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Einsame Klasse.

Einsame Klasse.

Titel: Einsame Klasse. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Chandler , Robert B. Parker
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sein, dass ich Ihren Namen letzte Woche auf einem Telex gelesen habe?» fragte Fox.
    «Weil Sie ein Mordopfer in Hollywood gefunden haben?»
    «Das ist eine Gabe», erwiderte ich. «Zum Saisonhöhepunkt entdecke ich manchmal wöchentlich zwei, drei Leichen.»
    «Vielleicht tun Sie mehr, als sie nur zu entdecken.»
    «Klar», sagte ich. «Ich knalle sie grundlos ab, rufe dann sofort die Plakettenträger und warte, bis Sie herkommen und mich verdächtigen. Ich liebe es, von Bullen verhört zu werden.»
    Fox nickte und sah auf die Zettel, auf denen er meine Aussage notiert hatte.
    «Bullen lieben das auch. Wir haben ja nichts Besseres zu tun, als neckische Gespräche mit einem zweitklassigen Schnüffler aus der Wüste zu führen.»
    «Ich war früher mal ein zweitklassiger Schnüffler aus L.A.», sagte ich. «Ich bin hier rausgezogen, als ich geheiratet habe.»
    «Unser Glück», sagte Fox. «Sie behaupten, Lippy habe Sie engagiert, um nach einem Kerl zu suchen, der ihm Geld schuldete.»
    Ich nickte.
    «Wer war das?»
    Ich schwieg.
    Fox holte tief Luft.
    «Marlowe», sagte er, «wenn Sie überhaupt von irgendetwas anderem als vom Spannen durch Schlüssellöcher etwas verstehen, dann wissen Sie, dass dies hier ein Mordfall ist, dass ein Kerl, der abgehauen ist, weil er Lippy Geld schuldete, verdächtig ist, und dass das Verschweigen des Namens eines Mordverdächtigen Grund genug ist, Ihre Lizenz zu kassieren und Ihren Hintern ins Gefängnis zu schaffen.»
    Ich nickte. Er hatte recht. Ich hatte mich mittlerweile wegen Larry Victor/Les Valentine auf einen so gefährlich dünnen Ast begeben, dass ich mich fühlte wie eine Kokosnuss.
    «Ein Kerl namens Les Valentine», sagte ich. «Lebt in Poodle Springs.»
    Fox wandte sich an einen der Bullen aus Poodle Springs, einen rotwangigen Jungen mit kurzen blonden Haaren.
    «Monson, kennen Sie irgendjemanden in Poodle Springs, der Les Valentine heißt?»
    Monson nickte und sagte: «Ich möchte Sie kurz unter vier Augen sprechen, Sarge.»
    Fox hob die Augenbrauen und folgte Monson quer durch den Raum. Sie blieben in der Nähe von Lippys Bürotür stehen und sprachen einen Moment lang gedämpft miteinander. Ich holte meine Pfeife heraus, während ich wartete, stopfte sie und brachte sie zum Brennen. Der Kerl von der Mordkommission war fertig mit Lippy. Zwei Männer in Overalls kamen mit einem Leichensack und einem Transportwagen herein. Sie bugsierten Lippys toten Körper in den Sack, bogen ihn auf den Transportwagen und verschwanden durch die Bürotür. Auf dem Weg nach draußen stieß Lippy gegen den Türrahmen.
    Fox und Monson waren mit dem Reden fertig, und Fox kam zu mir zurück. Er warf ein Bein über die Kante von Lippys Schreibtisch und sah zu mir herunter.
    «Monson sagt, Valentine sei mit Clayton Blackstones Tochter verheiratet.»
    «Das musste er Ihnen flüstern?» fragte ich.
    «Er sagt außerdem, Sie seien mit Harlan Potters Tochter verheiratet.»
    «Das wollte er Ihnen also auch noch flüstern.»
    «Er musste beides flüstern», erklärte Fox. «Er wollte Sie nicht wissen lassen, dass wir getreuen Augen des Gesetzes uns von solchem Zeug beeindrucken lassen.»
    «Tun Sie das?» fragte ich.
    «Vielleicht nicht, aber manchmal beeindruckt es die Leute weiter oben.»
    «Machen Sie sich keine Sorgen wegen Harlan Potter», sagte ich.
    «Klar», sagte Fox. «Ich mache mir seinetwegen keine Sorgen, Sie machen sich seinetwegen keine Sorgen, der Sheriff, dessen Wiederwahl in diesem Herbst ansteht, wird sich seinetwegen auch keine Sorgen machen. Während Sie sich seinetwegen also keine Sorgen machen, nehmen Sie bitte, solange wir hier aufräumen, draußen im Kasino Platz. Wir könnten noch ein bisschen mit Ihnen plaudern wollen.»
    Ich saß ungefähr eine Stunde im Kasino und rauchte meine Pfeife, während Fachleute um die Gebäude kreuzten und Fox eine Menge Zeit damit verbrachte, in Lippys Büro zu telefonieren.
    Gegen 7 Uhr 30 am Abend kam Fox aus Lippys Büro.
    «Wir würden gern noch etwas ausführlicher mit Ihnen sprechen, Mr. Marlowe. Wir fahren rüber nach Springs. Das ist näher.»
    «Ich habe meinen Wagen draußen.»
    «Monson wird mit Ihnen fahren», sagte Fox.

26
    Wir saßen in einem Vernehmungsraum im Polizeirevier von Poodle Springs. Ich war der Stargast.
    Die anderen Beteiligten waren eine Stenotypistin mit Haaren in der Farbe von rosa Grapefruit, Sergeant Whitestone aus Springs, Fox, Lieutenant Wilton Crump, der Hauptermittler des Bezirks Riverside, und, als

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