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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Autoren: J. D. Robb
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entdeckte, brach sie unvermittelt ab.

2
    Boyd musste genau wie Eve gesehen haben, dass Peabodys Uniform Maureen erschreckte, denn er stand eilig auf, erklärte, es sei nichts passiert, und strich ihr, bevor er ihr die Taschen abnahm, sanft über den Arm. »Sie sind Marshas wegen hier. Sie rollen den Fall noch mal routinemäßig auf.«
    »Oh, hm … wo ist Tracie?«
    »In ihrem Zimmer. Sie …«
    Ehe er den Satz beenden konnte, kam die Kleine durch die Tür geschossen, schlang beide Ärmchen um die Beine ihrer Mutter und verkündete fröhlich: »Mami. Wir wollen schaukeln!«
    »Wir werden so schnell wie möglich wieder gehen«, meinte Eve. »Hätten Sie etwas dagegen, kurz mit uns zu sprechen, Mrs Stibbs?«
    »Tut mir Leid, ich weiß nicht, was ich … die Lebensmittel.«
    »Tracie und ich werden sie währenddessen auspacken, nicht wahr, Schatz?«
    »Es wäre mir lieber …«
    »Sie denkt, wir hätten keine Ahnung, wo was hingehört«, unterbrach Boyd seine Frau und zwinkerte dem Mädchen zu. »Aber wir werden ihr beweisen, dass wir uns mit diesen Dingen ebenso gut auskennen wie sie. Komm mit, Schätzchen. Die Küche ruft.«
    Fröhlich in ihrer Kindersprache plappernd stürmte die Kleine vor ihm aus dem Raum.

    »Tut mir Leid, Sie belästigen zu müssen«, begann Eve und bedachte Maureen mit einem kühlen, ausdruckslosen Blick. »Es wird nicht lange dauern. Sie waren mit Marsha Stibbs befreundet?«
    »Ja, mit ihr und Boyd. Die ganze Sache macht ihm sehr zu schaffen.«
    »Das kann ich verstehen. Wie lange haben Sie Mrs Stibbs vor ihrem Tod gekannt?«
    »Ungefähr ein Jahr, vielleicht ein bisschen länger.« Sie blickte verzweifelt in Richtung Küche, durch deren angelehnte Tür Klappern und fröhliches Gelächter zu ihnen herüberdrang. »Sie ist inzwischen fast sechs Jahre tot. Wir müssen diese Sache endlich hinter uns lassen.«
    »Es tut nichts zur Sache, ob es sechs Tage oder sechs Jahre her ist. Die Tatsache bleibt bestehen, dass sie ermordet wurde. Standen Sie beide einander nahe?«
    »Wie gesagt, wir waren miteinander befreundet. Marsha war ein ziemlich extrovertierter Mensch.«
    »Hat sie Ihnen jemals anvertraut, dass sie neben ihrer Ehe ein Verhältnis hatte?«
    Maureen öffnete den Mund, zögerte und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hatte keine Ahnung. Schon als es passiert ist, habe ich mit der Polizei gesprochen und ihnen alles gesagt, was mir dazu eingefallen ist. Was damals vorgefallen ist, ist natürlich furchtbar, aber es lässt sich nicht mehr ändern. Inzwischen haben Boyd und ich uns ein neues Leben aufgebaut. Auch wenn wir eher zurückgezogen leben, geht es uns wirklich gut. Aber Sie reißen nun die alten Wunden wieder auf, und ich will nicht, dass Boyd, dass meine Familie noch einmal unter den Dingen leidet, die damals geschehen sind. Bitte gehen Sie jetzt.«

    Draußen auf dem Weg zum Fahrstuhl sah Peabody ihre Vorgesetzte von der Seite an. »Sie scheint irgendwas zu wissen.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ich hätte angenommen, dass Sie sie ein bisschen weiter in die Enge treiben würden.«
    »Nicht auf ihrem eigenen Terrain.« Eve betrat den Lift. Sie dachte bereits gründlich nach und ordnete die Teile dieses Puzzles neu. »Nicht mit ihrer Tochter und Stibbs im Nebenzimmer. Marsha wartet schon so lange, da machen ein paar Tage mehr oder weniger sicher nichts mehr aus.«
    »Sie denken, er hat mit der Sache nichts zu tun.«
    »Ich denke …« Eve zog die Akte aus der Tasche und hielt sie ihrer Assistentin hin. »… dass Sie den Fall zum Abschluss bringen sollten.«
    »Madam?«
    »Gehen Sie der Sache nach und lösen Sie den Fall.«
    Peabody klappte die Kinnlade herunter und sie starrte ihre Chefin mit großen Augen an. »Ich? Ich soll die Ermittlungen in einem Mordfall leiten? Ich allein?«
    »Sie werden diese Arbeit größtenteils in Ihrer Freizeit leisten müssen, vor allem, wenn ein frischer Fall auf meinem Schreibtisch landet. Lesen Sie die Akte, studieren Sie die Berichte und die Aussagen, befragen Sie noch einmal die Leute. Sie kennen die Routine.«
    »Sie übertragen mir tatsächlich einen Fall?«
    »Falls Sie irgendwelche Fragen haben, kommen Sie zu mir. Ich helfe Ihnen gerne weiter, wenn Sie meinen, dass das nötig ist. Geben Sie mir bitte Kopien aller Daten und sämtlicher Berichte, die Sie schreiben.«
    Peabody spürte deutlich, wie das Adrenalin durch ihre
Adern toste und wie sich ihr Magen vor lauter Aufregung zusammenzog. »Zu Befehl, Madam. Danke. Ich werde Sie ganz sicher
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