Einmal gebissen, total hingerissen
ihr wisst, finden sich in meinem Blog tonnenweise wichtige Infos über den Prozess. Aber nein! Sie hatte Besseres zu tun. Wie zum Beispiel, sich um ihr Schulballdate mit Jack Wilder zu kümmern.
Ich schlucke hörbar. Zeit für eine Erklärung.
»Es ist kein Witz. Dein Schauspiellehrer, Mr Teifert, ist in Wirklichkeit der Vizepräsident von Slayer Inc. Und er hat mich als die nächste Jägerin vorgesehen.« Ich lehne mich auf meinem Sitz zurück, schlage das linke Bein über das rechte und genieße ein bisschen den schockierten Ausdruck auf den Gesichtern von allen. Vor allem auf Jareths Gesicht.
Heh. Ich wette, er wünscht jetzt, er hätte sich mich nicht zum Feind gemacht. Jetzt, da er weiß, wie gefährlich ich sein kann. Ein falscher Schritt und BAM! Ein Pfahl für dich!
»Warum sollte er ausgerechnet dich aussuchen?«, fragt
Sunny, die als Este ihre Stimme wiederfindet.
Ich zucke die Achseln. »Keine Ahnung. Er hat rumgelabert, dass es mein Schicksal sei oder irgendetwas.«
»Kannst du nicht einfach ablehnen?«
»Das ist das Fiese daran«, gestehe ich. »Er behauptet, er hätte irgendeinen Nanovirus in meinen Blutkreislauf gegeben, der aktiviert wird, wenn ich mich weigere, meinen Jägerpflichten nachzukommen. Ich weiß nicht, ob es wahr ist oder nicht, aber ich will keine Risiken eingehen, verstehst du?«
»Nano was?«, fragt Sunny und rümpft ihre
sommersprossige Nase. »Das ist verrückt. Er zieht dich auf.
Vielleicht hat er uns reden hören und ...«
»Ich fürchte, dem ist nicht so, Sunny«, sagt Magnus und beugt sich vor, um ihr eine schlanke weiße Hand auf das Knie zu legen. Meine jungfräuliche Zwillingsschwester windet sich in ein wenig unter seiner Berührung. Sie
begehrt ihn, das kann ich spüren, aber sie verteidigt jeden Zentimeter. Ich frage mich, wie lange Maggy brauchen wird, um zum ersten Homerun zu kommen. »Das ist Slayer Inc.s typische Methode. Sie haben Agenten in jedem
größeren Krankenhaus, die Säuglinge auf der
Entbindungsstation markieren, die sie als potenzielle Jäger erachten.«
Auweia. Dann ist diese Nanosache also wahrscheinlich
wahr. Klasse. Ich hatte so gehofft, dass Magnus das Ganze mit einem Lachen abtun und mir erzählen würde, dass Slayer Inc. nicht wirklich etwas gegen mich in der Hand habe. Pech gehabt.
»Aber Rayne darf keine Vampire töten!«, wirft Sunny ein.
»Ich meine, sie will selbst einer werden! Und . . . und was, wenn sie dich töten muss?« Meine Zwillingsschwester sieht an diesem Punkt so aus, als sei sie den Tränen nahe. Sie hatte vor einiger Zeit einen Zusammenstoß mit Bertha, der alten Jägerin, und das hat sie für ihr Leben gezeichnet.
»Du weißt, dass du beim Leseverständnistest der
Aufnahmeprüfung für die medizinische Fakultät lausig
abschneiden wirst?«, frage ich. »Du hast meinen
Blogeintrag offensichtlich nur überflogen.«
»Hm, tut mir leid. Meine Zwillingsschwester verkündet der Welt, dass sie die nächste Buffy ist. Und da soll ich meine Zeit darauf verwenden, zwischen den Zeilen zu lesen?«
»Hör mal zu, Sun«, versichere ich ihr und versuche, nett zu sein. »Sie wollen von mir nur, dass ich die bösen Vampire töte.Nicht diejenigen, die friedlich mit der Menschheit koexistieren. Zum Beispiel Magnus hier. Er ist einer von den guten. Also würde ich nie gebeten werden, ihn zu töten.«
»Oh.« Sunny rümpft die Nase und runzelt dabei immer
noch verwirrt die Stirn. »Hm das ist gut, schätze ich.« Sie blickt zu Magnus hinüber. Er lächelt sie an und streicht ihr eine Haarsträhne aus den Augen, dann küsst er sie sanft.
Bäh. Genug öffentliche Bekundung von Gefühlen. Ich
werfe einen verstohlenen Blick zu Magnus hinüber. Er
schaut aus dem Fenster und zieht wieder die Grübelmasche ab.
»Ähm, wie dem auch sei«, sage ich und räuspere mich. »Sie haben mich gebeten, undercover in die Blood Bar zu gehen.
Ich soll diesem bösen Vampir namens Maverick
nachspionieren. Er führt anscheinend nichts Gutes im
Schilde. Er will Magnus irgendwie beiseitedrängen. Also kämpfe ich eigentlich für die Sache.«
»Nun, das ist nicht notwendig«, schaltet Jareth sich in das Gespräch ein und wendet sich vom Fenster ab. »Ich habe 'die Sache', wie du es nennst, absolut unter Kontrolle. Und bestimmt brauche ich keine Unterstützung von jemandem, der im Dienst von Slayer Inc. steht.«
Oh, klar. Natürlich braucht er die nicht. Schließlich hat er seine Sache heute Abend ausgesprochen gut gemacht, als er praktisch
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