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Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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sich auf mich gestürzt, nachdem er den Raum in einer Nanosekunde durchquert hat, so schnell, dass meine Augen ihm nicht folgen können. Er drückt seinen Körper auf meinen und ich rümpfe die Nase angesichts seines sauren Atems. (Vielleicht hatte der Film ja DOCH recht und widerlicher Mundgeruch ist tatsächlich ein Zeichen für einen Vampir.) Er drückt meinen Kopf zur Seite, entblößt meinen Hals und beugt sich vor, dann gräbt er seine Reißzähne in meine
    empfindliche Haut.
    Ich schreie gequält auf, als der Schmerz wie ein Blitz durch meine Adern schießt. Er brennt mit einem unlöschbaren Feuer. Ich habe noch nie etwas Derartiges gespürt. Ich
    knirsche mit den Zähnen und versuche verzweifelt, mich an Jareths Biss zu erinnern - an die Süße, die Ekstase -, aber alles, was ich jetzt spüren kann, ist die sengende Hitze, als koche mein Blut. Ich schlucke und versuche mit aller Kraft, nicht zu weinen. Er soll nicht sehen, dass er gewonnen hat.
    Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass er das bereits weiß.
    Zumindest dauert es nicht lange. Er zieht die Reißzähne aus mir heraus und ich kann spüren, wie mir warmes Blut den Hals hinunterrinnt. Es quillt aus der Wunde und meine Hände sind gefesselt, daher kann ich nicht darauf drücken, um die Blutung zu stillen. Einen Moment lang frage ich mich, ob ich verbluten werde.
    Maverick leckt sich über die rot befleckten Lippen. »Ich habe mich immer gefragt, wie eine Jägerin schmecken mag.
    Erheblich süßer als ich erwartet hatte.« Er zieht ein
    Glasfläschchen aus seiner Tasche und schraubt den
    Pipettenverschluss ab. Dann zieht er eine kleine Menge von der Flüssigkeit in das Pipettenröhrchen und kommt zu mir zurück.
    Als mir klar wird, was er vorhat, versuche ich, mich zu wehren, meinen Hals so unerreichbar wie möglich zu machen. Aber da ich angekettet bin, habe ich nicht viel Spielraum. Er schafft es, den Inhalt der Pipette in meine klaffende Halswunde zu leeren. »So«, sagt er und tritt zurück. »Das war doch gar nicht so schwer, oder?«
    »Was haben Sie getan?«, frage ich mit
    zusammengebissenen Zähnen.
    »Hm, für eine Jägerin bist du nicht besonders helle«,
    bemerkt er. »Du bist natürlich mit dem Virus infiziert
    worden. In drei Tagen wirst du sterben.« Er klopft mir auf die Schulter. »Und nein, es gibt kein magisches Gegenmittel, wie man es immer in den Filmen sieht.«
    Mir ist plötzlich kalt und mein Herz hämmert gegen meinen Brustkorb, während die wahre Bedeutung seiner Worte in mein Bewusstsein dringt. Oh, mein Gott. Ich werde sterben.
    In drei Tagen werde ich tot sein. Ich werde es nicht bis zu meinem Achtzehnten schaffen. Ich werde niemals meinen Highschool-Abschluss schaffen. Ich werde meine Mutter,
    meine Schwester oder Spider nie wiedersehen. Ich werde
    Jareth nie wiedersehen.
    »Aber keine Bange, Schätzchen«, sagt Maverick »Ich
    werde dich während deiner letzten Tage nicht hier
    angekettet sitzen lassen. Du bist frei und kannst gehen.« Er gibt den beiden Wachposten, die an der Tür stehen, ein Zeichen. »Wachen, bindet sie los«, sagt er. »Und begleitet sie hinaus.«
    Hm, das ist zumindest etwas. Schätze ich. Ich kann
    Lebewohl sagen. Kann meine Mutter und meine Schwester
    noch einmal umarmen. Ich frage mich, ob mein Sterben für Dad Motiv genug sein würde, um auf einen Besuch vorbeizukommen. Ich nehme an, wenn es nicht mit dem
    Baseballplan von Stiefkind Nummer zwei kollidiert, habe ich vielleicht eine Chance.
    Wieder drohen die Tränen zu fließen und ich beiße fest auf meine Unterlippe, damit sie nicht zittert. Ich muss stark bleiben. Er soll denken, ich sei furchtlos. Ich will ihm nicht die Macht geben, mich schwach zu sehen.
    Die Wachen lösen meine Arme aus ihren Fesseln und ich
    stehe dankbar von dem Stuhl auf. Maverick grinst immer
    noch wie ein Wahnsinniger, hochzufrieden mit sich selbst.
    »Sie werden mich zum Herrn des Zirkels krönen«, kräht er.
    »Wenn sie erfahren, dass ich derjenige war, der die Jägerin bezwungen hat.«
    Ich starre ihn an und weiß plötzlich ganz genau, was ich tun muss. Er unterschätzt mich. Unterschätzt meine Position.
    Ich bin nicht irgendein greinendes Mädchen, das
    stillschweigend in die Nacht hinausgehen und seine
    Wunden lecken wird. Ich bin die Jägerin. Die Auserwählte einer ganzen Generation, auserwählt dazu, böse Vampire zu töten. Ich habe ein Schicksal. Und es wird Zeit, es zu erfüllen.
    Ich schließe einen Moment lang die Augen und suche nach der Kraft, die ich

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