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Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Titel: Einsatz in New York - Secret Mission ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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sie macht ihre Sache gut. Wenn an der Sache überhaupt irgendetwas Gutes ist.« Er grinst. »Loretta hat mich besiegt. Kannst du dir das vorstellen, ich bin so aus der Übung, dass ich mich auf einem Neun-Loch-Platz schlagen lasse.«
    »Sie gibt dir bestimmt die Chance zur Revanche.«
    »Vielleicht lernst du sie mal kennen.«
    Rick will nicht wissen, ob sich etwas anbahnt zwischen Monty und Loretta, er freut sich, dass sein Vater neue Leute trifft und wieder so etwas Ähnliches wie ein Leben zu führen beginnt.
    Die Promenade macht einen Schwung auf das
Meer zu. An der schmalsten Stelle bleiben die beiden stehen, lehnen sich ans Geländer und schauen aufs Meer.
    »Und du?« Monty nimmt die Tüte mit Süßkram und fischt einen sauren Wurm heraus. »Ich will gar nicht wissen, wie es dir in der Summer School geht. Ich habe dich sträflich vernachlässigt, stimmt’s?«
    Rick will selbst nicht wissen, wie es ihm in der Schule geht. Das Einzige, was ihn vor dem Rausschmiss gerettet hat, war, dass die Kurse letzte Woche geendet haben. Er kam nicht auf die erforderliche Stundenzahl, hat Krankmeldungen gefälscht und die Unterschrift seines Vaters. Als der Lehrer wegen Ricks dauerndem Fernbleiben seine Eltern sprechen wollten, sagte er, dass sie in Scheidung leben und bei ihnen gerade alles drunter und drüber geht. Die Lehrer zeigten Verständnis. Der Sommer ist fast vorbei. Es ist bereits Anfang September, das verhängnisvolle Datum rückt näher.
    Rick kann seinem Vater nichts von der Schule erzählen, von dem, was er wirklich gemacht hat, aber genauso wenig. Erzähl deinem Dad mal, dass du mit einer Traumfrau im Ferrari unterwegs warst, einen Unfall hattest, von Agenten entführt und vom Geheimdienst angeheuert wurdest. Oder die Story, dass du mitten in Manhattan spaltbares Material entdeckt hast und, um nicht aufzufliegen, einen Drei-Zentner-Mann mit einer Plastiktüte erdrosseln musstest. Während Rick an diesem prächtigen Spätsommertag mit Montgomery
am Boardwalk steht, kommt es ihm vor, als hätte jemand anders all diese Dinge erlebt. Er wünscht sich in diesem Augenblick, dass alles so unbeschwert sein möge wie ihr Spaziergang. Deshalb sagt er:
    »Und wenn wir Mom einfach besuchen?«
    »Glaubst du, das würde sie freuen?«
    Es überrascht ihn, wie schnell sein Vater Gefallen an der Idee findet.
    »Na sicher. Wir könnten ihr was Süßes aus dem Mallorey mitbringen.«
    »Das Mallorey!« Montys Stimme wird schwärmerisch. »Ob es das noch gibt?«
    »Klar gibt’s das Mallorey noch.« Rick hofft es zumindest.
    »Gute Strategie.« Der Vater hat bereits umgedreht und den Rückweg eingeschlagen.
    »Du meinst – jetzt gleich?« Rick überlegt fieberhaft. Kann er das riskieren, nach Brooklyn zu Melissa zu fahren? Bringt er seine Eltern damit in Gefahr?
    »Worauf wartest du?«, sagt der Vater optimistisch. »Ich weiß schon, was ich ihr im Mallorey besorge.«
    Sie gehen zurück.
    »Charlene hat mir erzählt, dass du Melissas Neuen kennengelernt hast.« Ungezwungen spricht Monty das heikle Thema an.
    »Hab ich«, antwortet Rick hölzern.
    »Und?«
    »Was und?«
    »Lass es dir nicht aus der Nase ziehen. Wie ist der?
Erzähl schon, ich brech deshalb nicht gleich zusammen.«
    Rick schaut seinen Vater an. Mit ihm scheint etwas Erstaunliches passiert zu sein. Montgomery sitzt immer noch in der Scheiße, sein Leben ist nach wie vor ein Albtraum, aber er zieht es vor, wieder in den Ring zu steigen, mit all dem Mut, dem Witz und der Selbstironie, wofür sein Sohn ihn liebt. Er kann über die Unerfreulichkeiten wieder lachen und sagen: »Und wenn schon!« Darum beginnt Rick zögernd, dann immer freier, von dem Abend zu erzählen, als er Melissa und ihren Holzfäller getroffen hat. Er deutet an, was er über Håkon weiß und dass er ihn aufs Korn genommen hat. Sein Vater geht neben Rick her, isst saure Würmer und hört aufmerksam zu.

22
    Zur selben Zeit tun wir den entscheidenden Schritt. Wir gehen bei Kanter rein. Ich habe den Durchsuchungsbefehl gekriegt, das kann man als kleines Wunder bezeichnen. Der Richter, der ihn ausstellte, weiß, dass er sich damit in Lebensgefahr bringt: Kanter merkt sich Leute, die ihm ans Bein pissen.
    Auch wenn wir oft für den Ernstfall trainieren, ist ein echter Einsatz doch immer etwas anderes. Sogar ich bin nervös. Das ist der wichtigste Zugriff meines Lebens. Wir sind mit Privatfahrzeugen unterwegs, keine lauten Sirenen, kein Blaulicht, das tausend Schaulustige anlockt. Das wäre schlecht,

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