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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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einen verärgerten Blick zu, weil sie Will so in Verlegenheit gebracht hat. »Soll ich mitkommen und mal nachsehen?«, frage ich.
    »Gerne, wenn dich das nicht stört.«
    »Sie weiß Bescheid«, sage ich zu Will, als wir im Aufzug stehen.
    »Sie weiß Bescheid?« Erschrocken sieht er mich an. »Hast du es ihr erzählt?«
    »Ja«, sage ich unbekümmert. »Aber sie behält es für sich.«
    »Du hast ihr von mir erzählt, obwohl du ihr nicht sagen willst, für wen du früher gearbeitet hast?«
    Ich trete von einem Fuß auf den anderen. Ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil Luis über Johnny Bescheid weiß, aber Will nicht.
    Er sagt nichts weiter dazu, und kurz darauf stehen wir vor seinem Zimmer.
    »Hast du deine Shirts wirklich verlegt, oder war das nur ein Vorwand?«, frage ich.
    »Letzteres«, sagt er knapp und schließt die Tür auf.
    »Ich dachte, du wolltest mir eine SMS schreiben.«
    »Hab vergessen, mein Handy aufzuladen.«
    Seine Suite ist unaufgeräumter als am Vorabend. Auf Bett und Sofa liegen Klamotten herum.
    »Wusstest du nicht, was du heute Abend anziehen solltest?«, frage ich nach einem Blick in die Runde.
    »Äh, doch, ich konnte nur das Hemd nicht finden.«
    »Und du hast dich rasiert.«
    »Wäre besser, dachte ich.«
    Schade. Ich drehe eine Locke um meine Finger, stehe dort und warte darauf, dass er etwas sagt.
    »Setz dich doch«, sagt er schließlich, knüllt die Kleidungsstücke auf dem Sofa zusammen und wirft sie durch die Tür aufs Bett. »Ich ziehe mir jetzt erst mal was anderes an, das nicht so geschniegelt aussieht.« Er geht ins Schlafzimmer und kehrt kurz darauf in Jeans und schwarzem T-Shirt zurück. Dann setzt er sich auf die andere Seite des Sofas.
    »Da wären wir wieder«, sage ich.
    Er hebt die Augenbrauen und lächelt. »Lust auf einen Burger?«
    Ich lache. »Nein, danke.«
    Er stützt sich auf die Armlehne und nimmt die Füße aufs Sofa, so dass sie fast meinen Po berühren. Ich sitze mit überschlagenen Beinen da und schiele zu ihm hinüber.
    »Bequem so?«
    »Schon okay.«
    Ich ziehe ebenfalls die Schuhe aus und nehme die Füße auch hoch, so dass wir uns jetzt ansehen, meine Knie zwischen seinen. Wir berühren uns nicht, aber es fehlt nicht mehr viel.
    »Wie war die Veranstaltung heute Abend?« Ich fühle mich im Moment wohler, wenn ich mich an Smalltalk halte. Will geht es sicherlich nicht anders.
    »Ganz in Ordnung.«
    »An Rennwochenenden musst du oft an so etwas teilnehmen, oder?«
    »Ja, es sind schon ein paar. Ich muss aber auch zu einigen, wenn ich kein Rennen habe.«
    »Liegt das an deiner Freundin, weil sie so viele Veranstaltungen organisiert?« Mein Magen zieht sich zusammen.
    »Ja, auch daran.«
    »Hast du mit ihr irgendwie über das hier gesprochen?« So viel zum Thema Smalltalk.
    »Nein.« Er runzelt die Stirn. »Noch nicht.«
    »Noch nicht?«
    »Ich habe nicht vor, sie zu betrügen, wenn du darauf hinauswillst. Nicht dass ich erwarte, dass zwischen uns irgendwas läuft«, fügt er schnell hinzu. »Ich meine nur …«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    Will seufzt.
    »Ist sie deine erste Freundin gewesen?«
    Er nickt. »Ja.«
    »Du warst noch nie mit jemand anders zusammen?«
    »Na ja … Jetzt hältst du mich bestimmt für ein mieses Schwein, aber ich habe sie mal betrogen, einmal. Ich hab es ihr hinterher erzählt«, fügt er schnell hinzu. »Und sie hat mir verziehen. Das heißt«, er räuspert sich, »nachdem sie es mir heimzahlte, indem sie mit jemand anders schlief.«
    Ganz schön krass von ihr. Das hätte ich gar nicht von ihr erwartet.
    »Mit wem hast du sie betrogen?«, will ich wissen.
    »Mit irgend so ’nem Mädel«, erwidert er. Das ist nicht sehr spezifisch? »Seitdem aber nie wieder.«
    Ich sehe ihn an und stelle die einzig angebrachte Frage: »Hast du vor, mit Laura Schluss zu machen?«
    Er schaut mir in die Augen, ehe er antwortet. »Das hängt wohl von dir ab.«
    »Von mir?«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich weiß ja gar nicht, was du für mich empfindest.«
    Neckisch lege ich den Kopf aufs Sofa. »Komisch, dass du das noch nicht bemerkt hast.«
    Meine Knie fallen zur Seite, so dass sie auf seinem Bein ruhen. Er lässt sein zweites Bein dagegen sacken, und so liegen wir da, ineinander verkeilt. Ich bin total nervös. Will streckt die Hand aus und nimmt meine, verschränkt seine Finger mit meinen. Es ist die reine Glückseligkeit, so als würde ich meine erste Highschool-Liebe noch einmal erleben.
    Eine Weile liegen wir ganz ruhig da und

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