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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Empörung eingeklemmt. »Ist der Widerling bei Ihnen?«
    »Ich bin allein.«
    Wir standen da und starrten auf Tür Nummer Drei.

11
    Ranger bedeutete Vanessa, sich neben die Tür zu stellen, klopfte an und wartete auf Antwort. Nach einer Weile klopfte er noch mal.
    »Hier wohnt eine Frau«, sagte Vanessa. »Sie ist erst vergangene Woche eingezogen. Sie heißt Gail.« Sie schob sich an Ranger vorbei. »Gail? Hier ist Vanessa von unten, meine Liebe. Machen Sie die Tür auf.«
    Der Riegel wurde zur Seite geschoben, und eine junge Frau guckte uns an. Sie war krankhaft dünn, hatte einen verschlafenen Blick und eine eitrige Entzündung in einem Mundwinkel.
    »Hatten Sie heute morgen einen Besucher?« fragte Vanessa.
    Die Frau zögerte einen Moment lang, überlegte wahrscheinlich, was sie sagen sollte und welchen Ärger sie sich möglicherweise einhandelte.
    Vanessa sah an Gail vorbei ins Zimmer. »Es ist doch außer Ihnen niemand da, oder?«
    Gail schüttelte übertrieben heftig den Kopf. »Oh, nein. Nein, nein. Und ich habe auch niemanden eingeladen. Er ist aus eigenem Antrieb gekommen. Ehrlich. Irgendein verrückter Weißer, der meinen Alten gesucht hat.«
    Vanessa hob mißbilligend die Augenbrauen. »Ich war im Glauben, Sie leben allein.«
    »Mein Alter hat sich von mir getrennt. Ich kam aus der Rehaklinik, und er hat sich abgesetzt. Er sagte, er würde sich Sorgen wegen einiger Dinge machen, die passiert sind.« Sie hielt Daumen und Zeigefinger so, daß es wie eine Waffe aussah. »Und jetzt ist er weg. Verschwunden. Hat sich in Luft aufgelöst.«
    Ranger ließ sich nicht aus der Fassung bringen. »Name?« fragte er Gail.
    Gail sah erst Vanessa, dann Ranger, dann mich an. Erneute Unentschiedenheit.
    »Also?« fragte Vanessa scharf und so laut, daß Gail ein Stück zurückwich.
    »Elliot Harp«, sagte Gail. Die Worte purzelten ihr förmlich aus dem Mund. »Wird allgemein nur Harpoon genannt. Aber ich bin nicht mehr seine Freundin. Ich schwöre.« Sie fuhr mit der Zunge über die entzündete Stelle an der Lippe. »Sonst noch was?« fragte sie.
    »Nein«, sagte Ranger. »Tut mir leid, daß wir Sie so früh am Morgen stören mußten.«
    Gail nickte kurz und schloß leise die Tür. Klick. Weg war sie.
    Ranger bedankte sich bei Vanessa. Er sagte ihr, daß er ihre Hilfe zu schätzen wisse. Jederzeit, erwiderte Vanessa. Und wenn er mal ein Zimmer brauche, wenn er überhaupt irgend etwas brauche, egal was, dann sollte er an sie denken. Ranger versicherte ihr, sie sei unvergeßlich, und mit dieser Bemerkung verließen wir das Haus.
    »Meine Güte«, sagte ich, als wir auf die Straße traten. »Der große Charmeur.«
    »Und das bloß im Trainingsanzug«, sagte Ranger. »Du solltest meine Künste erst mal in Lederkluft erleben.«
    »Wo ist er?« wollte Lula wissen, als wir uns wieder in Rangers Bronco eingefunden hatten. »Wo ist die alte Schwanznase?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Er wollte zu Elliot Harp, aber Elliot war nicht zu Hause.«
    »Elliot Harp?« sagte Lula. »Das hört sich gar nicht gut an. Gemeiner Typ. Mittlere Führungsebene, würde ich sagen. Der hat bestimmt zehn Kids, die für ihn unterwegs sind.«
    »Was ist das für eine Marke, die du vorgezeigt hast?« fragte ich Ranger.
    Er fuhr los und sah mich von der Seite an. »Willst du eine haben?«
    »Wäre vielleicht ganz praktisch.«
    Ranger warf Lula einen Blick durch den Rückspiegel zu.
    »Weißt du, wo Elliot wohnt?«
    »In der Stark Street, soweit ich weiß. Er hat eine Freundin da. Ein Junkie, die anschaffen geht.«
    »Gail?«
    »Ja, Gail.«
    »Wir haben gerade mit Gail gesprochen. Sie sagte, Harp hätte sich von ihr getrennt. Sie wüßte nicht, wo er steckt.«
    »Kann sein«, sagte Lula. »So was kommt vor.«
    »Wo würde Mo als nächstes nach Elliot suchen, wenn er ihn wirklich finden wollte?« fragte ich.
    Ranger bog in die Gainsborough Street ein und fuhr zurück nach Burg. »Auf der Straße. Er würde an der Straßenecke auf Elliot warten. Elliot hätte natürlich einen Heidenschiß, aber er muß schließlich Umsatz machen.«
    »Elliot ist jetzt bestimmt nicht auf der Straße«, sagte Lula. »Erst gegen elf. Nach der Messe herrscht an der Ecke immer reger Betrieb. Nach der Messe nimmt man sich eine Nutte und zieht einen durch.«
    Ich fuhr zurück zu meiner Wohnung, um zu frühstücken und mich umzuziehen. Lula wollte sich unterwegs etwas besorgen, um ihren Hunger zu stillen. Und Ranger fuhr nach Hause in seine Höhle, um sich von Tofu und Baumrinde

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