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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Tagen tot. Seit vier grausig-widerlichen Tagen. Sie war direkt nach dem Mord an Pettibone bei ihm hereinspaziert und hatte ihre Tat durch eine neue Tat gekrönt.
    Der Leichnam war inzwischen fort, aber trotzdem hinge sicherlich noch eine ganze Weile der eklig-süßliche Gestank von Fäulnis und Verwesung in der Luft. Selbst nachdem die Wohnung ausgeräuchert wäre, bliebe
ein, wenn auch dünner, so doch böser, pestillenzartiger Hauch zurück.
    »Lieutenant.« Peabody trat hinter sie. »Ich habe die Disketten aus den Überwachungskameras.«
    Geistesabwesend nahm Eve sie ihrer Assistentin ab. »Ich werde Kopien für die Akte anfertigen lassen. Ich sehe mir die Dinger noch heute Abend an, aber ich glaube nicht, dass irgendetwas Überraschendes darauf zu entdecken ist.«
    Sie kam an dem Tag nach Pettibones Ermordung her. Hatte eine schicke, neue Frisur, wirkte engergiegeladen und geradezu erschreckend gut gelaunt. Er hat sie hereingelassen. Vielleicht könnten sie ja weitere Geschäfte miteinander machen. Sie hat ihm von dem Mord erzählt. Wem könnte sie besser von der Tat erzählen als dem Mann, bei dem sie die Waffe dafür erstanden hatte, einem Mann, der nicht mehr leben würde, wenn sie seine Wohnung wieder verließ? Sie fand es sicher amüsant, ihm davon zu erzählen. Und dann hat sie ihn verführt.
    Sie ging ins Schlafzimmer hinüber und sah sich dort noch einmal um. Das Bettzeug war längst im Labor, doch hatte Eve bereits mit ihrem kleinen Elektronenmikroskop Samenspuren auf dem Bettlaken entdeckt. »Das war bestimmt nicht schwer. Nach dem Motto: Ich bin völlig überdreht. All die Jahre im Gefängnis, all die Jahre fürchterlicher Einsamkeit. Ich brauche jemanden, der mich berührt. Sie sind der Einzige, auf den ich mich einlassen kann, der Einzige, der weiß, was ich im Augenblick empfinde.«
    »Das hat er bestimmt«, murmelte Peabody erbost. »Er hat es wahrscheinlich wirklich besser als jeder andere gewusst.«

    »Sicher haben ihre Augen vor Aufregung geglänzt. Er ist alt genug, um ihr Großvater zu sein, und dort steht sie - jung und wunderschön, mit einem festen, seidig glatten Leib. Er hat eine Vorliebe für junge Mädchen. Sogar noch jünger als sie, aber sie ist gerade da und sie lässt ihn alles machen, was er machen will, lässt ihm dazu alle erdenkliche Zeit. Es spielt für sie nicht die geringste Rolle. Er ist bereits tot. Sie ist in Gedanken schon bei ihrem nächsten Opfer, während sie sich stöhnend unter ihm windet und so tut, als ob sie kommt. Anschließend wird sie ihm schmeicheln. Es war einfach wunderbar. Regelrecht erstaunlich. Sie kennt den Text genau, weiß, wie sie es formulieren muss, damit er das Gefühl hat, ein Gott im Bett zu sein. Schließlich hat sie sich auch mit ihm wahrscheinlich eingehend befasst.«
    Damit kehrte Eve ins Wohnzimmer zurück. »Sie weiß, dass er gerne Brandy trinkt. Also hat sie das Gift in die Flasche gekippt, als er unter der Dusche stand oder als er kurz pinkeln war. Das geht schließlich schnell. Es ist egal, ob er das Zeug sofort oder erst später trinkt, aber es wäre schöner, wenn er sich sofort ein Gläschen zu Gemüte führen würde, denn dann könnte sie zusehen, wie er stirbt. Deshalb lockt sie ihn zu sich auf das Sofa und erzählt ihm ausführlich von ihrem nächsten Opfer, wer es sein wird und wie sie es um die Ecke bringen wird. Bittet um ein Schlücken Wein. Fragt, ob sie noch etwas bleiben kann. Weil es einfach wunderbar ist, jemanden zu haben, mit dem sie reden kann und die Einsamkeit für kurze Zeit vergessen.«
    Er schenkt ihr ein Glas Wein und sich selber einen Brandy ein. Es ist sein Wein und sein Brandy. Deshalb macht er sich keine Gedanken. Wahrscheinlich hebt sie,
während sie fröhlich plaudert, ihr Glas als Erste an den Mund. Lächelnd trinkt auch er, durch und durch befriedigt, einen Schluck aus seinem Glas, während er sich fragt, ob er es vielleicht schaffen wird, ihn noch mal hochzukriegen, bevor sie ihn wieder verlässt. Als er das Gift spürt, ist es bereits zu spät. Er ist schockiert, entsetzt. Nicht er. Das kann nicht sein. Aber dann sieht er es ihrer Miene an. Sie lässt ihn absichtlich ihre kalte Freude sehen. Dann kämmt sie sich, verlässt die Wohnung, zieht die Tür hinter sich zu, trifft im Korridor die Nachbarin und erzählt ihr fröhlich: » Onkel Eli fliegt mit mir für ein paar Wochen zu meinen Eltern, ist das nicht wunderbar?«
    »Und dann geht sie einfach aus dem Haus«, beendete Peabody ihren

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