Einsame Herzen
wach auf!"
Er gab einen dunklen Laut von sich, eine Mischung aus einem Stöhnen und einem Knurren. Im nächsten Moment schossen seine Arme vor. Er packte ihre Hände, rollte sie von sich, drückte sie rücklings in die Matratze und hievte sich über sie, ein wildes Funkeln in seinen Augen. Seine Hand schloss sich fest um ihren Hals. Jetzt war es an ihr, erschrocken aufzuschreien. "Darko! Darko, ich bin's! Ich bin's nur, Danielle!"
Er starrte sie an, als würde er ihr nicht glauben, noch immer ein heisses Funkeln in den Augen.
"Darko, bitte!", flüsterte Danielle ängstlich. "Du hast schlecht geträumt und ich habe dich geweckt."
Er rührte sich nicht. Danielle begann zu zittern. "Bitte... nimm deine Hand von meinem Hals!"
Nun trat Erkenntnis in seine Augen. Er fluchte laut und derb, als er ihren Hals freigab und sich von ihr rollte. Er legte sich auf den Rücken, fuhr sich mit den Händen durchs Haar und gab ein gequältes Stöhnen von sich.
Danielle holte zitternd Luft. Langsam rappelte sie sich auf. Sie drückte sich in die Ecke der Couch, bildete die grösstmögliche Distanz zwischen ihr und Darko, die das Bett erlaubte. Sie schielte zu Darko, der die Hände an die Schläfen gepresst, wütende Flüche ausstiess.
"Darko? Geht's... Geht's wieder?"
"Verdammter Albtraum", knurrte er, den Blick starr in die Dunkelheit gerichtet.
"Was... was hast du denn geträumt?"
"Dieser verdammte Mistkerl!"
"Darko, was..."
"Ich würde ihn mit meinen eigenen Händen erwürgen, wenn ich könnte, das schwör ich dir."
"Darko..."
"Dieser eiskalte Bastard! Er hätte es verdient, zweimal zu sterben!"
Danielles Augen weiteten sich entsetzt. "Darko! Wovon sprichst du? Du machst mir Angst!"
Erst jetzt schien ihm ihre Gegenwart bewusst zu werden. Langsam drehte er sich ihr zu, der Blick noch immer erhitzt, sein Körper bebend vor Zorn. "Was machst du dort in der Ecke? Was starrst du mich so an?"
Er rappelte sich auf, setzte sich auf und lehnte sich mit dem Oberkörper gegen das Kopfende der Couch. Er hob die Augenbrauen, zum Zeichen, dass er noch immer auf eine Antwort wartete.
"Du... du hast dich auf mich gestürzt... du hast mir Angst eingejagt...", stammelte Danielle.
Erst jetzt schien sich Darko zu erinnern, wie er sich auf sie gerollt hatte, als wäre sie der Feind, den er bezwingen müsste. Er schüttelte resigniert den Kopf und murmelte etwas, das Danielle nicht verstand, höchstwahrscheinlich ein weiterer Fluch.
"Tut mir Leid. Tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt habe."
Danielle atmete hörbar aus. "Schon gut. Schon gut. Geht es dir wieder besser?"
"Komm zu mir!" Er winkte sie zu sich.
Danielle aber zögerte.
"Danielle!"
Sie schüttelte den Kopf.
"Bitte. Ich ertrage es nicht, wenn du mich so ansiehst. Als wäre ich ein verfluchtes Monster."
"Du hast mir nur einen Schrecken eingejagt, das ist alles."
Darko streckte die Hand nach ihr aus. Sie zuckte zusammen, als er seine Hand auf ihr Knie legte. "Bitte, Danielle, komm zu mir. Ich brauche dich. Ich brauche dich jetzt."
Seine sanft geflüsterten Worte appellierten an ihr Herz und an ihren weiblichen Beschützerinstinkt. Langsam löste sie sich aus der Couchecke, wobei sie Darko wachsam im Auge behielt. Er griff sanft nach ihrer Hand, zog sie auf seinen Schoss. Vorsichtig grätschte sie über seiner Mitte, liess sich langsam auf ihn sinken. Sofort wurde sie von Darkos Armen umschlungen. Er zog sie dicht an sich, vergrub seinen Kopf zwischen ihren weichen Brüsten.
Danielle erkannte, dass ihr von Darko keine Gefahr mehr drohte. Sie strich ihm zärtlich übers Haar und murmelte beruhigende Worte.
Schliesslich sah Darko auf. Er legte den Kopf in den Nacken, stützte den Kopf auf dem Couchrand ab. "Bitte, hör nicht auf", murmelte er. Seine Hände schlangen sich um ihre schmale Taille, hielten sie verzweifelt fest. Danielle streichelte ihm weiterhin übers Haar, sprach weitere, tröstende Worte.
"Fühlst du dich besser?"
Darko nickte. "Es tut mir Leid. Es tut mir so leid, Danielle. Ich habe dich mit ihm verwechselt."
"Mit wem?", fragte sie atemlos. Sie spürte, dass sie in diesem Moment den Schlüssel zu Darkos Vergangenheit in den Händen hielt.
"Dieser verdammte Haufen Scheisse!"
Danielle zuckte zusammen. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Blass starrte sie Darko an. Er schüttelte zerknirscht den Kopf. Seine Arme umfingen ihren Rücken, zogen sie dicht an sich.
Danielle legte die Arme um seinen Hals und schmiegte sich eng an Darko. Sie spürte instinktiv, wie sehr er sie in diesem Moment
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