Einsame Klasse.
Hause fahren.»
Kane lächelte fröhlich.
«Hast du gehört, Gordy?» sagte er zu seinem fetten Partner. «Der Kerl wollte sie nur nach Hause fahren.»
Gordy hatte die Waffe noch in der Hand, hielt sie aber an seiner Seite nach unten auf den Boden gerichtet.
«Verscheißer uns nicht», sagte Gordy. Er trug einen breitkrempigen Panamahut mit einem großen, geblümten Band.
«Sie scheint nicht nach Hause fahren zu wollen», sagte Kane. «Es sah eher so aus, als sei sie wie der Teufel gerannt, um Ihnen zu entkommen.»
«Sie hat mich nicht erkannt.»
«Kennen Sie diesen Mann?» fragte Kane. Seine Brille hatte große runde Gläser, und die Augen dahinter, ein bisschen vergrößert, waren zuvorkommend und herzlos.
Angel nickte. «Ja.»
«Warum sind Sie dann weggelaufen?» fragte Kane.
«Wie er schon sagte; ich habe ihn nicht erkannt.»
«Woher kennen Sie ihn?» bohrte Kane weiter.
«Er ist... ein Freund meines Mannes.»
«Tatsächlich? Stimmt das, Marlowe?»
«Ich kenne ihn», sagte ich.
«Ach ja?» Kane trat zurück und lehnte sich gegen die Tür des zivilen Polizeiwagens. Er verschränkte seine langen Arme und sah uns einen Augenblick an.
«Marlowe», sagte er. «Sind Sie nicht der Kerl, der die Leiche im Büro ihres Mannes gefunden hat?»
«Stimmt», gab ich zu. Es lief nicht besonders gut, und ich hatte so eine Ahnung, dass es nicht besser werden würde.
«Und jetzt sind Sie hier und hängen in der Nähe seines Büros herum und treffen zufällig seine Frau und verfolgen sie, und sie läuft weg, weil sie Sie nicht erkennt.»
«Exakt», sagte ich.
«Wenn ich ein cleverer Bulle wäre, wäre ich nicht um vier Uhr morgens hier draußen, um ein Haus zu überwachen. Also ist mir das hier wahrscheinlich zu hoch, obwohl es nach einem eigenartigen Zusammentreffen von Umständen aussieht, wenn Sie mir folgen können.»
«Sie sind zu bescheiden», sagte ich.
«Ja, bin ich wahrscheinlich, war schon immer eine meiner Schwächen. Sie haben nicht vor, weiter weg zu verreisen, nicht wahr, Marlowe?»
Ich zuckte mit den Achseln.
«Möchten Sie, dass dieser Mann Sie nach Hause fährt, Mrs. Victor?»
Angel nickte.
«Gut, dann mal los.»
«Bob», sagte Gordy, «du solltest sie festnehmen.»
«Wozu?» fragte Kane.
«Na, zum Vernehmen, halte sie bis morgen früh fest und lass den Lieutenant mit ihnen reden.»
«Die Dame macht sich Sorgen um ihren Mann», sagte Kane. «Lassen wir ihn sie nach Hause bringen.»
«Verdammt noch mal, Bob!»
«Gordy», sagte Kane, «einer von uns ist Sergeant und der andere nicht. Weißt du noch, wer der Sergeant ist?»
«Du, Bob.»
Kane nickte.
«In Ordnung, warum hauen Sie jetzt nicht ab und fahren Mrs. Victor nach Hause, Mr. Marlowe. Wir werden hinterhertrödeln, nur, um Sie nicht aus den Augen zu verlieren.»
Er gab mir meine Waffe zurück, und ich steckte sie unter meinen Arm, damit sie da wäre, wenn der nächste Kerl sie mir wegnehmen wollte. Angel und ich gingen runter zu meinem Wagen und fuhren los. Im Rückspiegel sah ich die Scheinwerfer des nicht gekennzeichneten Wagens hinter uns einscheren.
24
Wo ist Larry?» fragte Angel. Sie saß zusammengekauert auf dem Beifahrersitz neben mir. Die Uhr im Armaturenbrett stand auf 4 Uhr 7.
«Er ist in Sicherheit.»
«Ich kann es nicht erwarten, ihn wiederzusehen.»
«Geht nicht», sagte ich. «Sie würden die Bullen direkt zu ihm hinführen.»
«Wo ist er?»
«Es ist besser, wenn Sie das nicht wissen.»
«Ich bin seine Frau, Mr. Marlowe.» Sie wandte sich mir zu.
«Deshalb folgen Ihnen die Bullen ja auch.»
«Folgen?»
«Glauben Sie, die sind zufällig vorbeigekommen?» sagte ich. «Die beschatten Sie.»
Sie drehte sich im Sitz um und starrte zurück in die Scheinwerfer hinter uns.
«Sie folgen mir?»
Es war, als habe die letzte halbe Stunde nicht stattgefunden.
«Ja, Ma’am.»
«Geht es ihm gut?» fragte sie. Sie wandte sich wieder von dem Verfolgerlicht ab, schlug die Beine übereinander und lehnte sich mit dem Arm auf die Sitzlehne. Während sie sprach, beugte sie sich ein wenig in meine Richtung.
«Ihm geht’s gut, Angel. Er ist in Sicherheit. Er vermisst Sie.»
Sie nickte. «Ich vermisse ihn auch.»
Während der ganzen Fahrt hinaus nach Venice sahen wir keine anderen Autos. Die Bullen zuckelten in einem Abstand von drei oder vier Wagenlängen hinter uns her.
«Wer sind Sie?» fragte Angel.
«Ich bin Privatdetektiv und arbeite an einem Fall.»
«Sind Sie ein Freund von Larry?»
«Ich hab ihn vor dem
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