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Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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ist dunkel und
    verführerisch und ich bin bereits im Himmel.
    Jareth greift nach meiner Hand und zusammen fädeln wir
    uns durch die Menge verschwitzter, aufgegothter Tänzer, bis wir in der Mitte des Raums angelangt sind. Dann zieht er mich an sich und zusammen beginnen wir, uns im Rhythmus der Musik zu wiegen.
    Zuerst denke ich: Gefahr, Gefahr!, und dass ich nicht hier sein sollte. Mit ihm. Mich nicht immer mehr auf einen Typ einlassen sollte, der nichts mehr als Freundschaft von mir will. Aber die Musik packt mich und meine Vorbehalte schmelzen dahin. Ich bin hier. Ich bin in seinen Armen. Da kann ich die Dinge genauso gut einfach akzeptieren. Sie als das nehmen, was sie sind und den Augenblick genießen.
    Wer weiß, wann sich eine solche Wonne das nächste Mal
    bietet.
    Während wir tanzen, wirken meine Probleme immer
    belangloser. Was macht es, wenn mein Dad nicht zu
    meinem Geburtstag aufgetaucht ist? Es ist ja nicht so, als wäre er Stammgast bei irgendwelchen anderen Familienereignissen. Wir sind während der letzten vier
    Jahre ganz gut ohne ihn zurechtgekommen und wir werden
    auch während der nächsten vier Jahre gut ohne ihn
    zurechtkommen. Und was soll's, wenn Mike Stevens ein
    riesiger, eingebildeter Pimmel ist? Die Highschool-Jahre werden die beste Zeit seines Lebens sein. Schon bald wird er mit fünf Kids festsitzen, einem Job, von dem er Magengeschwüre kriegt, und einer Frau, die ihn nicht
    versteht.
    Nichts von alledem ist auf lange Sicht wichtig. Nur der Beat. Die elementaren Klänge, die etwas Primitives in mir an die Oberfläche bringen. In genau diesem Moment gibt es keine Vergangenheit. Keine Zukunft. Nur die Arme eines Vampirs, die mich umfangen halten, seinen heißen Körper auf meinen gedrückt. Himmlisch.
    Auch Jareth scheint sich in dieser Erfahrung zu verlieren.
    Mit geschlossenen Augen wiegt er sich mit mir in der
    Musik. Ich betrachte sein Gesicht, während die vielfarbigen Lichter darüber hinwegtanzen und abwechselnd Schatten und Licht schaffen. Ich schaffe mich noch einmal, was er verbirgt. Welcher Aufruhr, welcher Schmerz liegt unter seiner gelassenen äußeren Fassade? Was hat ihn so wütend gemacht? Was hat ihn mir so ähnlich gemacht?
    Denn er ist mir ähnlich, das begreife ich. Er verbirgt seine Qual, versteckt seinen Schmerz, bis er nicht mehr kann, und dann explodiert dieser Schmerz und Jareth kommt als eine unangenehme, wütende Person rüber. Aber er ist nicht wirklich so. Nicht in seinem Innern.
    Die Bässe werden langsamer und unser Tanz ebenfalls.
    Jareth öffnet die Augen, mandelförmige Smaragde, die im Dunkeln praktisch leuchten. Ich weiß, ich rede immer wieder von ihnen, aber ich habe einfach noch nie zuvor so schöne Augen gesehen und ich bin mir sicher, ich werde auch nie wieder solche Augen sehen. Er beugt sich vor und streicht eine Haarsträhne von meiner verschwitzten Stirn.
    »Wie fühlst du dich?«, fragt er. Und die Art, wie er das sagt, weckt in mir den Glauben, dass ihn die Antwort wirklich interessiert.
    »Besser«, sage ich lächelnd. »Genau genommen viel
    besser.«
    »Manchmal ist es gut zu reden«, erwidert er. »Aber bei
    anderen Gelegenheiten ist es ratsamer, einfach das Denken abzuschütteln.«
    Ich nicke, erstaunt darüber, dass seine Überlegungen
    parallel zu meinen verlaufen. Er ist wirklich in so vieler Hinsicht der perfekte Mann.
    Verdammt. Ich kann mich genauso gut den Tatsachen
    stellen. Ich bin verliebt. Und es gibt nichts, was ich dagegen unternehmen kann.

26
    Dienstag, 12. Juni, 22.00 Uhr
    Wir parken einige Häuser von der Blood Bar entfernt und gehen getrennt hinein. Jareth nimmt den Dienstboteneingang und ich gehe durch die Vordertür.
    »Hey, Shaniqua«, begrüßt Francis mich lächelnd, als ich näher komme. »Ich dachte, ich wäre dich endlich los.«
    »So leicht kannst du mich nicht verschrecken, Frannie«, gebe ich meinerseits mit einem Grinsen zurück.
    »Was ein Glück für mich ist, sonst würde ich all dieses witzige Geplänkel versäumen.«
    »Habe ich dir nicht gesagt, dass du mich ins Herz schließen würdest? Du solltest immer auf mich hören. Immer.«
    »Hey. Das tue ich. Verflixt, Mädchen, wenn du mir sagen würdest, ich soll springen, würde ich nur fragen, wie hoch.«
    Wir lachen einen Moment lang. Dann wende ich mich
    ernsteren Angelegenheiten zu. »Also.« Ich senke die
    Stimme. »Hast du deine Blutsgefährtin gefunden?«
    Sein Lächeln macht einem besorgten Gesichtsausdruck
    Platz. »Ja«, sagt er und steckt die

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