Einmal Playboy, immer Playboy?
gut, dann sehe ich mich auch nach anderen Farben um“, versprach Cat. Das hieß ja nicht, dass sie ein andersfarbiges Kleid kaufen musste.
„Prima, dann rufe ich dich heute Abend an, um zu hören, was du gefunden hast.“
„Wahrscheinlich habe ich heute Nachmittag keine Zeit zum Shoppen, Adam.“
„Wieso nicht?“
„Weil Gran noch operiert wird.“
„Ach so, natürlich. Halt mich auf alle Fälle auf dem Laufenden. Ich habe jetzt eine Besprechung und muss Schluss machen. Bis später, Cat. Ich liebe dich.“
„Ich dich auch“, antwortete sie, aber Adam hatte das Gespräch bereits beendet.
Sie holte sich einen Kaffee aus dem Automaten im Eingangsbereich und rührte geistesabwesend im Becher, während sie weiter auf und ab ging. Jetzt machte sie sich nicht nur Sorgen um Gran, sondern auch um den Einkauf. Sie trank einen Schluck Kaffee und verzog angewidert das Gesicht. Er war viel zu stark und bitter.
„Ist sie immer noch im OP?“
Fast wäre ihr der Becher aus der Hand gefallen. Verblüfft wirbelte sie herum. Mit Harry auf der Hüfte stand Yiannis vor ihr.
„Was tust du denn hier?“
„Ich dachte, du würdest dich melden, wenn sie aus dem OP kommt. Da ich nichts von dir gehört habe, wollte ich lieber selbst sehen, wie es ihr geht. Und vor allem, wie es dir geht.“
„Mir geht es gut.“ Sehr überzeugend klang das allerdings nicht. „Ich habe mich nicht bei dir gemeldet, weil ich auch nicht weiß, was los ist. Sag mal, hattest du vorhin nicht behauptet, dass Babys hier nicht hereindürfen?“
„Das gilt nur für die Krankenzimmer. Hier darf Harry sich aufhalten. Also sind wir hier.“ Yiannis musterte sie besorgt. „Bist du sehr beunruhigt?“
Cat senkte den Blick. „Ein bisschen. Mich nervt nur diese ewige Warterei.“
„Das ist mir auch so ergangen, als mein Dad am Herzen operiert wurde.“
Davon hörte sie zum ersten Mal. Yiannis führte es aber nicht aus. „Seit wann ist sie denn schon im OP? Und wie viel Zeit ist für die Operation vorgesehen?“, erkundigte er sich stattdessen.
Sie erzählte ihm, was sie selbst wusste. Es tat gut, mit jemandem zu reden, der sich auch Sorgen um Gran machte, selbst wenn es sich dabei um Yiannis handelte. Gemeinsam durchquerten sie die Eingangshalle und kehrten ins Wartezimmer zurück. Yiannis hatte sich auch einen Becher Kaffee geholt und ihren unaufgefordert nachgefüllt. Cat war gar nicht aufgefallen, dass sie das Gebräu ausgetrunken hatte.
„Danke.“ Mit beiden Händen umfasste sie den Becher und atmete tief ein. Sie fühlte sich gleich besser und brachte sogar ein Lächeln zustande.
„Gut“, sagte Yiannis unvermittelt.
Sie sah auf. „Was ist gut?“
„Du hast heute gerade zum ersten Mal gelächelt.“ Ernst musterte er sie über den Becherrand hinweg.
Ihr wurde warm, so wie damals, als er sie oft so fürsorglich angesehen hatte.
„Ms MacLean?“
Erschrocken fuhr Cat herum. Dr. Singh war gerade im Wartezimmer aufgetaucht. Dabei hatte sie doch mit einem Anruf gerechnet. „Ja, hier bin ich“, sagte sie. „Geht es meiner Großmutter gut?“
Der Arzt nickte und machte eine Kopfbewegung in Richtung Sprechzimmer, das sich direkt neben dem großen Wartezimmer befand. „Ihr wird es bald wieder gut gehen.“
Vergeblich versuchte Cat, in seiner Miene zu lesen. Warum konnte der Mann nicht wenigstens lächeln?
„Wenn Sie und Ihr Mann mir bitte folgen würden“, bat Dr. Singh höflich. „Dann werde ich Ihnen alles erklären.“
Ihr Mann?
Eigentlich hatte sie erwartet, dass Yiannis diesen Irrtum sofort richtigstellte, doch er fragte lediglich: „Möchtest du allein hineingehen? Harry und ich warten hier.“
„Nein.“ Sie war schon den ganzen Morgen allein gewesen. Es fühlte sich gut an, ihren Mann an ihrer Seite zu wissen. Und solange Yiannis und sie die Wahrheit wussten, konnte es dem Arzt doch egal sein, dass sie gar nicht verheiratet waren, oder?
Dr. Singh führte sie in eins der kleinen Sprechzimmer und wartete höflich, bis Cat sich gesetzt hatte, bevor auch er Platz nahm. Yiannis stand hinter ihrem Stuhl und lenkte Harry ab, während der Arzt sich über die vor ihm ausgebreiteten Befunde beugte.
„Ihrer Großmutter geht es sehr gut. Wir haben sie in den Aufwachraum gebracht. Dort wird sie auch noch eine Weile bleiben. Aufgrund ihres Alters ist besondere Achtsamkeit erforderlich. Sie können dann zu ihr, wenn sie wieder in ihrem Zimmer ist. Das Baby darf allerdings nicht mit“, fügte er bedauernd hinzu.
„Das ist
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