Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
Mann geschlafen.”
    Als sie Fran wieder ansah, stellte sie fest, daß diese verblüfft war.
    „Was hast du denn gedacht?” fuhr Abbie spöttisch fort. „Daß ich heimlich ein ausschweifendes Leben geführt habe?” Sie schüttelte den Kopf. „Mir war Sex nie so wichtig, daß ich um jeden Preis mit einem Mann ins Bett wollte, wenn mich im Grunde nichts mit ihm verband. Und seit meiner Trennung von Steve …
    Das Leben ist nicht fair zu uns Frauen, stimmt’s? Theoretisch haben wir die Freiheit, unsere sexuellen Gelüste zu befriedigen, ohne ungewollt schwanger zu werden und ohne uns in finanzielle Abhängigkeit von einem Mann begeben zu müssen. Aber in neun von zehn Fällen machen unsere Gefühle uns einen Strich durch die Rechnung.”
    „Versuch, nicht zu hart mit Stuart und Cathy ins Gericht zu gehen”, warnte Fran sie leise. „Ich bin sicher, daß Stuart in der besten Absicht gehandelt hat. Er ist jung und bis über beide Ohren verliebt. Und für ihn ist es das wichtigste, Cathy glücklich zu machen …”
    „Cathy glücklich zu machen oder seine Mutter zufriedenzustellen, die sich in alles einmischen muß?” warf Abbie resigniert ein. „Oh, tut mir leid.” Sie schloß die Augen und fuhr sich über den verspannten Nacken. „Ich weiß wirklich nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist, Fran. Aber seit Cathy und Stuart sich verlobt haben, fühle ich mich, als …”
    „Als würdest du Cathy verlieren?” ergänzte Fran sanft.
    Abbie errötete und wandte den Blick ab. Schließlich gestand sie schroff: „Ich weiß, es ist lächerlich, daß ich eifersüchtig bin, weil meine Tochter sich verliebt hat und es jemand in ihrem Leben gibt, der ihr wichtiger ist als ich. Ich sage mir ja auch ständig, daß ich übertrieben reagiere und Cathy schon von zu Hause ausgezogen war, bevor sie Stuart kennengelernt hat, und daß es ganz normal ist, wenn Stuarts Mutter bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen will. Und trotzdem bin ich in meinem tiefsten Inneren verletzt und fühle mich einsam … und ausgeschlossen … überflüssig …
    Nicht nur, weil Cathy mich anscheinend nicht mehr braucht, sondern weil ich offenbar zu einer Belastung für sie geworden bin, als würde ich ihrem neuen Leben im Weg stehen. Und Stuarts Familie kann ihr viel mehr geben als ich, Fran. Immer wenn ich Stuarts Mutter treffe, habe ich den Eindruck, daß sie sich mir überlegen fühlt und mich insgeheim bemitleidet. Und da Stuart sie bewundert, tut Cathy es auch …”
    „Cathy liebt dich”, unterbrach Fran sie ruhig. „Und meiner Meinung nach fühlt Stuarts Mutter sich dir eher unterlegen, weil sie dich bewundert, Abbie. In ihrer Familie hat sie die traditionelle Rolle der Hausfrau und Mutter übernommen, aber sie mußte sich nie beweisen, so wie du es getan hast. Es ist allgemein bekannt, daß sie und ihr Mann aus wohlhabenden Familien kommen. Sie hat nie finanzielle Sorgen gehabt, und daß sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen muß, stand nie zur Debatte. Und was ihr Familienleben betrifft.
    Wie du ja weißt, sind wir beide im selben Ausschuß. Sie ist die Vorsitzende, und ich gehöre zum Fußvolk, aber mir ist zu Ohren gekommen, daß es Zeiten gegeben hat, in denen ihre älteste Tochter gegen ihr gluckenhaftes Verhalten aufbegehrt hat. Allein daß sie vorgeschlagen hat, die Planung für die Hochzeit zu übernehmen, ist für mich ein Beweis für mangelndes Taktgefühl. Allerdings ist es nicht Stuarts Mutter, die dir soviel Kopfzerbrechen bereitet, oder?”
    „Nein”, gestand Abbie. „Es ist Cathy. Ich habe den Eindruck, daß sie sich völlig verändert hat, seit sie in Stuart verliebt ist …”
    „Sie wird erwachsen, Abbie. Das bedeutet, daß sie sich von dir abnabelt und ihre Identität findet. Du vergißt manchmal, daß die Rolle, die du ihr vorgelebt hast, eine ziemlich große Herausforderung für sie darstellt.”
    „Ich habe das doch nur getan, weil ich es mußte”, protestierte Abbie. „Wenn ich die Wahl gehabt hätte, wäre ich viel lieber zu Hause geblieben und in meiner Mutterrolle aufgegangen, hätte eine große Familie gegründet und Cathy Brüder und Schwestern geschenkt … einen Vater”, fügte sie gequält hinzu.
    „Du bist eine gute Mutter”, versicherte Fran. „Du hast so hart gearbeitet, um deine Firma aufzubauen, Abbie. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als du drei Teilzeitjobs hattest, um den Lebensunterhalt für euch beide bestreiten zu können. Trotzdem hast du immer noch Zeit für

Weitere Kostenlose Bücher