Einmal Playboy, immer Playboy?
lieber, wenn du das Kleid mit aussuchen würdest.“ Insgeheim ging es ihr weniger um Adams Meinung als um seine Anwesenheit auf Balboa. Yiannis’ Kuss vergangene Nacht hatte sie aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht. Sie musste Adam an ihrer Seite haben, um sich wieder auf das zu konzentrieren, was ihr ihm Leben wirklich wichtig war.
„Du fehlst mir so sehr, Adam.“
Oder vermisste sie ihn nicht genug? Der Gedanke machte ihr Angst. Ihr Urteilsvermögen musste beeinträchtigt sein, wenn sie sich ohne Gegenwehr von Yiannis küssen ließ. Die eher flüchtigen Küsse im Krankenhaus hatten sie schon ins Wanken gebracht, aber sie waren nichts gewesen verglichen mit dem verführerischen Kuss mitten in der Nacht.
Immerhin durfte sie sich zugutehalten, dass sie diesen nicht erwidert hatte. Einen Funken Verstand besaß sie also doch noch.
Hätte sie nicht unter dem Einfluss des langen Blickes gestanden, den sie in Grans Schlafzimmer getauscht hatten, wäre es nie zu dem verhängnisvollen Kuss gekommen. Erinnerungen an die überwältigenden Liebesnächte mit Yiannis hatten sie vorübergehend schwach werden lassen, als er plötzlich so dicht vor ihr stand und sie seinen Duft einatmete. Und dann hatte sie seine Lippen auf ihren gespürt. Sie spürte sie noch immer, und ihr Herz klopfte schon wieder aufgeregt, weil sie nur kurz daran gedacht hatte.
Energisch verdrängte Cat die erregende Erinnerung und versuchte, sich auf Adams Worte zu konzentrieren.
„Loomis hat sich für Samstag mit mir zum Golfspielen verabredet. Das kann ich nicht absagen. Es ist wichtig dazuzugehören. Durch die Kontakte meines Vaters habe ich einen Fuß in die Tür bekommen. Wenn ich hart arbeite und mich an die Spielregeln halte, verbessern sich meine Aufstiegschancen immens. Das weißt du ja.“
„Ja.“ Adams Vater war ein hohes Tier im Bankwesen. Cat versuchte, sich ihren Unmut nicht anmerken zu lassen.
Trotzdem schien er Adam nicht verborgen geblieben zu sein. „Das heißt aber nur, dass ich nicht morgen gleich nach Feierabend zu dir aufbrechen kann“, fügte er nämlich hastig hinzu. „Du fehlst mir doch auch.“
„Dann kommst du aber wenigstens gleich nach dem Spiel her. Ich wette, Loomis spielt praktisch schon vor dem Frühstück.“
Adam lachte. „Ja, wir sind sehr früh verabredet, wollen aber noch gemeinsam zu Mittag essen.“
„Okay, dann eben gleich anschließend. Die Flüge nach L. A. gehen stündlich.“
„Schon möglich, aber nicht zum John Wayne Airport.“
„Stimmt.“ Cat versank in nachdenkliches Schweigen. Sie blickte aus dem Fenster von Maggies Krankenhauszimmer. Es widerstrebte ihr, Adam zu drängen. Sie hatte schon genug Druck auf ihn ausgeübt, und sie war nicht der Typ, der anderen Menschen seinen Willen aufzwang.
Doch wie sollte sie Yiannis’ Anziehungskraft widerstehen, wenn Adam sich nicht einmal die Mühe machte, sie zu unterstützen, nun, da sie ihn am meisten brauchte?
Wie lange könnte sie sich noch einreden, dass Yiannis sich überhaupt nicht geändert hatte und noch immer hinter jedem Rockzipfel her war?
Gestern Nacht hatte er jedenfalls keine Frau abgeschleppt. Sonst hätte er wohl kaum die Tür geöffnet, als sie um zwei klopfte, weil Harry sich einfach nicht beruhigen ließ.
Sie hatte kaum den Blick von ihm abwenden können, als er ihr halb nackt die Tür öffnete. Die Erinnerungen an gemeinsame Nächte hatten sie sofort wieder eingeholt und erregt.
Auch Yiannis’ Umgang mit Harry beeindruckte sie tief. So hatte sie ihn sich als Vater ihrer Kinder vorgestellt. Er war ihr Traummann – noch immer!
Aber er liebte sie nicht, sondern wollte nur seinen Spaß mit ihr. Sie wären gestern unweigerlich im Bett gelandet, wenn sie sich darauf eingelassen hätte.
Und dann? Warum musste sie immer noch in einen Mann verliebt sein, der nur an sich dachte und ihre Hoffnungen und Bedürfnisse unberücksichtigt ließ?
„Also gut“, sagte Adam nach einer – gefühlten – halben Ewigkeit. „Ich buche einen Flug für Samstagnachmittag. Hältst du es so lange ohne mich aus?“, fügte er scherzend hinzu.
„Ich versuch’s.“ Cat bemühte sich um einen humorvollen Tonfall, obwohl ihr überhaupt nicht nach Lachen zumute war.
„Wir werden uns bestimmt amüsieren“, meinte er. Offenbar gewann er der Vorstellung, sie auf Balboa zu besuchen, langsam etwas ab. „Wir suchen ein Kleid für dich aus, gehen essen. Wie wär’s mit einem Candle-Light-Dinner und …?“
„Hast du vergessen, dass
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