Einmal Playboy, immer Playboy?
scharfen Vorderzähnen zu entkommen.
Schmatzend bearbeitete das Baby den Finger mit dem Kiefer.
„Er zahnt.“ Strahlend sah Yiannis auf. „Das ist es!“ Wie dumm, dass er nicht schon gestern darauf gekommen war! Dadurch hätte er Harry und sich einiges erspart.
„Sag mal, hat Maggie irgendwo eine Flasche Cognac?“
„Du willst doch wohl jetzt keinen Alkohol trinken!“ Cat musterte ihn empört.
„Ich nicht. Aber er.“ Er neigte den Kopf und küsste den Kleinen flüchtig aufs feuchte Haar. Harry weinte nicht mehr, sondern bearbeitete weiter seinen Finger.
„Du kannst ihm doch keinen Cognac geben.“ Sie sah ihn an, als hätte er jetzt völlig den Verstand verloren.
„Er soll ihn ja nicht trinken. Meine Mutter hat zahnenden Babys das Zahnfleisch mit Cognac eingerieben. Das betäubt den Schmerz.“
Ganz überzeugt war Cat noch nicht. „Wenn Misty das erfährt, zeigt sie dich wegen Kindesmissbrauchs an.“
„Vorher zeigen wir sie wegen Vernachlässigung und Verletzung der Aufsichtspflicht an“, konterte Yiannis. „Wer hat ihn denn hier abgegeben und ist nach Deutschland geflogen?“
„Sie hat ihn in Grans Obhut geben“, gab sie zu bedenken.
„Und Maggie hat ihn meiner und deiner Obhut überlassen. Gibt es hier nun irgendwo Cognac oder nicht?“
„Nein. Aber warte mal! In der Küche habe ich doch irgendwo eine Flasche gesehen.“ Sie eilte in die Küche, öffnete einen Hängeschrank und kehrte mit einer kleinen dunkelbraunen Flasche zurück.
„Was ist das?“
„Vanilleextrakt. Großmutters Allheilmittel. Hoffentlich hilft es.“ Sie schraubte schon den Verschluss auf.
Vermutlich wirkt das Zeug genauso wie Mas Cognac, dachte Yiannis. „Schüttest du bitte etwas davon in eine kleine Schüssel?“
Cat kam seiner Bitte nach, und er tauchte eine Fingerspitze hinein und rieb behutsam Harrys wundes Zahnfleisch damit ein.
Das Baby machte große Augen, schluchzte einmal auf und mahlte weiter auf seinem Finger.
„Besser?“, erkundigte Yiannis sich leise.
Schniefend schmiegte der Kleine sich an seine Brust und barg den Kopf an seiner Schulter.
„Jetzt nehme ich ihn wieder“, bot Cat an.
Doch Yiannis lehnte ab. Cat mit dem Baby im Arm – das war einfach zu viel für ihn. Langsam ging er mit Harry im Wohnzimmer hin und her, bis der Kleine eingeschlafen war.
„Er schläft“, flüsterte sie.
Trotzdem ging Yiannis weiter auf und ab. Er wollte noch nicht nach Hause.
„Er ist fest eingeschlafen“, wisperte Cat schließlich.
„Sieht so aus“, meinte er unwirsch.
„Vielen Dank, Yiannis. Ich bin wirklich sehr erleichtert.“
„Es war doch deine Idee, Cat.“
„Ja, aber Cognac hätte sicher auch geholfen. Allerdings raten die Ärzte davon ab. Und wenn Misty davon erfahren würde …“
„Wird sie aber nicht. Sie ist nicht hier. Außerdem hat sie überhaupt keinen Grund, sich zu beschweren.“
„Sie wird es trotzdem tun, weil ich dafür verantwortlich bin.“
„Ihr scheint ja beste Freundinnen zu sein“, meinte Yiannis ironisch.
„Misty hatte schon immer etwas gegen mich. Es hat ihr nicht gepasst, dass ich plötzlich bei Gran und Walter wohnte. Dabei hatte sie noch ihre Eltern, wohingegen ich meine verloren hatte. Aber das spielte keine Rolle. Sie war schrecklich eifersüchtig und musste immer alles haben, was ich hatte. Zum Beispiel auch d…“ Abrupt verstummte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
Interessiert zog Yiannis die Augenbrauen hoch. „Zum Beispiel auch?“
„Nicht so wichtig.“ Schnell lenkte sie vom Thema ab. „Sieh nur, wie fest er schläft.“
Doch er ließ sich nicht beirren. „Zum Beispiel auch mich?“, fragte er.
Cat wich seinem forschenden Blick aus. „Und wenn schon. Das hätte auch nichts geändert.“
„Misty hat mich nie interessiert.“ Allerdings musste er zugeben, dass Misty tatsächlich versucht hatte, bei ihm zu landen.
„Das spielt doch überhaupt keine Rolle, oder?“ Cat musterte ihn herausfordernd.
Yiannis seufzte leise. „Ich wollte dich nie verletzen.“
„Ich weiß. Du hast mir lediglich gesagt, wie es ist“, antwortete sie scharf. „Ich hab’s verstanden und akzeptiert. Das Leben geht weiter. Ich habe mich neu verliebt.“ Demonstrativ fuchtelte sie mit der linken Hand, falls er es noch immer nicht begriffen haben sollte.
Er hatte es sehr wohl verstanden.
„So, damit wäre das dann ja auch geklärt. Können wir jetzt vielleicht Harry ins Bett bringen?“
Sie sah so wütend und erschöpft aus, dass
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