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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Autoren: J. D. Robb
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befühlte vorsichtig den Aufschlag ihrer Jacke. »Sie sehen aus wie aus dem Ei gepellt, Dallas. Im Vergleich zu Ihnen müssen wir anderen uns richtig schämen.«
    »Es ist bloß eine Jacke, weiter nichts«, murmelte sie verlegen. »Also machen Sie kein solches Aufheben darum.«
    »Außerdem haben Sie anscheinend ganz schön viel Sonne abgekriegt. Darf man fragen, ob die Bräune nahtlos ist?«

    Sie bleckte die Zähne. »Muss ich Ihnen extra in den Hintern treten oder halten Sie jetzt vielleicht freiwillig das Maul?«
    Grinsend hob er einen Finger in die Luft. »Und was haben Sie da?« Als sie verwirrt nach ihrem Ohr tastete, tat er, als müsse er vor Überraschung blinzeln. »Ich hab’s. Ich glaube, die Dinger werden Ohrringe genannt. Und sie sind wirklich hübsch.«
    Sie hatte vollkommen vergessen, dass sie seit kurzem Schmuck an ihren Ohren trug. »Gibt es etwa keine Verbrechen mehr hier in New York, seit ich weg war? Oder warum sonst haben Sie die Zeit, herumzustehen und mein Erscheinungsbild zu kritisieren?«
    »Ich bin einfach verwirrt, Lieutenant. Ich bin es schließlich nicht gewohnt, dass Sie wie ein Model durch die Gegend laufen. Neue Stiefel?«
    »Lecken Sie mich doch am Arsch.« Verfolgt von seinem schallenden Gelächter marschierte sie davon.
    »Trotzdem ist sie noch ganz die Alte und vor allem ist sie endlich wieder da!«, verkündete Baxter und bekam von den Kollegen donnernden Applaus.
    Hornochsen, dachte sie auf dem Weg in Richtung ihres eigenen Büros. Die New Yorker Polizei beschäftigte die größten Hornochsen der Stadt.
    Aber, Himmel, sie hatte sie fürchterlich vermisst.
    Sie öffnete die Tür, blieb auf der Schwelle stehen, und beim Anblick ihres Zimmers fielen ihr beinahe die Augen aus dem Kopf.
    Ihr Schreibtisch war vollkommen leer. Und vor allem sauber. Doch nicht nur der Tisch, sondern der ganze Raum wirkte plötzlich derart frisch, als wäre jemand hier gewesen, hätte all den Staub und Dreck entfernt
und das gesamte Inventar poliert. Argwöhnisch strich sie mit dem Daumen über eine Wand. Ja, sogar die Farbe war eindeutig neu.
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte sie sich weiter um. Ihr Büro war eine winzige Kammer mit einem mickrigen Fenster, einem, wenn auch blank geschrubbten, so doch wackeligen Schreibtisch und ein paar Stühlen, deren Federung bereits vor Jahren kaputtgegangen war. Auf dem ebenfalls blitzblank polierten Aktenschrank stand eine Grünpflanze, die zu ihrer großen Überraschung tatsächlich gedieh.
    Mit einem leisen Aufschrei stürzte Eve in Richtung Schrank und riss die zweite Schublade von oben eilig auf. »Habe ich es doch gewusst, habe ich es doch gewusst, habe ich es doch gewusst! Dieser Schweinehund hat tatsächlich schon wieder zugeschlagen.«
    »Lieutenant?«
    Schnaubend warf Eve einen Blick über die Schulter. Ihre Assistentin, in ihrer gestärkten Sommeruniform genauso proper wie das Zimmer, stand in der Tür und sah sie fragend an.
    »Dieser gottverdammte, hinterhältige Schokoladenriegeldieb hat mein Versteck gefunden.«
    Peabody gab sich die größte Mühe, nicht zu grinsen. »Sie hatten Schokolade im Aktenschrank versteckt?« Sie reckte ihren Hals. »Unter M?«
    »M für meins, verdammt.« Wütend warf Eve die Lade wieder zu. »Ich hatte vergessen, meinen Vorrat mitzunehmen, als ich in Urlaub gegangen bin. Was in aller Welt ist hier passiert, Peabody? Erst als ich das Namensschild vor meiner Tür gelesen habe, war ich mir wirklich sicher, dass dies mein Zimmer ist.«

    »Ich dachte mir, ich sollte Ihren Urlaub nutzen, um hier endlich mal putzen und frisch streichen zu lassen. Allmählich hat es hier drinnen ziemlich übel ausgesehen.«
    »Ich war daran gewöhnt. Wo sind meine ganzen Sachen? Ich hatte noch einigen Papierkram zu erledigen und außerdem hätten die Berichte des Pathologen und der Spurensicherung zum Fall Dunwood kommen sollen, während ich im Urlaub war.«
    »Darum habe ich mich gekümmert. Ich habe den Papierkram übernommen und die Berichte geschrieben und an die zuständigen Stellen weitergeleitet.« Peabody bedachte Eve mit einem Lächeln, das ihre dunklen Augen blitzen ließ. »Ich hatte etwas Zeit.«
    »Sie haben den gesamten Papierkram übernommen?«
    »Ja, Madam.«
    »Und dafür gesorgt, dass mein Büro nicht nur geputzt, sondern sogar gestrichen wurde?«
    »Ich hatte den Eindruck, als hätten in verschiedenen Ecken bereits mehrzellige Organismen angefangen sich rege zu vermehren. Die sind jetzt alle tot.«
    Eve vergrub die Hände
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