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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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einen Burger«, entscheidet er und überlässt sie mir. Er rutscht wieder auf seine Seite zurück, und ich unterdrücke einen Seufzer der Erleichterung.
    »Ich auch.« Ich lege die Karte auf den Couchtisch aus dunklem Holz.
    »Okay.« Er greift zum Telefon auf dem Beistelltisch neben sich, ruft den Zimmerservice an und gibt die Bestellung durch.
    Ich drücke mich noch tiefer in meine Ecke und schlage die Beine unter. So fühle ich mich deutlich sicherer. Will legt einen Fuß aufs Knie und schaut mich an.
    »Nach dem Rennen in Monaco habe ich dich nicht mehr gesehen«, sagt er.
    »Ich weiß. Du warst schon weg, als ich vom Aufräumen in den Boxen zurückkam.«
    »Ich hatte so ein bisschen damit gerechnet, dass du mir noch mal simst.«
    Entschieden schüttel ich den Kopf. »Nicht, wenn deine Freundin dabei ist. Das hätte sie bestimmt etwas seltsam gefunden.«
    »Hm«, macht er nur und hebt die Augenbrauen.
    »Was denn?«, frage ich, verwirrt von seinem Gesichtsausdruck.
    »Ach, willst du gar nicht wissen«, wiegelt er ab.
    »Sag schon!«, fordere ich ihn auf.
    »Ach, zwischen Laura und mir läuft es im Moment nicht so richtig.«
    »Was soll das heißen?«, frage ich vorsichtig.
    »Möchtest du was trinken?« Er steht auf und geht zur Minibar, öffnet den Kühlschrank und späht hinein. Er holt eine Flasche Wasser heraus.
    »Was ist denn im Angebot?«, frage ich.
    »Wodka, Whisky, Wein …«
    »Ich nehme eine Cola.«
    Will zieht eine Dose hervor, öffnet sie und gießt den Inhalt in ein Glas. Dann reicht er es mir, lässt sich wieder aufs Sofa sinken und trinkt das Wasser direkt aus der Flasche.
    »Was wolltest du sagen wegen deiner Freundin?«, liefere ich ihm das Stichwort. Ich nehme eines der blassgelben Zierkissen und drücke es mir vor die Brust.
    Will stellt die Flasche auf dem Tisch ab.
    »Im Moment läuft es nicht so richtig?«
    »Ja. Weißt du, sie kommt nicht oft zu den Rennen.« Er kratzt sich am Knie. »Deshalb bin ich es nicht gewöhnt, sie dabeizuhaben.«
    Aha. Das ist alles?
    Doch dann seufzt er, lehnt sich nach hinten, fährt sich mit den Händen durchs Haar und schaut zur Decke. »Mensch, Daisy, das alles verwirrt mich total.« Er sieht mir in die Augen, bis ich den Blick abwende.
    »Was meinst du mit ›alles‹?«, frage ich argwöhnisch. Er schaut mich noch immer an.
    Er antwortet nicht sofort, und ich behalte die Nerven. »Du.« Mehr sagt er nicht.
    »
Ich
verwirre dich?« Du lieber Himmel, hat er das gerade wirklich gesagt?
    Er legt den Kopf auf die Rückenlehne und sieht mich weiter von der Seite an. Mein Herz schlägt immer schneller.
    »Das verstehe ich nicht«, sage ich zu ihm, weil ich unbedingt will, dass er Klartext spricht und jede Unsicherheit beseitigt.
    Doch er schweigt. Dann streckt er die Hand aus und berührt meine Fingerspitzen. Ein elektrischer Schlag fährt mir durch den Arm bis in den Kopf. Will zieht seine Hand zurück, steht auf und läuft im Zimmer auf und ab.
    »Scheiße, das ist echt keine gute Idee. Ich weiß nicht, was ich da gerade mache.« Er macht ein gequältes Gesicht.
    »Soll ich besser gehen?«, frage ich zögernd. Mein Herz schlägt so laut, dass ich denke, er muss es auf jeden Fall hören.
    »Ja, ich glaube, es ist besser, wenn du gehst«, sagt er bestimmt.
    Unsicher stehe ich auf und mache einen Schritt in den Raum.
    »Nein, lass!« Er kommt auf mich zu und macht sofort wieder einen Rückzieher. Er scheint vollkommen verwirrt zu sein.
    Mein Autopilot übernimmt. »Ich gehe jetzt.«
    »Ja, ja, das ist eine gute Idee.«
    Ich gehe zur Tür und greife zur Klinke. In meinem Kopf dreht sich alles. Wird er mich doch noch aufhalten? Zögernd warte ich, dann drücke ich die Klinke herunter, so dass sich die Tür einen Spalt breit öffnet und das helle Neonlicht aus dem Flur ins Zimmer fällt. Nein. Er hält mich nicht auf.
    Ich trete in den Gang. Ein Hotelangestellter schiebt einen Zimmerservicewagen in meine Richtung. Egal. Ich hätte eh nichts runterbekommen.
    Ich muss wohl nicht extra betonen, dass ich in der Nacht kaum ein Auge zumache. Ich kann einfach nicht fassen, was geschehen ist. Wie will er sich nun zukünftig verhalten? Ich bekomme schon Kopfschmerzen, wenn ich nur dran denke. Ich darf mir keine Hoffnung machen. Ich muss es mir verbieten. Ungewollt stelle ich mir immer wieder vor, wie er mich küsst. Dann schüttel ich den Kopf, damit die Pferde nicht mit mir durchgehen.
    Später höre ich Holly kommen, tue aber so, als schliefe ich tief und fest, genau wie

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