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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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mehr Leichen liefern als die anderen.«
    »Wie viel ist da drin?«
    »Zweihundertfünfunddreißig Dollar. Und sechzig Cent.«
    »Nicht zu verachten.« Eve schob lässig die Hüfte vor,
ihre Augen aber blitzten wie der Stahl des Messers, das eben von ihr verwendet worden war. »Könnte ich wirklich gut gebrauchen. Und wenn wir damit fertig sind, jeden, der uns Ärger macht, grün und blau zu prügeln«, fügte sie heiter hinzu, »wartet draußen ein ganzes Einsatzkommando, um sich die Typen vorzunehmen, die vorher noch davongekommen sind. Was mich wirklich sauer machen würde, denn dann müsste ich die Kohle mit den anderen teilen. Mook!«, sagte sie noch einmal und wartete zehn Sekunden, in denen die Spannung mit Händen greifbar war.
    »VR-Hölle«, krächzte eine unsichtbare Stimme. »Spielt wieder mit den S-M-Maschinen rum. Arschloch.«
    Eve kam zu dem Ergebnis, dass die Bezeichnung Arschloch gegen Mook gerichtet war, und nickte deshalb einfach. »Und wo finde ich die VR-Hölle mit diesem Paradies an Freundlichkeit und Schönheit, das für viele das einzige Zuhause ist?«
    Wieder nahm sie eine Bewegung wahr, wirbelte herum und spürte, wie auch Peabody in Angriffsstellung ging. Erst hielt sie die Gestalt für einen Jungen, dann aber entdeckte sie, es war ein Zwerg. Er winkte sie wortlos hinter sich her.
    »Rücken an Rücken«, wies sie Peabody an und gemeinsam schoben sie sich auf einen der feuchten Tunnel zu.
    Eilig wie eine Kakerlake schlitterte der Zwerg auf Schuhen, die hörbar auf die feuchten Steine klatschten, vorbei an den Bars, den Clubs und den Absteigen durch das dampfende, stinkende, unterirdische Labyrinth.
    »Das mit dem Jackpot war eine wirklich nette Idee«, flüsterte Eve Peabody zu.
    »Danke.« Heldenhaft widerstand Peabody dem Bedürfnis,
sich den in dichten Bahnen über ihr Gesicht rinnenden Schweiß mit dem Ärmel abzuwischen, und fügte trocken hinzu: »Ich improvisiere einfach gern.«
    Irgendwo aus den modrig-feuchten Tiefen hörte Eve das schmerzerfüllte oder aber leidenschaftliche Schreien einer Frau. Sie sah einen hünenhaften Kerl, der zusammengekauert auf dem Boden hockte und irgendein todbringendes Gebräu aus einer schmutzig braunen Flasche trank. Neben ihm paarten sich ein Mann und eine Frau in einer grauenhaften Parodie auf das, was der normale Mensch unter körperlicher Liebe verstand.
    Der Geruch von Sex, Urin und Schlimmerem hing wie eine dichte Wolke in der Luft.
    Der Tunnel wurde breiter und sie betraten einen mit Videoboxen, Virtual-Reality-Geräten und Hologramm-Plätzen bestückten Raum.
    Die Virtual-Reality-Hölle war schwarz. Wände, Fenster, Türen waren unter einer undurchdringlich-fettig glänzenden rabenschwarzen Lackschicht eher zu ahnen als zu sehen. Quer über den Wänden, in Lettern, die anscheinend das Feuer der Hölle widerspiegeln sollten, waren die Worte Teufel, Beelzebub und Satan aufgemalt. Ein eher jämmerliches Bild dieser Gestalt, vollständig mit Hörnern, Schwanz und Dreizack, tanzte über den Flammen.
    »Mook ist da drüben«, erklärte der Zwerg mit einer Stimme, die wie eine Basstrommel aus grobem Sandpapier klang. »An der Madam-Elektra-Kiste. Irgendein Scheiß mit Fesseln. Krankes Arschloch. Ham Sie vielleicht’nen Fuffy?«
    Eve zog ein paar Kreditchips aus der Tasche und warf sie ihm achtlos hin. »Zwanzig. Und jetzt sieh zu, dass du verschwindest.«

    Er bleckte seine grauen, spitzen Zähne, ließ erst die Chips verschwinden und tauchte dann selber lautlos ab.
    »Was für interessante Leute man hier unten trifft«, stellte Peabody mit unsicherer Stimme fest.
    »Bleiben Sie in meiner Nähe, und falls sich uns irgendjemand nähert, ziehen Sie ihm eins mit dem Elektroschocker über«, befahl Eve.
    »Das brauchen Sie mir nicht zweimal zu sagen.« Die Hand an ihrem Schlagstock, folgte Peabody ihrer Vorgesetzten ein wenig tiefer in den Raum.
    Der Lärm war einfach grauenhaft: Schreie, das Heulen von Sirenen, Knurren und Stöhnen drangen aus Dutzenden verschiedener Kehlen und Geräte. Über allem hing ein hässlich rotes, unruhig blinkendes Licht. Es rief die Erinnerung an einen kalten Raum in Dallas in Eve wach, ihr Magen zog sich schmerzlich zusammen und sie atmete so tief wie möglich ein.
    Sie hörte dasselbe widerliche Keuchen, dasselbe bösartige Zischen wie auch in jenem Raum. Hörte es in unzähligen Räumen mit Wänden dünn wie Papier, in denen die Gewalt nur einen leisen Atemzug entfernt gewesen war.
    Das Geräusch von auf Fleisch

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