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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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egal. Sie stieß gegen den Tisch und hörte, wie die Gläser und das Geschirr klirrten.
    „Du hast kein Recht, hier zu sein”, flüsterte sie.
    „Abbie, wir müssen miteinander reden …”
    Wir ruhig seine Stimme im Gegensatz zu ihrer klang! Abbie registrierte zwar alle Einzelheiten, empfand jedoch nichts dabei. Sie hatte davon gehört, daß manche Menschen Panikattacken bekamen, aber ihr war nie klargewesen, was das bedeutete. Plötzlich wußte sie es.
    „Komm mir nicht zu nahe. Ich hasse dich”, hörte sie sich sagen, als sie sich an Steve vorbeidrängte, um zur Tür zu gehen. Es war allerdings kein Haß, der ihr Herz so schnell klopfen und sie so stark zittern ließ. Noch nie zuvor hatte sie solche Angst gehabt.
    Als sie ins Foyer stürzte, sah sie Dennis auf sich zukommen. Er betrachtete sie besorgt.
    „Abbie, was ist los?” fragte er und streckte die Hand aus, um sie zu stützen.
    Abbie achtete nicht darauf. „Ich … Mir ist nicht gut. Ich muß nach Hause … Ich …”
    „Komm, ich fahre dich. Warte hier, dann hole ich meinen Wagen …”
    „Nein”, widersprach sie scharf. „Nein, bitte … Sobald ich zu Hause bin, wird es mir wieder bessergehen. Ich möchte allein sein”, fuhr sie mit bebender Stimme fort. „Tut mir leid, Dennis …”
    Unfähig, noch mehr zu sagen, wandte sie sich ab und eilte zum Ausgang.
    Ihr Wagen stand auf dem Parkplatz, aber in ihrer Verfassung war sie nicht in der Lage zu fahren. Zum Glück war es noch hell genug, daß sie den Weg über die Felder nehmen konnte. Er mündete auf die Straße, in der ihr Cottage stand.
    Früher hatten Landarbeiter darin gewohnt, und es gab noch eines, das genauso aussah. Ihre Freunde hatten sie für verrückt erklärt, als sie es gekauft hatte, denn es lag ein wenig außerhalb und war in einem desolaten Zustand gewesen. Mittlerweile beneideten alle sie darum. Es hatte einen großen Garten, in den sie viel Zeit und Arbeit investiert hatte, und im Lauf der Jahre hatte sie einige Male angebaut, so zum Beispiel einen schönen Wintergarten im vergangenen Sommer.
    Abbies Herz raste, als sie den Weg entlangeilte. Ab und zu warf sie einen Blick zurück über die Schulter, aus Angst, Steve könnte ihr gefolgt sein.
    Was machte er hier? Und was wollte er? Wie lange hatte er schon dagesessen und sie beobachtet? Es gab hier nichts für ihn. Nichts … und niemand.
    Niemand außer …
    Sie blieb stehen.
    „Ich glaube, ich habe Daddy heute gesehen”, hatte Cathy gesagt. Abbie hörte es förmlich und sah den Gesichtsausdruck ihrer Tochter vor sich.
    „Nein”, flüsterte sie. „Nein. Sie ist meine Tochter … Du hast sie damals nicht gewollt. Sie ist meine Tochter …”
    Als sie kurz darauf die Hintertür öffnete und die Küche betrat, klingelte das Telefon, doch sie nahm nicht ab. Vielleicht war es Steve? Aber warum hätte er sie anrufen sollen? Er ist sicher nicht meinetwegen oder Cathys wegen zurückgekommen, sagte sie sich, um sich zu beruhigen. Es war lediglich ein unglücklicher Zufall. Wahrscheinlich hatte ihre Begegnung ihn genauso schockiert wie sie.
    Allerdings hatte er alles andere als schockiert gewirkt. Er hatte ausgesehen … Abbie schloß die Augen, um die Erinnerung daran zu verdrängen, wie er sie betrachtet hatte.
    Was mochte er gedacht haben? Schließlich war sie jetzt eine Frau und kein junges Mädchen mehr. Ob er sich gefragt hatte, wie er sie je hatte begehren können? Erinnerte er sich überhaupt daran, daß er sie einmal begehrt hatte, oder hatte es seitdem so viele Frauen in seinem Leben gegeben, daß er gar nicht mehr wußte, wie es gewesen war, sie in den Armen zu halten, zu berühren …?
    „Nein”, brachte sie gequält hervor und klammerte sich an den Tresen. Krampfhaft versuchte sie, die Erinnerungen und den Schmerz zu unterdrücken.
    Es war Jahre her, seit sie das letztemal darüber nachgedacht hatte, wie es gewesen war, Steve zu begehren und von ihm begehrt zu werden. Und dennoch hatte sie diese Gefühle nun innerhalb weniger Stunden zweimal durchlebt. Und beide Male waren sie so intensiv gewesen, daß sie machtlos dagegen war.
    Verzweifelt fragte sie sich, warum sie sich plötzlich so deutlich an alles erinnerte, und zwar nicht nur an seine Küsse, sondern auch an seinen Duft, an seinen Geschmack, daran, wie seine rauhe Wange sich unter ihren Fingerspitzen angefühlt hatte, daran, wie …
    Das Atmen fiel ihr schwer, und ihre Augen brannten. Als Abbie sie rieb, stellte sie entsetzt fest, daß sie weinte.
    Was war

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