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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zu ernähren. Unser Plan sah vor, daß wir uns um elf Uhr wieder trafen.
    Das Telefon klingelte, als ich zur Tür hereinkam, und die Anzeige auf meinem Anrufbeantworter blinkte. Vier neue Anrufe.
    Ich riß den Hörer hoch. »Wo warst du so früh am Morgen?« wollte meine Mutter wissen. »Ich habe vor einer Stunde angerufen, aber es war keiner da.«
    »Ich war joggen.«
    »Hast du schon die Zeitung gelesen?«
    »Nein.«
    »Stell dir vor, man hat Leichen in Mos Keller gefunden. Vier Stück.«
    »Ich muß los«, sagte ich. »Ich muß mir eine Zeitung kaufen. Ich rufe später noch mal an.«
    »Du hast deine Tasche hier liegengelassen.«
    »Ich weiß. Paß auf, daß Grandma nicht die Pistole in die Finger kriegt.«
    »Deine Großmutter ist in der Kirche. Sie müßte mehr unter Menschen, behauptet sie. Sie will sich einen Mann suchen.«
    Ich legte auf und spielte das Band mit den Anrufen ab. Meine Mutter, Mary Lou, Connie, Sue Ann Grebek. Alle erzählten mir von dem Zeitungsartikel. Ich rief meine Nachbarin Mrs. Karwatt an und fragte, ob sie eine Zeitung hätte. Ja, sagte sie, sie hätte eine, und ob ich schon von den vier Leichen in Mos Keller gehört hätte.
    Drei Minuten später war ich zurück in meiner Küche, Mrs. Karwatts Zeitung unterm Arm, als das Telefon schon wieder klingelte. Lula war am Apparat.
    »Schon gelesen?« brüllte sie mir ins Ohr. »Schwanznase macht Schlagzeilen! Es heißt, er wäre wegen verdeckten Mitführens einer Waffe verhaftet worden und dann untergetaucht und stünde jetzt unter Verdacht. Die Zeitung schreibt, sie hätte aus sicherer Quelle die Information, die Leichen in Mos Keller stünden in Verbindung mit Drogengeschäften. Hah!« sagte Lula. »Darauf kannst du einen lassen.«
    Ich las den Artikel, setzte Kaffee auf, duschte und zog nach drei weiteren Anrufen den Telefonstecker heraus. Für Burg war es das dickste Ding, seit Tony der Nachtwächter tot in seiner Mansarde aufgefunden worden war, an einem Dachbalken baumelnd, mit heruntergelassenen Hosen, die Hand um einen rekordverdächtigen Ständer gelegt. Wer weiß, vielleicht war Mo sogar ein dickeres Ding als Tonys Schwengel.
    Und das schönste war, daß ich nicht mehr der Bösewicht war. Von wegen, Mo würde sich nie etwas zuschulden kommen lassen und so. Der Kerl betrieb eine Madenzucht in seinem Keller.
    »Sieht gut aus für mich«, sagte ich zu Rex.
    Ich band mir die Schuhe zu, wickelte mir einen Schal um den Hals und schlüpfte in meine schwarze Lederjacke. Ich bestieg meinen Buick und fuhr rüber zu meinen Eltern. Grandma Mazur zog sich in der Diele gerade ihren Mantel aus, als ich kam.
    »Hast du schon das mit den Leichen gehört?« fragte sie.
    »Morelli und ich haben sie entdeckt«, sagte ich.
    Grandma bekam große Augen. »Nicht möglich! Du warst dabei, als sie die Leichen ausgruben? Kommst du jetzt ins Fernsehen?«
    Ich holte meine Umhängetasche aus dem Garderobenschrank und überprüfte flüchtig den Inhalt. »Ich glaube nicht, daß ich ins Fernsehen komme.«
    »Junge, Junge«, sagte Grandma. »Ich wäre wirklich gern dabeigewesen.«
    »Wie war es in der Kirche?« fragte ich.
    »Langweilig«, sagte sie. »Reine Zeitverschwendung. Lauter Nieten in unserer Gemeinde. Keiner, der was hermacht. Heute abend versuch ich’s mal in der Bingohalle. Ich habe gehört, da liefen ein paar Klasse Kerle rum.«
    Ranger stand schon da, als ich auf den öffentlichen Parkplatz in der Woodley Street fuhr. Er trug einen alten Arbeitsanzug von der Armee und eine beige Bomberjacke.
    »Was gibt’s?« begrüßte ich ihn.
    »Ich habe was von einem meiner NVGler gehört. Earl Forster. Er hat einen Getränkeladen überfallen und dem Verkäufer in den Fuß geschossen. Ist vor einer Dreihunderttausend-Dollar-Kaution davongerannt. Ich habe gerade einen Anruf bekommen, Forster würde seine Freundin in New Brunswick besuchen. Ich habe jemanden vor Ort, aber für die Festnahme muß ich selbst hin. Kommst du mit der Suche nach Harp auch allein zurecht?«
    »Kein Problem. Lula weiß, wie er aussieht. Sie kennt die Straßenecken, wo er mit Vorliebe aufkreuzt.«
    »Komm ihm nicht zu nahe«, sagte Ranger. »Benutz ihn nur, um an Mo ranzukommen. Wenn Mo und Harp zusammen weggehen, dann warte ab, bis Mo Harp aus dem Weg geräumt hat, ehe du einschreitest. Wir vermuten nur, daß Mo Drogenhändler umbringt. Aber daß Harp jeden umbringen würde, auch Kopfgeldjägerinnen, wissen wir genau.«
    Ranger konnte einen so richtig aufbauen.
    »Wenn du den Eindruck hast,

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