Einmal Playboy, immer Playboy?
mit eingewebten Metallfäden, die im Licht aufblitzten. Sehr edel, wie sie fand. Und ein perfekter Kontrast zum tiefblauen Kleid.
Adam reichte ihr eine weiße Stola. „Wie wär’s mit der?“
„Damit sehe ich ja aus wie eine Flagge.“ Missmutig legte sie die silbergraue Stola ab und gab sie der Verkäuferin.
Als er ihr auch noch Schuhe kaufen wollte, lehnte sie dankend ab. „Ich habe Schuhe. Und zwar sehr bequeme.“
„Bitte nicht diese alten Sandalen“, protestierte er.
„Nein.“ Sie wusste genau, welche Sandalen er meinte. Aber die trug sie nur zur Arbeit, weil sie ihr bequemstes Paar waren. „Ich habe sehr elegante Pumps, die zum Kleid passen.“ Sie verwendete das Wort elegant, um Adam zu beruhigen. Es funktionierte! „So, jetzt müssen wir aber los“, fügte sie hastig hinzu. „Ich wollte noch kurz mit dir zur Klinik fahren, bevor wir Harry abholen.“
Natürlich war es riskant, Adam mit zu Maggie zu nehmen. Bei Gran wusste man nie, wie sie reagierte. Aber immerhin würde sich bei dem Besuch herausstellen, ob es ratsam wäre, anzusprechen, dass Gran mit nach San Francisco kommen und zwei Wochen lang bei Adam wohnen sollte.
Aufgeregt hielt Cat den Atem an, als sie Maggies Zimmer betraten. Adam war höflich und charmant wie immer, und Gran benahm sich auch vorbildlich. Sie war wesentlich besserer Stimmung als am Vortag. Wahrscheinlich hatte sie inzwischen eingesehen, dass es vernünftig wäre, mit nach San Francisco zu kommen, und bemühte sich deshalb um ein gutes Verhältnis zu Adam. So bedankte sie sich herzlich bei ihm, weil er sich die Mühe gemacht hätte, sie zu besuchen.
Adam legte Cat einen Arm um die Schultern und sagte strahlend: „Cat hat mir versichert, wie sehr sie mich braucht, da konnte ich einfach nicht ablehnen.“
Erstaunt musterte Maggie sie. „Das hat sie gesagt?“
Er nickte lächelnd und drückte Cat kurz an sich.
Misstrauisch kniff Maggie die Augen zusammen.
„Er hat mir gefehlt“, behauptete Cat trotzig.
„Das ist verständlich. Ich dachte nur, Adam wäre zu beschäftigt, um herzukommen.“
Um vom Thema abzulenken, zog Cat den Kleidersack auf und zeigte ihrer Großmutter das Ballkleid.
Maggie bewunderte es gebührend, sah dann jedoch beunruhigt auf. „Und der Ball findet am nächsten Wochenende statt?“
„Sonnabend, um genau zu sein“, bestätigte Cat.
„Und was ist, wenn ich dich hier brauche?“, fragte Maggie leise.
Misstrauisch musterte Cat sie. So kannte sie Gran gar nicht. „Ich bin ja nicht lange fort. Außerdem kannst du nachkommen, sobald du entlassen wirst.“ Noch immer zögerte sie mit dem Vorschlag, dass Gran vorübergehend bei Adam wohnen sollte, und sagte daher nur: „Adam hilft mir, etwas Geeignetes für dich zu suchen.“
„Das wird nicht nötig sein. Ich wohne bei Yiannis.“
„Was?“ Cat war fassungslos.
„Wir haben das gestern besprochen. Er hat mir versichert, dass du Bescheid weißt“, fügte Maggie vorwurfsvoll hinzu.
„Er hat es mal kurz erwähnt, als du operiert wurdest. Ich habe das gar nicht ernst genommen.“
„Es ist sein Ernst, und ich habe sein Angebot angenommen“, erklärte Maggie.
„Ich weiß nicht.“ Cat warf Adam einen unsicheren Blick zu.
„Das ist sehr nett von ihm“, erklärte dieser. „Deine Großmutter bleibt in ihrer gewohnten Umgebung und muss sich nicht den Stress machen, nach San Francisco zu kommen. Das wäre doch eine gewaltige Umstellung für sie.“
Cat musste einsehen, dass sie auf verlorenem Posten stand, und war klug genug, das Thema vorerst fallen zu lassen. „Wir werden sehen.“
„Er ist so ein lieber Junge“, bemerkte Maggie zufrieden.
Yiannis? Wohl kaum! Und warum hat er mir verschwiegen, dass er mit Gran gesprochen hat, überlegte Cat.
„Er hat mich gestern Abend besucht und mir Blumen mitgebracht“, berichtete Maggie stolz und zeigte dabei auf den Strauß Gänseblümchen, der auf der Fensterbank in einem Marmeladenglas stand.
„Die sind ja aus deinem Garten!“, rief Cat empört.
„Der Garten gehört jetzt Yiannis“, widersprach Maggie. „Und ich habe mich sehr über diese Geste gefreut.“
Was sollte sie dazu noch sagen? Cat beugte sich hinunter und gab ihr einen Abschiedskuss. „Bis morgen, Gran.“
Maggie sah ihr einen Moment lang in die Augen, bevor sie einen flüchtigen, missbilligenden Blick auf Adam warf, der sich höflich weggedreht hatte. Oder habe ich es mir nur eingebildet, fragte Cat sich. So genau wollte sie es gar nicht wissen. Strahlend
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