagt, dass sie nicht gut genug wäre für ihn? Dass er etwas Besseres verdient hätte?«
    »Nein. Ich will nicht mehr hier sitzen. Ich muss heim.«
    »Hat sie angefangen mit Ihnen zu streiten oder hat sie einfach gelacht? Hat sie Sie genauso wenig ernst genommen, wie Boyd Sie ernst genommen hat, bis sie nicht mehr im Weg war? Er hätte Sie niemals wirklich wahrgenommen, solange Marsha am Leben war. Sie mussten
sie töten, denn nur so konnten Sie selber wirklich leben. War es so, Maureen?«
    »Nein, so war es nicht.« Fette Tränen rannen ihr über die Wangen, und sie streckte beide Hände aus und faltete sie wie zu einem Gebet. »Das müssen Sie mir glauben.«
    »Sagen Sie mir, wie es gewesen ist. Sagen Sie mir, was an dem Abend passiert ist, als Sie zu Marsha in die Wohnung gegangen sind.«
    »Ich habe es nicht gewollt. Das habe ich ganz sicher nicht gewollt.« Schluchzend brach sie auf ihrem Stuhl zusammen, ließ den Kopf auf die Tischplatte sinken und deckte ihn mit ihren Armen zu. »Es war ein Unfall. Ich habe es nicht gewollt. Seitdem habe ich alles richtig gemacht. Ich habe alles getan, um es wieder gutzumachen. Ich liebe ihn. Ich habe ihn immer schon geliebt.«
    McNab fing an zu strahlen wie ein Honigkuchenpferd. »Sie hat es tatsächlich geschafft und sie geknackt! Hat ganz alleine einen Fall gelöst. Ich muss … Himmel, ich muss einen Blumenstrauß für sie besorgen oder so.« Er stürzte los, drehte sich dann aber noch einmal um und rief begeistert: »Sie hat ihre Sache gut gemacht, nicht wahr?«
    »Allerdings.« Eve starrte weiter durch das Glas und bemerkte das aufkommende Mitleid in Peabodys Blick. »Sie hat ihre Sache wirklich gut gemacht.«
     
    Bis sie Maureen Stibbs schließlich in eine Zelle führen ließ, war Peabody vollkommen erschöpft. Sie hatte das Gefühl, als hätte irgendwer mit einer riesengroßen Mangel auch noch den letzten Tropfen Lebenssaft aus ihr herausgepresst.
    Müde schleppte sie sich zurück zu ihrem Schreibtisch,
als sie plötzlich ihre Eltern von einer Bank aufspringen sah.
    »Was macht ihr denn hier? Wir wollten uns doch erst zu dem tollen Essen treffen, das wir gestern Abend verschieben mussten.«
    »Wir sind so stolz auf dich.« Phoebe umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie warm und zärtlich auf die Stirn. »Wirklich unglaublich stolz.«
    »Okay … warum?«
    »Eve hat uns hierher bestellt. Wir haben dir bei der Arbeit zugesehen.«
    »Bei dem Verhör?« Peabody fiel die Kinnlade herunter. »Ihr habt mich dabei gesehen?«
    »Das, was du dort geleistet hast, war bestimmt nicht einfach.« Phoebe zog sie eng an ihre Brust.
    »Es war Teil von meiner Arbeit.«
    »Einer Arbeit, die eindeutig manchmal ziemlich schwierig ist, für die du aber einfach wie geschaffen

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